Schattenspiel - Dner OS

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**Community Projekt von DnersNews: Halloween Special (zu finden auf www.fanfiktion.de)**

Plötzlich kam er zu sich und schlug die Augen auf. Sein Herz raste. Panisch schaute er sich um. Um ihn herum sah er hohe Bäume, die düster in den Himmel ragten. Es war dunkel und der Regen prasselte auf ihn herab. Ein leichter Windzug wehte ihm seine nassen Haare ins Gesicht. Unter seinen Händen spürte er die nassen Blätter und den feuchten Waldboden. Der fahle Geruch feuchter Erde drang in seine Nase ein. Wo war er? Schwer atmend stand er auf. Schmerzerfüllt verzog er das Gesicht, als er endlich auf seinen Beinen stand. Er drehte sich mehrmals zu allen Seiten um. "Hallo?", schrie er heiser. Sein Mund war trocken. Er bekam kaum einen Ton heraus. "Hal..." Er hustete und stützte sich an einem Baum ab. Seine Schulter schmerzte. Er blickte auf und sah, dass ihm Blut den Arm entlang tropfte. "Shit, shit, shit!" Mit der Faust schlug er gegen den Baum, an dem er lehnte. Er zog sein T-Shirt aus und band es sich um die Schulter. Es brannte, als der dreckige Stoff die offene Wunde berührte, aber er hoffte, dass es helfen würde. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er war alleine im Wald; mitten in der Nacht und verletzt. Er konnte sich an nichts mehr erinnern und wusste weder wo er war, noch wie er hier hin gekommen oder was davor geschehen war. Plötzlich hörte er einen Schrei. Es war ein Frauenschrei. Der Wind wehte stärker und die Blätter wirbelten durch die Luft. Nur mit Mühe konnte er sich auf den Beinen halten. Er blickte auf. Ein dunkler Wirbelsturm zog über den Bäumen auf. Alles wurde in die Dunkelheit gezogen und Schatten fiel auf alles, was unter dem Wirbelsturm war. "Scheiße...", flüsterte er und ging vor Furcht zurück. Der Schatten kam immer näher. Und er lief.

Orientierungslos lief er durch den Wald. Er musste sich wieder und wieder ducken, über Wurzeln und Steine springen und sich einen Weg durch die tiefen Äste der Bäume suchen. Im Augenwinkel konnte er den Schatten nicht mehr sehen. Er blieb an einer Baumwurzel hängen und fiel auf seine Seite. Ein leiser Schrei entfuhr ihm und endete im qualvollen Husten. Die Schmerzen in der Schulter steigerten sich ins Unermessliche. Er sah, wie das Blut an seinen Fingern herunter lief. Mit Mühe versuchte er den provisorischen Verband fester zu ziehen und sah sich um. Er glaubte, dem Schatten entkommen zu sein. Dann sah er ihn auf sich zukommen. Der Schatten kam wie dunkler Nebel zwischen den Bäumen hervor. Er war voller Furcht und gleichzeitig fasziniert von der Wirkung des Schattens. Für einen kurzen Moment schien er wie gefesselt von der unbändigen Kraft, die der Schatten ausstrahlte. Eisige Kälte überkam ihn. Er fasste sich wieder und wollte weiter laufen, doch er spürte eine starke Hand, die ihn am Handgelenk fasste und in die Dunkelheit ziehen wollte. Er versuchte sich dagegen zu stemmen. Er spürte, dass seine Kraft schwand. "Nein!", schrie er, so laut er konnte. Seine Stimme versagte fast. Der Griff um seinen Arm wurde immer fester; die Kraft, die ihn zog, immer stärker. „Hilfe, nein..." Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Mit letzter Kraft versuchte er sich los zu reißen. Er ignorierte den Schmerz in seiner Schulter und die eisige Kälte, die von dem Schatten ausging und versuchte nur, ihm zu entkommen. Doch der dunkle Schatten hüllte ihn komplett ein. Alles um ihn herum wurde still.

Schweißgebadet wachte er auf und lag hellwach im Bett. Durch das Fenster schien das düstere Licht des Nachbarhauses und warf Schatten an die Wand. Ein kalter Wind wehte durch das Zimmer. Erleichtert atmete er auf. Er stand auf und schloss das Fenster. Sein Blick fiel auf die Straße. Er sah eine dunkle Gestalt. Dunkle Haare, dunkle Kleidung; sogar die Ausstrahlung dieser Person wirkte düster. Sie blickte nach oben, schaute ihm direkt in die Augen, dann zur Wand hinter ihm und ging weiter. Müde schloss er für einen kurzen Augenblick seine Augen. Doch als er sie wieder öffnete, war die unbekannte Frau verschwunden. Wo war sie hin? Er schaute sich nach links und rechts um, doch nirgends auf der Straße war auch nur eine Spur von ihr. „Du solltest mehr schlafen, Felix.", flüsterte er; vertieft in seinen Gedanken an den Albtraum. Er wandte sich vom Fenster ab und wollte sich gerade wieder ins Bett legen, als er plötzlich eine zarte Hand auf seiner Schulter spürte. Sie war angenehm warm und streichelte seinen Oberarm. Er lächelte und dachte, es sei seine Freundin. Er wollte gerade etwas sagen, als er erstarrte und ihm eins bewusst wurde. Er war alleine zuhause. Kati war für drei Tage in Berlin. Doch an der Wand waren zwei Schatten zu sehen ...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 23, 2015 ⏰

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