I will always be your Hero

Chapter 1

Es ist nun knapp zwei Wochen her.

Zwei Wochen her - wo ich und mein Bruder Finnely die zwei wichtigsten Personen in unserem Leben verloren haben.

Zwei Wochen her - wo sich mein Leben um 180 grad gedreht hat.

Zwei Wochen her - wo so viel passiert, ist das mir immer noch schwindlig wird wenn, ich nur daran denke.

Ich konnte und wollte es immer noch nicht glauben. Ich habe vor zwei Wochen meine Eltern verloren. Die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Die Menschen, die immer für mich da waren. Die Menschen, auf die ich zählen konnte. Und die Menschen, die ich aufs tiefstem Herzen geliebt habe.

Und nun sind sie einfach weg. Ich konnte mich noch nicht mal von ihnen richtig verabschieden. Genau so wenig wie mein kleiner Bruder Finnley.

Ich hatte meine Eltern ganze 21 Jahre um mich und er nur 3 Jahre. Das ist nicht fair. Er ist noch so klein und muss seine Eltern jetzt schon verlieren. Warum?

Ich atmete tief durch und versuchte meine Atmung zu beruhigen. Ich musste jetzt stark bleiben und das nicht nur für mich. Sondern auch für Finnley.

In den zwei Wochen hat sich so viel verändert, dass es mir schon wieder Angst macht. Ich habe die Verantwortung bekommen.

Und zwar für alles.

Die Verantwortung für unser Haus.

Die Verantwortung für meinen kleinen Bruder.

Und die Verantwortung für den Familienbetrieb.

Die erste Verantwortung konnte ich schon in den ersten Tagen nicht tragen. Ich konnte es einfach nicht. Denn alles in diesem Haus hat mich an sie erinnert. Einfach alles. Aus diesem Grund habe ich die Koffer gepackt und bin mit Finn zu meiner Tante Sofia und meinem Onkel James gezogen. Und es war definitiv keine leichte Entscheidung.

Die zweite Verantwortung konnte und musste ich einfach am besten meistern. Mein kleiner Bruder braucht mich jetzt. Genau so sehr, wie ich ihn brauche. Er ist der Einzige, den ich noch habe. Klar ich hatte noch meine ganzen Tanten, meine Onkels, Cousinen und meine anderen Verwanden, doch das war nicht dasselbe.

Und die dritte Verantwortung war für mich wahrscheinlich am schwersten. Wie sollte ich den die Firma meiner Eltern weiterführen? Ich hatte doch gar keine Ahnung davon. Mein Opa meinte, er würde mir helfen. Genau so wie Pablo - ein guter Freund und Mitarbeiter in der Firma. Doch ich konnte es nicht. Ich sollte eigentlich schon die ganzen zwei Wochen in der Firma sein, doch ich habe es einfach nicht geschafft mich aufzurappeln und dort hinzugehen.

Ich spürte, wie die ersten Tränen meine Augen verließen, und wischte sie mit dem Pulloverärmel weg. Ich sah mich in meinem neuen Zimmer um und mein Blick blieb auf dem Foto meiner Eltern hängen. Ihr Hochzeitsfoto.

Mein Vater hat mir immer so viele schöne Geschichten von ihm und Mama erzählt. Und besonders von ihrer Hochzeit.

Als sie gestorben sind, musste ich das Haus leer räumen und habe im Arbeitszimmer meiner Eltern ihr Hochzeitsfoto gefunden - sowie ein Foto von Papa, Mama, Finnley und mir. Diese zwei Fotos musste ich einfach mitnehmen und bei mir im neuen Zimmer aufstellen. 

Ich wusste, nicht ob meine Eltern auf mich stolz sein würden, aber ich hoffe es.

Ich meine, ich musste Oxford verlassen. Und damit auch meine erste Verantwortung aufgeben. Aber ich konnte nicht anders. Ich konnte dort einfach nicht mehr bleiben.

Zudem hatte ich es von London nicht so weit zur Firma. Wenn ich mich irgendwann entscheiden, werde dort hinzugehen.

Außerdem hatte ich niemanden mehr in Oxford. Sogar meine sogenannten besten Freunde haben sich von mir abgewandt und den Grund dafür werde ich wohl nie mehr erfahren.

Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie zwei Polizisten an der Tür geklingelt haben um mir mitzuteilen das meine Eltern gestorben sind. Und mir somit auch mitteilten das meine Leben sich für immer verändern wird.

Und eins stand fest. Diesen Moment werde ich nie vergessen.