Hochzeit [Oneshot] 2/2

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Pov Tim

Nachdem wir noch eine Weile draußen saßen,ich Stegi viel zu vielen Leuten vorstellen musste,und wir kleine Snacks zu essen serviert bekommen haben,kam zum Glück endlich das Brautpaar,und wurde dabei von einem Saxophonist begleitet.Meine Eltern,und die 2 anderen Geschwister und deren Ehepartner von Onkel Micha,haben für die Ankunft des Brautpaares schon etwas vorbereitet gehabt,was jetzt umgesetzt werden muss.Da auch ich in den Plan involviert bin,stehe ich auf und stelle mich zu meiner Familie vor die Eingangstür des Saales,Stegi bedeute ich einfach mit zu kommen.Mein Vater und meine Mutter halten ein großes Leinentuch,auf dem ein Herz auf gemalt wurde,und an dem Wegrand stehen ich,Max und meine Cousins und Cousinen,und sollen nun das Brautpaar mit Reis bewerfen.Warum ausgerechnet mit Reis,weiß ich auch nicht,vielleicht konnten wir uns keine Blumen leisten.Tante Nina trägt ein Schneeweißes langes Kleid,welches mit kleinen Mustern bedeckt ist,ich glaube das nennt man Spitze,allerdings bin ich mir da nicht so sicher,immerhin habe und werde ich nie ein Brautkleid tragen.Ihre Haare sind nach oben gesteckt und in diesen ist ein Schleier befestigt.Sie sieht ziemlich hübsch aus,und auch mein Onkel ist schick gemacht,in seinem Anzug mit der roten Krawatte.
Während sie zusammen den kurzen Weg laufen,durch einen Regen aus Reiskörnern,spüre ich Stegi,der leicht schräg hinter mir steht,und seine Arme um meinen rechten Oberarm geschlungen hat.Fragend und breit grinsend schaue ich zu ihm,doch er beobachtet nur gespannt das Brautpaar,welches gerade das rote Herz aus dem Stoff ausschneidet,und sobald dies geschafft ist,muss der Bräutigam die Braut durch das freie Feld tragen,was für Micha kein Problem sein sollte,da er groß und kräftig ist,während Nina eher einer Bohnenstange gleicht.Als auch dieses Hindernis überwältigt wurde,und die Beiden frisch verheirateten vor der Tür des großen Saales stehen,zünden einige meiner Verwandten ihre Konfettikanonen,und das viele bunte Glitzer fliegt durch die Luft.Das ganze gibt ein schönes Bild,und ich schaue lächelnd zu,wie sich Tante Nina und Onkel Micha küssen.Mein Bauch kribbelt leicht,und ich habe irgendwie das Bedürfnis zu Stegi zu sehen,welcher mich auch anschaut und leicht lächelt.Hochzeiten sind schon so eine eigene Kategorie,sie sind schön,ja,aber irgendwie fühlt man sich dann so einsam,und möchte auch eine Beziehung...Ohne lange nachzudenken lege ich leicht meinen einen Arm um Stegi,der sich sofort an mich schmiegt,was mir ein wohliges Gefühl bereitet.
10 Stunden später,wie es sich zumindest angefühlt hat,in Wirklichkeit waren es aber nur 30 Minuten,sitzen wir alle an unseren Tischen in dem Hauptsaal des Hofes.Insgesamt gibt es 12 Runde Tische,an welche je 8 Leute sitzen.Da auf dem Tisch Platzkarten verteilt waren,war ich umso froher neben Stegi zu sitzen,beziehungsweise "Tim's Begleitung",wie auf dem Namenskärtchen steht.Ansonsten sitzen noch Max und seine Freundin,von welcher ich den Namen noch immer nicht hundertprozentig weiß,unsere Eltern und die Schwester meiner Mutter mit ihrem Mann.Eigentlich eine ziemlich entspannte Runde,wenn man bedenkt dass auf der Hochzeit über 20 Kinder sind,und das Durchschnittsalter dieser ungefähr 5 beträgt.Jedoch ist meine Tante einfach viel zu neugierig so dass nicht nur Maxs Freundin,sondern auch mein Stegi allerhand Fragen beantworten musste.Ein Wenig tat er mir schon Leid,wie er da so saß,eingeschüchert auf seinem Stuhl und über seine Noten in der Schule erzählte.Gott sei Dank,kam aber ziemlich schnell die Vorspeise und wir können nun alle schweigend unsere Hochzeitssuppe essen.
Zufrieden lächelnd schiebe ich die weiße Schale mit den schönen goldenen Verzierungen von mir.Die Suppe war richtig geil-eh hat vorzüglich geschmeckt.Meine Mutter kann es nicht leiden wenn ich,wenn wir bei unserer Familie sind,meinen "Jugend-Slang" raushängen lasse,und meint das klinge zu asozial.
"Na?Hats geschmeckt Stegi?",frage ich meinen Besten Freund,der sich zurück gelehnt hat,und den Bauch hält."Ja...und ich bin richtig voll gestopft.",antwortet er,und kichert darauf seine süße Delfinlache."Du weißt schon,dass das nur die Vorspeise war?",frage ich grinsend,und kann sehen wie sich seine Augen weiten.Ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus,und ich ziehe Stegi neckend damit auf,dass er jetzt schon satt ist.Unterbochen werden wir,von einer meiner entfernteren Verwandten,welche sich auf die freie Fläche im Saal,welche später wohl das Tanzfläche dienen soll,gestellt hat und dem Stil eines Löffels gegen ihr Sektglas schlägt und somit ein unangenehmes Klirren erzeugt."Da es bis zum Hauptgang,welcher aus einem Buffet bestehen wird,noch etwas dauert,wollen wir ein Spiel spielen."Schon bei diesem Satz verdrehe ich die Augen,wenn es um irgendwelche Partyspiele geht,ist meine Familie unerträglich.Ich weiß nicht,wie oft ich mich bei den solchen schon blamiert habe."Das Ganze funktioniert so: Ich stelle eine Bedingung auf,und wer diese erfüllt steht von seinem Platz auf.Wir testen das nun kurz.Also 'Alle stehen auf,die Gäste dieser Hochzeit sind."Murrend schiebe ich meinen Stuhl ein Stück zurück und stelle mich hin,genau wie jede andere Person im Saal,da wir ja alle Gäste der Hochzeit sind."Da es anscheinend alle verstanden haben,geht es direkt weiter: 'Alle stehen auf,die mit dem Brautpaar verwandt sind." Diesmal stehen nicht ganz so viele Leute,da Nina und Micha auch Freunde,Nachbarn und Kollegen eingeladen haben,ich selbst stehe natürlich.Und so geht es eine ganze Weile weiter,und mit der Zeit werden nicht nur die Bedingungen immer behinderter,sondern das Knurren meines Magens auch immer lauter."Und zur letzt stehen alle auf,die nicht Kochen können.",ruft meine Großtante,und ich überlege kurz,stehe dann jedoch grinsend auf.Auch Stegi steht,denn dieser kann wohl noch schlechter kochen als ich.Zusammen haben wir es sogar fast einmal geschafft,die gesamte Küche in Brand zu setzen."Na dann,könnt ihr alle nun froh sein,dass ihr nicht selbst Kochen müsst,sondern euch einfach bedienen könnt,denn das Buffet ist nun eröffnet!" Kurz verdrehe ich die Augen,über diese Überleitung,schnappe mir dann jedoch Stegi und ziehe in mit zum Buffet.Immerhin ist das Essen gut,ein Grund der diese ganze Feier erträglicher macht.
