Kurzgeschichten

Malechamawitz

Malechamawitz

Malechamawitz stieg die letzten Stufen empor, bevor sie vor einer mächtigen Eichenholztür stand. In der Mitte befindet sich ein vergoldeter Griff. Doch Malechamawitz scheute sich davor, zu klopfen. Freiwillig war sie nicht hierhergekommen. Ihre Eltern hatten sie dazu gezwungen. Obwohl ihre Eltern schon einige Jahre tot waren, ermordet von einer unbekannten Person, hatten sie es doch noch geschafft einen Fluch über Malechamawitz auszusprechen. "Echt klasse Eltern", dachte sie, während sie langsam vor der Tür auf und ab ging." Haben nichts Besseres zu tun, als mich mit ihren letzten Atemzügen mit einem Fluch zu belegen.", dachte sie weiter an ihre Erinnerungen. Doch langsam wurde sie unruhig. Sie wollte wieder zurückgehen. Weg von diesem alten Herrenhaus. Doch als sie versuchte die Stufen wieder hin abzusteigen, wurde sie wie von unsichtbaren Fesseln aufgehalten. Es war ihr unmöglich die Stufen hinab zu gehen. So blieb ihr nichts anderes übrig, als vor der alten Holztür zu bleiben. Wütend darüber, holte Malechamawitz erstmal ihr Zigaretten hervor und steckte sich eine an. Danach setzte sie sich auf eines der Mäuerchen, die rechts und links standen. Ihre Gedanken schweiften in die Vergangenheit. Zu dem Zeitpunkt als ihre Eltern starben.
Sie sah sich selber mit 10 Jahren, als sie das Wohnzimmer betrat und ihre sterbenden Eltern entdeckte. Ihre Mutter versuchte krampfhaft sich aufzurichten und blickte ihr in die Augen. "Malechamawitz, hilf uns, finde ihn." Damals hatte ich meine Mutter nur ungläubig angeschaut. Warum sollte ich irgendwen finden? Und wenn überhaupt sollte ich denn finden? Ich wollte damals gerade sagen, dass sie das Vergessen könne, als mein Vater sagte:"Malechamawitz du wirst solange nach ihm suchen, den der uns das angetan, bis du ihn gefunden hast. Denn solange du nicht zu ihm gegangen bist, werden alle Menschen, die dir wichtig und um dich herum sind, sterben. Du kannst es nur verhindern, wenn du ihn findest." Ich musste sehr erschrocken sein, denn meine Mutter blickte noch einmal in meine Richtung und bewegte ihre Lippen. Ich denke, sie wollte mir noch etwas sagen, doch im nächsten Moment kippte ihr Kopf zur Seite. Ihr letzter Atemzug war vorbei. Ich drehte mich nochmal zu meinem Vater hin, doch er war schon tot. In dem Moment muss ich wohl angefangen haben zu schreien, denn plötzlich standen die Nachbarn im Zimmer. Was danach passierte, weiß ich nicht mehr.
Später dann, behielt mein Vater mit seinem Fluch Recht. Einer nach dem anderen meiner Freunde und Verwandten starben. Am Ende hielt ich es nicht mehr aus und begab mich auf die Suche.

Und nun stand ich hier, vor dieser Holztür. Meine Zigarette ging dem Ende zu und so nahm ich noch einen letzten Zug, schmiss sie seitlich in den Garten und klopfte an der Tür.
Die Tür öffnete sich und vor mir stand ein junges Mädchen, nur in ein Nachtgewand gekleidet. "Kommen sie Madam, treten sie ein in unser Haus. Der Herr erwarten Sie schon seit langer Zeit." Das Mädchen verwunderte mich, da es sehr klein und zierlich war, aber trotzdem wie eine erwachsene Frau sprach. Doch es blieb mir keine Zeit zum Nachdenken. Ich trat durch die Tür und befand mich in einer riesigen Halle, von der einige Treppen und Gänge nach allen Seiten weggingen. Das junge Mädchen führte mich nach rechts auf eine breite Treppe zu. Auf der Treppe war als einzigste ein roter Samtteppich ausgelegt. Malechamawitz wunderte sich ein wenig darüber, aber ihr blieb kaum Zeit um genauer darüber nachzudenken. Denn schon erschien am oberen Ende der Treppe ein älterer Herr, der einen langen schwarzen Mantel trug.
Ehe Malechamawitz mitbekam was passierte, stand sie schon neben diesem älteren Herrn.
"Ich bin Erion. Mir gehört das Haus und das ganze Anwesen. Möchtest du dich zuerst ein wenig umsehen, bevor wir zum geschäftlichen Teil dieses Treffens kommen?", flüsterte er mit einer heiseren Stimme die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.

Es ist schon eeewig her, dass ich diese Geschichte einmal angefangen habe.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch mal an dieser Geschichte weiter schreiben sollte. Was denkt ihr darüber?