Kurzgeschichten

Felix Felicis

Felix Felicis

 "Ich habe euch doch gesagt, dass es eine miserable Idee war, aber auf mich wolltet ihr ja nicht hören!", flüsterte Peter zu James. Peter sah sehr verängstigt aus. Vor ihnen stand Professor Slughorn. James packte Peter am Arm. „Reiß dich zusammen, Slughorn wird uns schon nicht den Kopf abreißen!“, flüsterte James verschwörerisch. Laut sagt er zu Prof. Slughorn „Guten Abend Sir!“.

Slughorn blickte mit verschmitzten Lächeln auf die beiden Schüler vor ihm herab. „Na, was macht ihr um diese Zeit in den Gängen. Ihr solltet schon längst in eurem Schlafsaal sein. Und kommt mir jetzt bitte nicht mit irgendwelchen Ausreden.“

James tat so, als wäre er beschämt. Doch innerlich grinste er. Von Prof. Slughorn hatte er mit keine schlimmen Sanktionen zu rechnen.

„Wir hatten ein seltsames Geräusch gehört. So als würde irgendetwas durch die Korridore kriechen. Da wollten wir einfach mal nachschauen“, antwortete er selbstsicher.

„Nun, hier ist mit Sicherheit nichts entlang gekrochen. Ich würde euch raten auf schnellstem Wege ins Bett zu gehen. Sonst muss ich euch doch noch bestrafen. Aber 50 Punkte Abzug für Gryffindor gibt es trotzdem für euch beide. Strengt euch an, dass ihr die Punkte wieder rein holt. Morgen haben wir ja wieder Zaubertränke. Ich erwarte viel von euch!“ Mit diesen Worten drehte sich Prof Slughorn um und ging. James und Peter schauten sich nur kurz an, bevor sie los rannten, zum Portrait der fetten Damen um schnell in ihrem Schlafsaal zu verschwinden. „Sectumsempra“ sagte James und wollte schon durch das Portrait klettern, als er dagegen rannte. „Autsch, was soll das.“ Die fette Dame schaute schlaftrunken auf die beiden runter. „Was soll das? Könnt ihr mich nicht wenigstens nachts schlafen lassen, ihr Tunichtgute!“ Obwohl die fette Dame noch schlaftrunken war, schimpfte sie schon sehr munter. „Und wo stecken überhaupt die anderen beiden? Ich hab keine Lust noch einmal geweckt zu werden“, keifte sie. „Sectumsempra“, rief Peter verzweifelt. Er hatte keine Lust mehr weiter vor dem Gemeinschaftsraum zu stehen und hatte Angst das bald ein anderer Lehrer auftauchen könnte. „Schon gut, schon gut, nur mit der Ruhe, es ist schließlich mitten in der Nacht“, murmelte die fette Dame und schwang auf. Eilig kletterten James und Peter durch das Portrait. „Das ist ja nochmal gut gegangen. Lass uns schnell Sirius und Remus wecken. Wir sollten sie informieren.“

Zügig gingen die beiden in den Schlafsaal und weckten die anderen. Thomas wurde dabei auch wach und murmelte schimpfend: „Könnt ihr nicht ein bisschen leiser sein. Andere wollen immerhin schlafen!“ Dann drehte er sich um und schlief weiter.

Flüsternd erzählte James Sirius und Remus was geschehen war. „Wir hatten noch Glück dass nur Prof. Slughorn uns entdeckt hat. Wäre es Prof Dumbledore gewesen, hätten wir mit Sicherheit noch mehr Ärger bekommen. Ich wette, Slughorn denkt sich morgen etwas besonderes für uns aus.“

„Da könntest du recht haben“, erwiederte Remus, „Aber jetzt lasst uns schlafen. Wir werden ja sehen was uns morgen in Zaubertränke erwartet.“

Die vier gingen wieder zurück in ihre Betten und waren gleich darauf eingeschlafen.

Trotz der nächtlichen Unternehmungen und dem Gespräch waren alle vier munter im Zaubertränkeunterricht erschienen.

„Guten Morgen, Schüler. Heute nehmen wir den Liebestrank Amortentia durch.“ Prof Slughorn schwang seinen Zauberstab und an der Tafel erschienen die Zutaten. James, Peter, Sirius und Remus wollten sich schon daran machen die Zaubertrankzutaten zusammen zu suchen, als Prof Slughorn neben ihnen erschien. „Ihr vier bekommt eine andere Aufgabe. Ihr werdet euch am Felix Felicis versuchen. Ich weiß, es ist ein schwieriger Trank, aber ich denke ihr könnt es schaffen. Um euch es ein bisschen einfacher zu machen, werdet ihr jeweils zu zweit den Trank brauen. Peter du gehst mit Remus zusammen und James arbeitet mit Sirius.“

Die vier guckten sich ungläubig an. Was hatten sie sich da wieder eingebrockt. Sie hatten alle schon einmal von diesem Zaubertrank gehört, doch selbst die 7. Klässler mussten ihn nicht im Unterricht machen und sie waren gerade erst in der 5. Klasse. „Wir werden das schon irgendwie schaffen“, flüsterte Sirius ermutigend. Prof Slughorn gab jedem von ihnen ein Blatt Pergement, auf dem alles drauf stand, was sie wissen mussten.

Sofort machten sie sich daran die Zutaten zusammen zu suchen.

Mühevoll versuchten sie sich an die Anleitung zu halten. Doch es gelang nicht. Peter verwechselte zwei Zutaten und Remus verwechselte die Reihenfolge. Am Ende war ihr Trank eher grün als gold.

Sirius und James ging es nicht viel besser. Sirius zerhackte die Zutaten, anstatt sie zu zerschneiden und James hielt sich nicht an die vorgegeben Anzahl zum umrühren. Trotz allem war ihr Trank wenigstens schon gelblich.

Das Ende der Stunde nahte und sie füllten ein kleines Fläschen voll mit ihrem Zaubertrank.

Prof Slughorn schaute sich beide Tränke sofort an, entgegen seiner Gewohnheiten. „Nun, die Tränke sind nicht gerade ein Felix Felicis geworden, aber der Anfang ist immerhin schon sehr gut. Ich denke, ich gebe jedem von euch 100 Punkte.“ Dann lächelte er verschwörerisch und schickte die vier zu ihrem nächsten Unterricht.

„Das ist ja nochmal gut gegangen“, freute sich Peter, während er den Korridor entlang eilte um zu Geschichte der Zauberei zu kommen.