- Joshua -
Flashback:
Ich sass an meinem Klavier. Verzweifelt bertrachtete ich das Notenblatt, versuchte es nach zu spielen. Doch es war einfach viel zu schwer. Mein Vater schlug mit der Faust auf den Flügel, woraufhin ich zusammenzuckte. ,, Es tut mir leid, Dad, aber das ist viel zu schwierig für einen Anfänger!", seufzte ich verzweifelt. Mit strengen Augen sah er mich an. ,, Anfänger?! Du spielst bereits seit zwei Monaten! Das Leben ist ein Muster, alles beinhaltet eines. Du musst sie nur erkennen und schon kannst du alles erreichen, was du willst. Üb weiter." Mit diesen kalten Worten liess er mich alleine. Ich versuchte es erneut. Konzentrierete mich auf die Notenfolge, die Taktschschläge, die Veränderung der entstehenden Melodie. Und da sah ich es. Das Muster war einfach. Schwer zu erkennen, doch einfach zu spielen.
Flashback Ende:
,, Alles schön und gut, aber was hat das mit uns zu tun?", fragte mich James. Ich sah ihn eindringlich an. ,, Alles. Ich habe doch gesagt, dass ich ganz am Anfang beginne. Am Ursprung unserer Übel." Jesse sah mich verachtend an. ,, Unserer Übel? Was hast du bitteschön erlebt, du bist keine fünfzehn." - ,, Du kennst weder meine Vergangenheit, noch meine Gegenwart. Urteile erst über mich, wenn ihr die ganze Geschichte gehört habt.", meinte ich gelassen. ,, Alles begann, als ich neun wurde. Ich wusste schon immer, dass mein Vater verrückt war, doch so etwas hätte ich nicht einmal ihm zugetraut. Anfangs gab er mir verschiedene Rätsel, die ich lösen sollte. ich schaffte es ohne grosse Probleme. Dann meinte er plötzlich, dass es gut für die berufliche Laufbahn wäre, ein Instrument spielen zu können. Er beschaffte mir einen Flügel und Hefte für Anfänger. Also brachte ich es mir selber bei. Ich erkannte Muster. In den Noten, den Abständen der Takte, in allem. Und so begann ich, diese Muster überall zu sehen. In der Verhaltensweise von bekannten und unbekannten Menschen, in Rechnungen, dem Alphabet; überall. Als ich elf Jahre alt wurde, meinte mein Vater, ich sei bereit. Bereit für seine Arbeit. Anfangs übernahm ich in seinem Labor nur Kleinigkeiten, wie den Puls ziemlich angeschlagener Männern zu messen. Natürlich fragte ich mich, woher sie kamen. Was mit ihnen passiert war. Doch mein Vater meinte nur, dass sie seine Arbeit unterstützten. Ich war elf, naiv. Ich kapierte nicht, dass diese Menschen die Gefangenen dieser Sekte waren. Vielleicht ahnte ich es, doch wahrhaben wollte ich es nicht. Ein paar Monate später bat Robert mich in sein Büro. Und dann erzählte er mir alles." Ich machte eine Pause, um die Reaktionen meiner Zuhörer zu sehen. Jesse war sich nicht mehr ganz so sicher, ob ich noch nichts erlebt hatte, James und Blue hatten denselben fassungslosen Blick im Gesicht, Barry und Jack starrten mich nur an. Ich fuhr fort. ,, Er gestand mir, dass dies ein Ort war, an dem die Reaktionen verschiedener Menschen auf verschiedene Situationen getestet wurden. Mithilfe der neusten und effektivsten Technologie kontrollierten sie das Geschehen von diesem Labor aus, griffen jedoch nie ein und messten die Werte der Opfer mithilfe Chips. James, Blue und Noah Adams waren und sind das Hauptprojekt der Organisation. So etwas haben sie nie zuvor gewagt, nie geschafft. Sie beobachten euch schon seit dem dritten Monat im Mutterleib, euer ganzes Leben ist aufgezeichnet genau dokumentiert. Jeden Schritt den ihr tut - Noah tat - steht in einem Zeugnis im Labor. Auch dieses Gespräch wird in der Kartei landen. Es war nicht die Natur, die euch drei zusammengemixt hat, sondern die Forscher im Labor meines Vaters. Ihr wart schon immer nur ein Experiment. Anfangs meines zwölften Lebensjahres weihten sie mich in das "Firestorm - Projekt" ein. Ab diesem Moment trainierten sie mich härter. Ich musste täglich unendlich viele Mentale Übungen machen, meine durch das harte Training erworbene Fähigkeiten an unschuldigen Testpersonen - Gefangenen - praktizieren. Schliesslich war ich soweit; in nur neun Monaten war meine mentale Stärke so ausgeprägt, dass ich in die manch anderer Köpfe eindringen und an ihren Synapsen etwas drehen kann, sodass sie meine Stimme wahrnehmen. Und so erhielt ich den Auftrag, Noah Adams in die Irre zu führen. Als er sich schliesslich für mich - nichts weiter als eine Stimme in seinem Kopf - opferte, übermannte mich die Realität. Das Ganze war nicht das Spiel, das uns Robert Jamesson vorgaukelte. Ich hatte einen Unschuldigen umgebracht. Mit blossen Worten. Ich habe viel von Noah gelernt, seine Werte übernommen. Ich weigerte mich stur weitere solche Auftträge anzunehmen, als mein Vater vor gut einem Jahr von mir verlangte auch in Blues Kopf vorzudringen, teilte ich der Sekte mit, dass ich gehen würde. Ich ertrank innerlich an der Schuld, die ich an Noah Adams' Tod trug, doch äusserlich musste ich Joshua bleiben. Denn Mörder haben keine Rechte, nicht wahr?"
Words: 771
Wie findet ihr die jetzige Erklärung? Wie gesagt: wenn ihr mir Fragen stellt, werde ich die im Laufe der Geschichte beantworten ;) Für die, die bereits die Vorherigen Bücher verfolgt haben wissen ja bereits, dass meine Kapitel nie unglaublich lang sind, aber dafür versuche ich öfters zu updaten ;) Leider habe ich keine Ahnung ob das bei 'Fault' auch so sein wird, da die Zeugnisse dieses Jahres entscheiden, welchen Beruf ich erlernen werde. Und das mit 14, kann mal bitte Jemand das schweizerische Schulsystem ändern?! Als ob ich in diesem Alter schon wissen würde was ich machen möchte... Ich würde mich übrigens sehr über Feedback freuen :)
DU LIEST GERADE
Secrets
Teen Fiction~ Letzter Teil der Faces - Trilogie ~ ,, Es war nicht die Natur, die euch zusammengemixt hat. Es waren die Forscher im Labor meines Vaters." x ,, Also gut, lass uns ein Spiel spielen. Ich nenne dir ein Wort und du sagst das Erste was dir dazu einfäl...