Keinen hatte interessiert was ich nachmittags nach der Schule machte, also schlich ich mich seit meinem 10 Lebensjahr immer zu den kleinen Waldstück nur zwei Kilometer von unserer Wohnung entfernt. Jeden Tag stopfte ich meinen Rucksack mit Eiswürfeln und Messern voll, die Messer mit den schönen Holzgriffen und den eingravierten Buchstaben T. H. für Thomis Holly. Bis das Eis geschmolzen war formte ich es zu allen erdenklichen Figuren, darunter auch Pfeile, Messer und Dolche dann schleuderte ich sie auf den nächsten Baum zu in der Hoffnung die von mir vorgesehene Stelle zu treffen. Mit jedem Messer wurde ich Zielsicherer, ich entwarf Choreografien in denen ich sprang mich auf dem Boden rollte auf Bäume kletterte und irgendwann konnte ich auch flüssiges Wasser so kontrollieren das es solange ich es „festhielt" so hart war wie Stein. Jetzt fragt man sich wieso? Es gab keine Gefahr keine aktuelle Bedrohung. Warum kämpfte ich dann?
Ich konnte mich nicht mehr an den Tod meines Vaters erinnern nur noch an das Gefühl der Hilflosigkeit, mir war klar, dass ich nichts hätte tun können, ich war schließlich erst 10 und der Krebs stärker als wir alle, aber ich musste etwas unter Kontrolle haben etwas was ich leiten konnte wo ich ja oder nein bestimmte. Ich hätte mich genauso gut in eine Magersucht stürzen können oder mich selbst verletzen aber ich hab das alles abgewogen und ich glaube kämpfen und kontrollieren macht viel mehr Spaß. Aber das alles gehörte mir, mir ganz allein. Niemanden hatte es zu interessieren wo ich immer hin ging und es war zu der Zeit eigentlich mein Glück das meine Mutter mich so gut wie nicht wahrnahm.
Ich wurde von einer Frage von Frau Visne wieder in das hier und jetzt katapultiert. Sie fragte noch ob ich fragen hatte oder mir irgendetwas auf dem liegt. Ohne zu überlegen tischte ich ihr eine für mich so haarsträubende lüge auf.
"Wissen sie ich finde diesen einen Jungen so toll, aber ich bin... bin so Schüchtern", von wegen schüchtern, das ich nicht lache, "und ich habe Angst das er mich für Arrogant hält. Sie als attraktive Frau haben doch bestimmt keine Probleme bei so etwas." ich guckte sie fragend an, ich hatte gleich zwei Trümpfe ausgespielt, einmal das kleine Verliebte Mädchen und die Schmeichlerin. Dann fing sie an zu reden und zu reden. Ich solle immer ich selbst bleiben und wenn ich schüchtern wäre dann sei das halt so, denn dann irgendwann würde jemand das Cinderella potenzial erkennen und es würde ein Schwan herauskommen.
Es kam mir zwar eher vor als würde sie sich gerade einen Roman ausdenken aber so lange sie redete und ich sie schüchtern anlächelte war alle in Ordnung.
Nach insgesamt einer guten Stunde war ich endlich fertig und flüchtete gerade aus dem Raum wo der Sauerstoff Gehalt immer weniger wurde. Ich war wahnsinnig zufrieden mit mir. Ich war jetzt das arme aber liebe Mädchen in den Augen von Frau Visne. Und das schlimmste was jetzt gerade passieren konnte war das sie ein bisschen verwirrt war, da ich gar nicht so störrisch und Arrogant war. Ich war die letzte Zeit einfach zu unvorsichtig gewesen, zu sehr ich selbst.
DU LIEST GERADE
Mastery -kontrolliere alles außer die Liebe
De TodoKaya ist 16 Jahre alt, aber sie ist nicht wie die anderen Mädchen, neben ihrer störrischen und starken art verfügt sie über die Kontrolle über Sauerstoff und Wasserstoff. Sie kommt auf ein Internat wo sie gegen ihre Erwartungen Freunde findet, bei e...