Zwischen Hauptgang und Nachtisch haben wir dann tatsächlich noch zwei weitere Spiele gespielt,besser gesagt wurden dazu gezwungen.In dem einen ging es darum Fragen zum Thema Hochzeit zu beantworten,und das andere war ein Pantomime-Spiel,aus welchem wir uns glücklicherweise erfolgreich raushalten konnten.Als letzten Gang gibt es nun allerhand Desserts,Eis und sogar schon die Hochzeitstorte,welche unser Brautpaar vor ein paar Minuten,gefolgt von lauten Applaus,angeschnitten hat.Da ich schon ziemlich satt bin,nehme ich mir nur ein kleines Stück der Torte,und gehe damit wieder zurück zu unserem Platz.Stegi hingegen,hat etwas stärker zu gegriffen,und schaufelt gerade eines seiner 4 Desserts in sich rein."Ich dachte du wärst voll gegessen?",frage ich grinsend,und bekomme nur ein mit vollem Mund, genuscheltes "Nachtisch geht immer" zurück.Schmunzelnd probiere ich das Stück Kuchen auf meinem Teller,und stelle fest,dass es größtenteils aus irgendeiner Creme besteht,und das Ganze viel zu süß schmeckt.Stegi jedoch scheint voll drauf zu stehen,und isst nach seinem Süßzeug auch noch mein Stück Torte.Gerade als er aufstehen will,um sich noch einen Eisbecher zu gönnen,greife ich nach seinem Handgelenk,und ziehe ihn zurück zu mir."Das reicht langsam,lass uns lieber Tanzen",flüstere ich ihm leise zu,und kann spüren wie sich eine Gänsehaut auf seinem Unterarm ausbreitet.Leicht nickt er,und ich bin fasziniert was für eine Wirkung ich anscheinend auf ihn habe.Zusammen schlendern wir zur Tanzfläche,auf der schon einige Leute die Hüften schwingen,und ich stelle mich einfach zu ihnen und bewege mich rhythmisch zur Musik.Stegi steht etwas verloren neben mir,und scheint nicht genau zu wissen,was er tun soll,obwohl gerade eines der Besten Lieder kommt,wenn es ums tanzen geht.Vorsichtig ziehe ich ihn zu mir,und nehme seine Hände in meine,was auslöst dass meine gesamte Haut zu kribbeln beginnt,und ich sogleich leicht lächeln muss.Leicht fange ich an Stegi mit zu ziehen und ihn so aufzufordern mit zu machen.Erst steif,jedoch bald immer freier bewegt er sich und scheint auch Spaß an dem Tanzen zu finden.Zufrieden lächele ich,und fahre mir kurz durch meine dunklen Haare,welche von der vielen Bewegung etwas zerzaust sind.
Lange Zeit tanzen wir zu den verschiedensten Liedern,naschen zwischendurch immer mal wieder etwas von den Knabberein,und haben eine Menge Spaß,bis es kurz vor Mitternacht ist,und alle Gäste nach draußen gescheucht werden.Murrend laufe ich meiner Familie hinterher,ahne schon das wir wohl wieder irgendein Spiel ertragen müssen,doch es kommt ganz anders.Im Hof sind mehrere Raketen und Lichtboxen aufgestellt und wir werden angewiesen uns zu verteilen,da in wenigen Minuten ein großes Feuerwerk starten soll.Geschwind ziehe ich Stegi hinter mir her,zu einer etwas abgelegeneren Sitzecke,in welche wir uns setzen uns gespannt in den Himmel schauen.Es ist schon lange Dunkel und viele helle Lichter blinken im dunklen Blau des Horizonts.Meine eine Hand liegt auf dem Polster der Couch und Stegis direkt daneben.Mein Herz fängt ein Wenig schneller an zu schlagen,als sein kleiner Finger vorsichtig meine Haut berührt,und ohne meine Augen vom Himmel zu lösen,lege ich zwei meiner Finger auf seinen Handrücken.Im Hintergrund bekomme ich mit,wie ein paar der Männer anfangen die Raketen auf zu bauen,und sich bereit machen diese bald zu zünden.Außerdem höre ich meine Mutter Kommandos geben,dass es in einer Minute losgehen soll.Stegis Hand rutscht etwas weiter unter meine und dreht sich dann vorsichtig,sodass unsere Handinnenseiten aufeinander liegen.Eine angenehme Hitzewelle durchströmt meinen Körper,und ich senke meinen Blick zu Stegi,welcher unsere Hände nachdenklich ansieht und sich dabei auf die Unterlippe beißt.Vorsichtig verschränke ich meine Finger mit seinen,und fange seinen Blick auf,als er hoch zu mir schaut.In seinen Augen liegt ein glänzender Schimmer,und bei seinem Anblick formen sich meine Lippen automatisch zu einen Lächeln."Ich mag dich sehr Stegi...",hauche ich leise,sodass nur er es hören kann.Leicht nickt er und ich weiß genau,was er mir damit signalisieren will.Manchmal braucht es eben keine vielen Worte,jemandem seine Gefühle mitzuteilen.Vorsichtig beuge ich mich vor,und lege sanft meine Lippen auf seine,genau im selben Moment nehme ich wahr wie die Raketen und Lichtboxen gestartet werden und mit einem lauten Zischen in Richtung Himmel fliegen,um dort in bunte Muster zu zerspringen.Wie klischeéhaft...

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*Kap mit 1719 Wörtern hinwerf*
Na bitte,hier habt ihr euren 2.Teil,etwas später als geplant,aber das ist bei mir ja nichts neues.Ich hoffe es hat euch gefallen,und ich würde mich sehr über eure Meinung in einem Kommentar freuen :3

Stexpert ❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt