Die Stadt lag noch in der morgendlichen Ruhe, man konnte die Luft gut einatmen, da sie noch nicht mit allen möglichen Abgasen verseucht war die im Laufe des Tages entstanden, die Läden zeigten verschlossene Türen und nur manche Leute huschten durch die kühlen Herbstgassen. Ich hatte mir einen großen Schal angezogen als ich nach dem Aufstehen und dem Blick aus dem Fenster, die Kälte direkt spüren konnte. Es war kalt, aber ein sehr schöner hübscher Morgen, der einen guten Tag zu erhoffen mochte. Mein Gesicht verschwand hinter meinem Schal und meine Hände klammerten sich um den heißen Coffe to go, welchen ich mir extra noch in aller Frühe geholt hatte um richtig wach zu werden und um meine Hände bis zur Schule aufzuwärmen. Ich fand nicht oft Zeit um mir morgens noch Etwas zu besorgen aber heute hatte es glücklicherweise geklappt. Außer Schüler und Anzugträger war niemand unterwegs. Die jungen Männer mit Krawatten, Aktentaschen und fein gebügelten Anzügen waren morgens immer am Schnellsten unterwegs. Sie gingen im Schnellschritt zu ihren Büros, meistens noch am Telefonieren oder tippen, sie würdigten einem keinen Blickes, obwohl ich von manchen wirklich gerne das Gesicht erkennen würde. Anzüge machte Männer attraktiv, mir gefiel es so viele in der Stadt zu haben, was aber auf keinen Fall hieß, das alle Büromännchen gut aussehen, sonst hätte ich ja auch so einen als Freund und keinen lieben Jungen in Jeans und Hemd aus der 11.Klasse. Matt, er würde wahrscheinlich gerade auf seinem Fahrrad durch die Stadt auf dem Weg zu Schule flitzen, jeden Menschen freundlich anlächeln und grüßen. So ist er nun mal, egal wie verbissen die Miene mancher Menschen in der Innenstadt scheint, er lächelt jeden an. "Ein netter Junge, gut erzogen und so höflich wie leider nur noch wenige heute! Das hast du gut ausgesucht.", würde meine Mutter jetzt sagen. Sie war mit meinem Männergeschmack was Matt anging sehr zufrieden und wenn nicht sogar stolz auf mich. Ich nippte an meinem Kaffee, der immer noch zu heiß war, ich würde ihn wohl nur als Handwärmer benutzen können, denn die Schule war schon in Sichtweite. Trotz der Hitze nahm ich eine großzügigen Schluck, irgendwie müsste ich die ersten Schulstunden überstehen müssen, ich verbrannte mir zwar die Zunge, aber es würde sich sicherlich noch lohnen. "Au.", murmelte ich in meinen Schal hinein und spürte die taube, schmerzende Zunge. "Alles klar, Elina?", hörte ich eine amüsierte Stimme hinter mir die mir nur allzu bekannt vorkam, Briska stand hinter mir und grinste "Hast du dich verbrannt?", fragte sie und deutete auf meinen Becher. "Ja, ich musste es trinken! Ohne diesen Energieschub schaffe ich Mathe nicht!", verteidigte ich mich "Schon klar! guten Morgen erstmal!", begrüßte mich Briska und umarmte mich, der penetrante Briskaduft strömte im meine Nase, sie ertränkte ihre Schals gerade zu in ihrem Parfüm. Briska fror anscheinend noch mehr als ich, sie hatte eine dicke, grüne Winterjacke, Schal und Mütze an. Ihre langen rotbraunen Haare trug sie offen. "Lass uns ins Klassenzimmer gehen, das wird mir zu herbstlich hier draußen!", meinte sie fröstelnd und zog mich mit. "Darf es ein Schluck Kaffee gegen die Kälte sein?", scherzte ich und bot ihr den zu heißen Kaffee an. "Nein danke!", sie lachte. Wir kamen bald am Schulhof an und schlenderten langsam Richtung Eingang, viele bekannte Gesichter waren noch an der frischen Luft, entweder am Rauchen, reden oder am Handy. Unsere Schule war Rauch-,und Handyfrei somit musste man diese Dinge noch vor dem Schulgelände und vor dem Unterricht erledigen. Jedoch gingen viele Schüler auch während der Schulzeit ans Handy, sie nutzen die Toiletten oder Freistunden, es ist nicht so als würde ich es nicht tun. Tara stand mit ihren Freundinnen auch noch vor dem Eingang, sie war ein paar Klassen höher als ich und ein sehr schönes Mädchen mit einem großem Musiktalent, sie sang zauberhaft und wurde oft von mir beneidet. Sie war schlank, groß, blond und dazu noch sehr sympathisch, auch wenn ich eigentlich fast genau den gleichen Kriterien entspreche finde ich sie einfach einen tollen Menschen. Viel geredet hatten wir noch nie, ich kannte sie über Matt und seine Freunde, sie gehörte zu seinem engeren Freundeskreis, deswegen mochte ich sie lange Zeit auch nicht, sie war so eine Art Bedrohung und wegen ihr schob ich immer eine Eifersuchtsszene ab, bis ich sie wirklich kennenlernte. "Das ist ja Tara!", machte mich Briska aufmerksam und schaute mich erwartet an, sie war kein großer Tarafan. Ich nickte und wurde durch eine helle Klingel aus meinen Gedanken geweckt. "Guten Morgen!", Matt kam mit seinem Fahrrad auf den Hof gebraust und machte jetzt schon Alle darauf aufmerksam. Er strahlte, als er mich sah "Hey!", ich lachte und ging zu ihm "Na, gut geschlafen?", fragte ich ihn und küsste ihn zur Begrüßung, er beugte sich von seinem Fahrrad nach unten. "Ja sehr und du?", er stieg ab "Ich auch! Frierst du nicht?", ich schaute an ihm herunter, T-shirt und Hose ganz normal, er sah nicht nach kaltem Herbst aus. "Zugegeben ein bisschen.", er schloss ab und nahm mich in den Arm, sein Griff wurde fester. "Und jetzt wärmst du dich an mir?", nuschelte ich in sein T-shirt hinein, er nahm mich nur noch fester und küsste mich auf den Kopf "Genau das mache ich!", ich konnte ihn lachen hören und kurz darauf auch Briska wie sie ihn begrüßte "Morgen Matt!", er ließ mich los "Morgen Briska!" sie hob ihre Hand zu einem High-Five, sie schlug ein. "Lasst uns reingehen, der Unterricht beginnt gleich.", meinte ich mit einem Seufzen, ich spürte wie Matt von hinten nach meiner Taille griff und mich ein Stück zurück zog "Gleich." Er beugte sich ein Stück nach unten und küsste mich noch einmal, dann schubste er mich von sich und lief los, ich lachte "Du bist mir Einer!", rief ich ihm nach und hakte mich bei Briska ein sie lachte und wir gingen in unsere erste Stunde am Montag.
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Morgenkaffee
RomanceElina ist eine Optimistin durch und durch, sie probiert in Allem und Jeden die Lebensfreude zu entdecken. Glücklich vergeben ist sie auch, doch auch Linn, eine wunderbare neue Schülerin und Sängerin zwei Klassen über ihr hat es auch auf ihren Liebli...