Die Geschichte eines Mädchen

Prolog

Ich heiße Isabelle, bin neun Jahre alt und lebe auf der Straße. Ich weiß nicht viel von einem Leben in Häusern, nur das, was meine Mutter mir von früher erzählt hat. Sie lebte in einer Wohnung und war verheiratet. Als sie gerade 18 geworden war, heiratete sie ihn und sie zogen zusammen. Doch die Ehe hielt nur ein halbes Jahr. Ihr Mann reichte die Scheidung ein und nahm all das Geld und ihr persönlichen Sachen mit. Dann lebte sie auf der Straße und prostituierte sich um sich zu ernähren. Nach zwei Monaten war sie schwanger mit mir. Aber auch als sie schwanger war, schlief sie mit Männern. Als ich auf die Welt kam, schaltete sich das Jugendamt ein und wollte mich in ein Waisenheim stecken. Doch Mama ließ das nicht zu. Sie zeigte mir so früh wie es nur ging, wie man um Geld bettelte um sie und mich ernähren zu können. Doch selbst dann reichte das Geld nur für ein paar Scheiben Brot. Um satt zu werden, prostituierte sie sich wieder. Früher hatten wir eine kleine kaputte Matratze, die Mama im Müll gefunden hatte, um die Nacht einigermaßen gemütlich zu verbringen. Doch als ich zwei Jahre alt war, schlief ich immer auf dem Boden, weil die Matratze für uns zu klein wurde. Nun bin ich älter und weiß, dass Mama die Matratze gut getan hat, denn es war der einzige Ort, an dem sie sich entspannen konnte. Das erzählte sie mir zumindest. So verlief mein ganzes Leben. In Mamas freier Zeit brachze sie mir sprechen bei. Bis jetzt konnte ich gut sprechen fand sie und einige Menschen von der Straße auch, wenn sie sich zu mir setzen und mit mir redeten. Das waren die nettesten Menschen, fand ich. Bis zu jenem Tag glaubte ich das, denn an diesem Tag änderte sich mein Leben.