Neujahr 1. Januar 2100
Wenn jemand Jonathan McHawkins mit drei Worten beschreiben müsste, würde wahrscheinlich nach kurzen überlegen auf; „verschlafen", „faul" und „egoistisch" kommen.
Für Jonny war das Leben einfach gestrickt. Solange man sein Ego nicht beleidigte, man ihn ausschlafen ließ und nicht zu viel von ihm verlangte, konnte man sagen das Jonny einen einigermaßen ausstehen konnte. Er sah gut aus, seiner Meinung nach, hatte aber seit er sich letztes Jahr von Lyssa getrennt hatte keine neue Freundin mehr gehabt...
Und DAS kränkte Jonnys Ego gewaltig. Hätte er nicht einen gewissen Stolz gehabt, hätte er versucht sich gestern wieder an sie heran zu machen, aber erstens, wäre es total gemein gegenüber Lys gewesen und zweitens (und hier war der eigentlich springende Punkt); war es wahnsinnig unmännlich zu einer Frau zurückzugriechen...
Er lag da also in seinen Bett, sein Wecker klingelte zum fünfzigsten Mal, worauf sein Zimmergenosse ein Kissen von seinen Hochbett herab segeln ließ und „Schalt endlich dieses Mistteil ab!",rief.
Und Jonny?
Der dachte über sein immens langweiliges Sexleben nach... Es war deprimierend! Er setzte sich auf und schüttelte seinen Kopf um diese abstrusen Gedanken los zu werden.
Schließlich wandte er sich den Wecker zu:„Fick dich du Scheißteil."
Daraufhin piepte das „Scheißteil" einmal kurz und stellte sich ab. Manchmal wünschte er sich er hätte einfach nur „Aus" oder sowas ähnliches als Sprachkennung eingegeben, als er das Mistding von Lyssa als Gack zum Geburtstag bekommen hatte. Er stand auf und warf das Kissen zurück zu Danny.
„Hier dein blödes Kissen.", knurrte er und kramte unterdessen in seinen Schrank nach etwas bequemen zum anziehen.
„Mann.", maulte Daniel, der sich nun ebenfalls aus den Bett quälte und sich durch die zerzausten Haare fuhr, „Warum hast du denn so schlechte Laune?"
„Ach, ich hätte einfach mal gern wieder Sex.", meinte Jonny seufzend und richtete sich im anliegenden Badezimmer die dunkelbraunen Haare.
Dan brach in Lachen aus. Jonny streckte seinen Kopf aus der Badezimmertür und sah seinen besten Freund provozierend an. Lachte Danny ihn da etwa aus?
„Was gibt's da zu lachen?", fragte er säuerlich und bedachte seinen Zimmergenossen mit einen warnenden Blick.
Der große Blonde versuchte sich wieder zusammen zu reißen und meinte dann leicht grinsend: „Da draußen laufen ein dutzend scharfer Studentinnen herum, die sich den kleinen Finger abhacken würden, würdest du dann mit ihnen schlafen."
Jonny runzelte nur die Stirn: „Ich bin keine männliche Nutte Danny, ich will mir im Gegensatz zu dir nichts einfangen."
„Dann liegt es aber nicht am Sex.", meinte der Blonde weise und breitete sich auf seinen Bett aus.
„Ach ja und an was liegt es dann?", fragte Jonny genervt und verdrehte die Augen. Dieses Gespräch war sichtlich in eine falsche Richtung gelaufen, außerdem waren Ferien... Er hätte wissen sollen das man mit Danny über so was nicht reden konnte, mit jeden anderen, aber ganz sicher nicht mit Mr. „Ich-fick-sie-alle".
Gottseidank klopfte es im nächsten Moment leise an die Tür und rette ihn so vor einen weiteren Gespräch mit Danny.
„Ja?", fragte er.
„Ich bin's.", ertönte die weibliche weiche Stimme von Lyssa.
„Kannst rein kommen."
Die Tür öffnete sich, und die hübsche junge Frau kam herein und setzte sich neben die Jungs.
„Und gibt's was neues.", fragte sie und lächelte ihnen entgegen.
Als Danny dann ansetzte zu sprechen und sich dabei ein riesiges gehässiges Grinsen auf dessen Lippen legte, schüttelte Jonny nur den Kopf mit weitaufgerissenen schreckverzerrten Augen. „Oh nein...", versuchte er seinen besten Freund damit zu sagen, „...du wirst es ihr nicht sagen, du wirst es ihr nicht sagen!!!"
Aber natürlich konnte Danny wie immer seine Klappe nicht halten: „Hör mal gut zu Lyssi, was Big Daddy dir jetzt verraten wird ist streng vertraulich..."
Die Rosahaarige spitzte die Ohren: „Ach ja?"
Ein fettes Grinsen breitete sich auf Dans Gesicht aus und Jonny war, als würde er gleich im Erdboden versinken: „Oh ja meine Süße..."
Er machte eine künstlerische Pause und genoss dabei den ent-setzten und gleichzeitig peinlich-berührten Ausdruck auf Jonnys Gesicht: „Weißt du Lyssi unser Jonny hier, Mädchenschwarm, sexy und schweigsam..."
Lyssa lachte.
„...scheint sich in letzter Zeit ein bisschen unterfögelt zu fühlen."
Jonny verspürte das dringende Gefühl, Danny einen gezielten Schlag in den Magen zu verpassen, ließ es aber bleiben. Nun wo Dan es schon heraus posaunt hatte, interessierte ihn Lyssas Reaktion darauf.
Deren Züge hatten einen undefinierbaren Ausdruck angenommen, etwas zwischen Belustigung und Erstaunen. Blieb aber erst einmal ruhig.
Dann fragte sie ein wenig verunsichert: „Ist das dein Ernst?"
Ihre stahlgrauen Augen bohrten sich in seine Kaffeebraunen: „Ist das wahr Jonny?"
Er reagierte nicht. Was hätte er auch sagen sollen? „Ja mir geht das ficken ab", oder was?!
Seine Kiefer knirschten frustriert auf einander und auf dem Gesicht seines Möchtegern-Freundes breitete sich erneut ein fieses Grinsen aus. Warum konnte dieser Idiot nicht einfach seine Klappe halten. Er wusste doch das Lyssa seine Ex war: „Ach Lyssi, sowas darfst du ihn doch nicht so direkt fragen, da ist es ihm doch sonst zu peinlich."
Jetzt wurde es Jonny aber wirklich zu bunt: „Du bist echt ein Scheiß-Freund, du Möchtegern-Aufreißer. Was du kannst kann ich schon lange!"
Daniel lachte kurz und trocken auf, wurde dann aber todernst: „Sicher? Aber du selbst hast vorher gesagt, das DU keine männliche Nutte bist wie ICH."
Jonny zog die Stirn kraus. Wollte sich Danny jetzt allen Ernstes mit ihn streiten? Na gut, wenn er einen Streit haben wollte, konnte Dan einen Streit haben. Er wollte gerade ansetzen zu sprechen, als Lyssa schnell dazwischen ging:
„Hey, Hey, Boys, hört auf euch gegenseitig niederzureden, ihr solltet euch lieber Mc Low-tauglich machen, sie will nach dem Frühstück mit euch reden."
Jonny und Daniel seufzten beide auf.
„Was will die jetzt schon wieder von uns?", fragte Jonny ge-nervt und fischte sich ein weißes Shirt, eine Jeans und eine Jacke mit den Logo des Internat aus der Kommode.
Die Rosahaarige zuckte nur mit den Achseln: „Weiß doch ich nicht, sie hat mir nur gesagt, dass ich euch das ausrichten soll. Also beeilt euch..."
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2100. (Working Title)
Teen FictionMenschen bleiben menschlich, egal in welchen Zeitalter. Sie werden immer Wesen sein mit Bedürfnissen, mit Fehlern, Gefühlen und Schwächen. Denn genau das macht uns zu Menschen. Ich sag nur Drama, Liebe und jede Menge Chaos :) Ausschnitt: Es war Silv...