31. Kapitel

7.7K 307 72
                                    

Also dann; Auf nach Peru!

Mia P.o.v.
"Cupcake, aufwachen." Ich merkte, wie mich jemand leicht an der Schulter schüttelte und in mein Ohr flüsterte. Eindeutig Da- Harry! Ich brummte und zog die Decke über mein Gesicht. "Komm schon Mia, wir sind in Peru." Mom. Schnell öffnete ich meine Augen und sah in Harrys grinsendes Gesicht; "Willst du noch mit Mittag essen? Du hast die ganze Zeit geschlafen und wir müssen auch bald los zur Halle." Hatte ich wirklich bis Mittag geschlafen? Naja aufjedenfall hatte ich Hunger! Also nickte ich und ging mit Harry zusammen richtung Tourbusküche. "Morgen Mi" begrüßte mich Niall und sah von seiner Kürbissuppe hoch. Ich lächelte ihn an und setzte mich auf die Sitzbank. "Die anderen Jungs sind schon draußen Fussball spielen." Klärte mich Harry auf und wieder nickte ich. Er gab mir eine Schüssel mit etwas Suppe und einen Löffel ebenfalls dazu. Langsam fing ich an zu essen.

"Narry kommt ihr? Wir sollen zum Soundcheck reingehen." Liam kam in den Bus und stutzte als er mich sah. "Oh, guten Mittag, Miechen. Auch schon ausgeschlafen?!" Ich lächelte leicht und schob die Schüssel von mir weg, da ich aufgegessen hatte. "Dann können wir ja rübergehen." Meinte Harry und gemeinsam gingen wir rein in die rießige Halle, wo die Jungs heute performen würden.

"Hey Mia.", Louise, die Stylistin der Jungs, kam mit Lux auf dem Arm auf mich zu. "Mii", quiekte diese freudig und streckte ihre Arme nach mir aus. Lächelnd nahm ich sie auf meinen Arm.

Nun saßen wir alle gemeinsam im Backstage und warteten darauf, dass die Show endlich starten würde. Die Jungs hatten bereits den Soundcheck gemacht und waren fertig geschminkt. "Okay Jungs! Stellt euch bereit hin! Die Klappe öffnet sich in 10... 9... 8.... 7.... 6.... 5..... 4.... 3.... 2 und Los!" Die Klappe fuhr nach oben und die Jungs rannten voller Energie auf die Bühne. Lächelnd schaute ich ihnen hierher, ehe ich mich weiter mit Lux beschäftigte.

"Nimm Mi" grinsend hielt mir Lux eine Barbiepuppe entgegen, welche ich an mich nahm. Plötzlich kam mir eine zündende Idee. Mama! Ich würde Mama besuchen gehen, während die Jungs ihr Konzert gaben! Langsam stand ich auf und lief Lou entgegen, welche auf einem Sessel saß und durch irgendeine Zeitschrift blätterte. "Alles okay Mia?" Ich nickte und zeigte mit meinem Finger auf ihr Handy. "Möchtest du Spiele auf dem Handy spielen? " fragte Lou verwundert. Ich schüttelte meinen Kopf. "Willst du jemanden anrufen?" Endlich. Ich nickte. "Hier. Aber nicht zu lang." Sie hielt mir ihr Handy hin und dankbar nickte ich. Während Lux weiter spielte, verließ ich den Backstage Bereich und versteckte mich hinter einem Dixieklo. Ich öffnete Google Maps und gab den Friedhof meiner Mom in die Karte ein. Es lud kurz, und nach einiger Zeit wurde mein Ziel auch schon angezeigt. Glück gehabt! Der Friedhof lag nur eine Viertelstunde zu Fuß entfernt. Wenn ich mich beeilen, und rennen würde, könnte ich den Weg auch in weniger als zehn Minuten schaffen! Das Handy würde ich Lou später zurückgeben.
Ich joggte los, behielt aber das rote Pünktchen auf der Karte im Auge.

Nachdem ich eine Weile über verschiedene Wege und Brücken lief, ging mir langsam die Puste aus. Ich verlangsamte mein Temo und warf wieder einen Blick auf das Handy. Nur noch zwei mal rechts abbiegen und ich würde am Friedhof ankommen. Mein Herz schlug ziemlich schnell, ob es am rennen oder daran dass ich aufgeregt war lag, konnte ich nicht unbedingt sagen. Ich bog nun das letzte mal rechts ab und sah auch schon das große Freidhofstor. Zögerlich lief ich darauf zu und betrachtete es. Es war aus Eisen und ziemlich hoch. Kleine Schnörkel im Tor liesen es fantasievoll aussehen. Jedoch hatte es oben Spitzen, die wie Pfeile aussahen, was es wieder zerstörte und eher gruselig aussehen ließ. Langsam lief ich durch das Tor und lief den Friedhofsweg entlang. Rechts und links von mir waren überall Gräber. Ich stellte mir die Toten vor, die unter der Erde lagen, und eine leichte Gänsehaut zog sich meinen Körper entlang. Doch ich ließ mich nicht von der bedrückten Stimmung aufhalten und suchte weiter das Grab meiner Mutter. Ich hatte Glück, denn der Friedhof war nicht ganz so groß wie ich es erwartet hatte.

Ich lief weitere fünf Minuten, bis ich es sah. Dort war das Grab meiner Mama. 'Charlotte Helster' stand auf ihrem kleinen Grabstein. Ich kniete mich hin und sah erst sprachlos, dann traurig auf das Grab hinab. Es war fast verwuchert und alte, verwelkte Blumen lagen drauf. Allgemein sah es ziemlich ungepflegt und einsam, inmitten der anderen gepflegten Gräber aus. Eine Träne rollte meine Wange herunter. Ihr folgten immer mehr. Ich konnte meine Tränen nicht weiter zurück halten, es musste jetzt einfach raus.

Ich war über all die Jahre stark geblieben, oder hatte es zumindest meistens versucht.

Ich habe versucht, mich nicht von Felix runterziehen zu lassen.

Versucht, nicht die Hoffnung aufzugeben, dass mich irgendwer adoptieren würde.

Versucht, Hoffnung auf eine Bessere Zukunft zu haben.

Versucht, meinem Vater nichts übelzunehmen, was er getan hat. Er konnte ja nichts dafür, dass Mama starb.

Und ich habe versucht stark zu bleiben. Bis jetzt. Jetzt ging es nicht mehr, es musste raus.

Mittlerweile weinte ich bitterlich und es schüttelte mich am ganzen Körper. Ich weinte einfach nur, und weinte und weinte.Ich ließ alles raus, was sich über all die Jahre angestaut hatte.

Mein Zeitgefühl war verloren, während ich immernoch da saß, und den Tränen freien Lauf ließ.

Plötzlich hörte ich eine atemlose Stimme von hinten. "Mia?!" Harry.

Schritte näherten sich und jemand setzte sich neben mich. Ich spürte, wie sich zwei starke Arme um mich legten.

Sicherheit.

Langsam wiegte er mich hin und her.

Geborgenheit.

Ich beruhigte mich langsam und sah ihn mit glitzernden Augen an. Er lächelte mir leicht zu und ich flüsterte:

"Darf ich dich Daddy nennen?"

Liebe.

Ende

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~

So Leute, das wars. Echt ein komisches Gefühl, aber 'Talk with us' ist hiermit offiziell am 24.12.15 beendet.

Oh und wo wir gerade beim Datum sind:

Frohe Weihnachten!


Talk with us [#Wattys 2015]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt