Dem genervten Blick nach zu Urteilen, mit dem Nina vor sich hin stierte, schien sie nicht davon begeistert zu sein, dass sie mich den ganzen Tag mit sich herum schleppen musste.
Und schon gar nicht davon, dass wir fast alle Stunden zusammen hatten, wei wir festgestellt haben.
Mir gefiel die Idee ehrlich gesagt auch nicht, vorallem da Nina schlechtgelaunt und genervt von mir war und ich keine Ahnung hatte was ich ihr getan hatte, außer sie anzusehen. Naja, okay, vielleicht habe ich sie einbisschen schräg angeguckt, aber hey, es ist nicht meine Schuld, dass sie mich in ihrem ggepunktetem Outfit an eine zweibeinige Kuh erinnerte...
Sie stürmte durch die halbe Schule, mit mir im Schlepptau, und ich wunderte mich, wie sie es überhaupt schaffte auf ihren hohen Stöckelschuhen so schnell an den Klassenzimmern vorbei zu zischen, während ich regelrecht rennen musste, um ihr hinterher zu kommen. Mein Atem ging schnell und flach und meine nassen Haaren klatschten mir schmerzhaft auf die Wangen, sicherlich waren sie jetzt rot wie Kirschen.
Einpaar Schüler, die zu spät waren hechteten an uns vorbei und bedachten uns nur mit flüchtigen Blicken, ehe sie um die nächste Ecke genauo plötzlich verschwanden, wie sie auftauchten.
Plötzlich blieb Nina abrupt stehen und ich konnte es gerade noch im letzen Moment verhindern, gegen sie zu krachen, indem ich einwenig ungelenkig eine Vollbremsung vollbrachte. Anscheinend waren wir an der richtigen Klasse angekommen, doch Nina machte keine Anstalten die Tür zu öffnen, stattdessen drehte sie sich zu mir um und sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an.
Woah, sie konnte echt gruselig aussehen, wenn sie wollte.
Ihre kristallblauen Augen bohrten sich in meine und sie schien wissen zu wollen, was in meinem Kopf vorging, doch irgendwie schien sie es nicht erreicht zu haben, denn sie verzog leicht enttäuscht das Gesicht.
"Wir kennen uns nicht. Wir haben nichts miteinander zu tuhen. Ist das klar?", knurrte sie fast schon animalisch. Ich unterdrückte den Drang zurück zu weichen und legte den Kopf schief. Mit einer möglichst lockeren Haltung sah ich sie an. Ich musterte ihre verwirrtes Gesicht -das eigentlich recht hübsch sein könnte, wäre da nicht ein Haufen schminke drauf geklatscht, und wäre es nicht wütend verzogen- das mit wunderschönen, strahlend blauen Augen und vollen Lippen ausgestattet war.
"Kein Problem. Wir kennen uns nicht", antwortete ich ausdruckslos und meine Augen funkelten höchstwahrscheinlich belustigt.
So viel zum Thema ausdruckslos..., murmelte eine Stimme in mir drin, die ich nicht zu ordnen konnte, doch ich hatte momentan keine Zeit mich damit weiter zu beschäftigen, denn Nina versuchte wohl gerade mich mit ihrem Blick in einen Haufen Asche zuverwandeln.
Sie nickte wütend, wirbelte herum und rannte weiter. Während sie so rannte, flatterten ihre braunen Locken ihr hinterher und der süße Duft nach Schokolade, der sie bei jeder Bewegung begleitete, zog eine unsichtbare Spur hinter ihr durch den ganzen Flur.
Ich nahm die Verfolgung wieder auf und kam mir dabei vor wie in einem Marathon und ich muss sagen, langsam fehlte mir an Luft. Ich war definitiv kein Mensch, der von Gott mit viel Ausdauer beschenkt worden ist, eher das Gegenteil...
Die Luft war warm und stickig, im Gegenstatz zum Wetter draußen, wo es mit aller Macht regnete. Die weiß, grünen Flure der Schule waren so aufgebaut, dass auf der einen Seite die Klassenräume waren und auf der anderen Seite Fenster angebracht waren, durch die man problemlos auf den fast schon überfluteten Schulhof hinaussehen konnte. Draußen war es unangenehm grau und es sah ziemllich kalt aus, wie ich bemerkte. Der Regen prasselte so laut gegen das Fenster, dass es alle anderen Geräusche übertönte und ich Angst hatte, dass das Glas unter der Wucht zusammenbrechen würde.
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HUNTED- By Beerenschweif
WerewolfIch spürte seine Präsenz hinter mir, ein fröstelnder Schauer lief mir über den Rücken und hinterlies eine Gänsehaut. „Amira" Seine Stimme war tief und rau, ich konnte die Vibration in seiner Brust spüren. „Jax", murmelte ich leise, ehe ich mich...