1. Kapitel

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Ein dumpfes Geräusch weckt mich aus meinem traumlosen Schlaf.

Langsam öffne ich die Augen, ein trübes Licht blendet mich, so das ich unwillkürlich die Augen zusammen kneiffe.

Ich blinzele in die Dunkelheit, bis ich meine Umgebung wieder klar wahrnehme und Atme tief ein.
Meine Lungen füllen sich mit stickiger, modriger Luft.

Kalte fliesen spüre ich unter meiner Haut. Mit meinen Fingerspitzen fahre ich die Konturen nach. Sie sind abgenutzt, in schwarz weiß gehalten, an vereinzelten Stellen wirken sie spröde und zerbrechlich. Sie sehen ziemlich alt aus.

Ich versuche meine Gedanken zu sammeln, doch bekomme keinen klaren zu fassen.

Langsam richte ich mich auf und schaue umher. Ich befinde mich auf einem entlosen Gang. Die Dunkelheit verschlingt das andere Ende. Es gibt nur eine einzige Glühbirne die als Lichtquelle fungiert. Sie flimmert und wirft unregelmäßige Schatten an die hohen, schmutzigen, Weißen Wände. Überall Blättert die Tapete ab und Schimmel wuchert an jeder Ecke.

Mühevoll mit wackeligen Beinen erhebe ich mich und lehne mich sachte gegen die Wand.

'Wo bin ich hier nur?' Ich merke wie mir allmählich bewusst wird das ich ganz alleine an einem Dunklen, Gruseligen Ort bin und ich wirklich keinerlei Ahnung habe wie ich hier her gekommen bin, geschweige denn wie ich hier wieder raus komme.

Panik steigt in mir auf.
Ich hole ein paar mal tief Luft um meine Nerven zu beruhigen, was mir aber nur kläglich gelingt.

'Was ist das hier nur? ein Scheiss Horrorfilm?' Ich will hier sofort raus! Keine Frage.

Ich drehe mich ein paar mal im Kreis um den Ausgang zu suchen, aber nix. Ich schlucke schwer, der einzigste Weg führt durch den Dunklen Gang.
'Beruhige dich! Sei kein Schisser Verdammt.'

Mit zittrigen Fingern taste ich mich an der Wand entlang. Ein Schritt nach dem anderen immer weiter.
Es ist so stockdunkel, dass ich die eigene Hand vor Auge nicht sehe.
Es kommt mir vor als würden Stunden vergehen in dem ich blind und orientierungslos umher irre, bis ich letztendlich vor einer Wand stoppe.

'Sackgasse?' Ich taste jeden Zentimeter ab, bis ich etwas hartes Metallisches erspühre. Es fühlt sich an wie.., 'Eine Tür?.'

Plötzlich durchdringt ein schmerzferzerter Schrei die Stille Dunkelheit.

Vor Schreck presse ich mir die Hand vor den Mund und weiche zurück. Dabei knalle ich unsanft gegen die Wand. Ein stechender Schmerz verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Mein Puls rasst wie verrückt und mein Atmen geht stoßweise und unregelmäßig.

Ich vernehme ein leises wimmern. "Hilfe kann mich jemand hören? Bitte, ich brauche Hilfe."

Das Blut gefriert mir in den Adern.
Ich bin wie erstarrt, bewegungsunfähig. Gedanke schwirren durch meinen Kopf.
'Tu doch was! Irgendwas, sonst bist du die Nächste.'

Ich erwache aus meiner starre und
versuche die Türe möglichst ohne einen Laut zu öffnen, doch es gelingt mir nicht, sie ist verschlossen.
'Fuck! Ich bin gefangen.'

Ich taste alles ab und entdecke einen kleinen viereckigen Schalter.
'Ein Lichtschalter?
Dann habe ich vielleicht doch noch eine Chance hier raus zukommen?' Ich überlege eine Zeit lang ob ich ihn
drücken sollte und damit wohl möglich meine Position verrate.
'Bleibt mir denn eine andere Wahl?'

Ich hole tief Luft und
drücke den Knopf.
Aber es hat nicht wie erwartet den gewünschten Effekt. Es passiert rein gar nix, nur die Tür gibt einen ächzenden Laut von sich.
'Ist das möglich?' Ich schlucke und berühre vorsichtig die Klinke. Wie von selbst öffnet die Tür sich einen Spaltbreit, mit einem Leisen quitschen.
Licht quillt hervor.
'Showtime.'

MiseryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt