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Kurz vor sechs betraten wir das Restaurant und unsere Mutter wartete schon auf uns. Nervosität stieg in mir auf und ich kaute an meiner Unterlippe. Ich versuchte ruhig zu bleiben, den das war jetzt wichtig. Doch ich wollte ihr die ganzen Sachen an den Kopf werfen die mir in den Sinn kamen. Ich wollte es so viel, aber ich durfte nicht.

Wir begrüßten sie und setzten uns dann zu ihr. Sie lächelte freundlich und hatte eine perfekte Fassade aufgesetzt. Wenn ich nur schon daran dachte das sie mich in Wahrheit haste wurde ich wütend. Wie konnte sie diesen Hass nur so gut verbergen? Das war mir ein Rätsel. Das musste doch verdammt viel Selbstbeherrschung benötigen.

Wir begannen ein belangloses Gespräch über meine Arbeit und was zu Hause alles passierte. Zwischendurch bestellten wir auch zu essen und dann nach dem wir es bekommen hatten sahen wir uns kurz an und dann als begannen wir schön langsam das Thema zu wechseln.

Wir wollten es langsam angehen, das sie möglichst lange nichts merkt. Ich begann sie wegen Robin auszufragen und dann fragte ich: "Was haltest du davon das ich schwul bin? Ich will deine ehrliche Meinung dazu. Keine Lügen, ich kann die Wahrheit verkraften." Ich wusste sie ja sowieso schon, also ja.

Sie sah mich kurz verwundert an und sagte dann sehr gleichgültig: "Harry du bist mein Sohn, ich habe kein Problem damit, du sollst nur glücklich sein. Es ist deine Entscheidung und wenn du glücklich bist, bin ich es auch."

Bei diesen Worten stieg die Wut in mir hoch, sie log mir ins Gesicht und ich hasste sie dafür. Wenn ich glücklich bin, ja klar, sie kann mich gern haben. Wieder kam die Wut in mir hoch und ich würde sie am liebsten anschreien und gehen. Doch ich erinnerte mich daran das wir in einem Restaurant waren und ich mich benehmen musste.

Ich atmete einmal tief durch und sagte dann bemüht neutral: "Da hat mir Gemma aber was anderes erzählt." Sie schoss einen wütenden Blich auf meine Schwester und ich wusste sofort das sie Recht hatte.

Meine Mutter sagte mit wütender Stimme: "Was hat sie dir erzählt?" Ich sagte auffordernd: "Die Wahrheit, im Gegensatz zu dir wie es aussieht. Was ist dein Problem und warum kannst du es mir nicht einfach sagen."

Ihre Fassade begann zu bröckeln und Wut blitzte in ihren Augen auf. Sie sagte mit belegter Stimme: "Es war deine Aufgabe unseren Namen weiter zuführen, ich wollte Enkelkinder von dir haben, welche die mit mir verwandt sind und nicht solche die adoptiert sind. Warum kannst du nicht normal sein?"

Ich sagte aufgebracht: "Nur weil ich schwul bin heißt das doch noch lange nicht das ich abnormal bin! Ich habe genauso ein Recht darauf zu lieben wen ich will und du hast dich da raus zu halten, das ist mein Leben Mum und du hast dich nicht einzumischen und wenn du es genau wissen willst, ich verkleide mich als Frau, tagtäglich! Und das hat dich genauso wenig zu interessieren und kann dir egal sein. Genauso egal wie ich es dir bin!"

Nach diesen Worten stand ich auf und stürmte aus dem Restaurant. Ich sah wie Gemma mir folgte nach dem sie noch eine bissige Bemerkung abgelassen hatte.

Hey! Also es ist noch Sonntag(; Also tägliches Update! Seit ihr verrückt! 212 Votes! Wenn es nicht mitten in der Nacht wäre würde ich schreien, aber daher das das so ist quietsche ich nur leise(: Danke!


Two Faces (L.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt