Kapitel LXXXIV

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Ich höre nun Schritte und dann einen dumpfen Schlag, instinktiv reise ich die Tür auf und schaue sofort was passiert ist. „Ken!" Das Bild das sich mir dort bietet ist grauenhaft, Armin liegt auf dem Boden und über ihm Kentin, der zu einem Schlag ausholen will. „Ken hör sofort auf. KEN." Ich bin mittlerweile hysterisch und höre nicht mehr auf zu schreien, wie wild versuche ich ihn von Armin runterzuziehen doch es klappt nicht. Jemand packt mich an der Schulter und zieht mich weg, dann sehe ich nur wie Kentin von Armin ablässt, aber nicht freiwillig. Ich wische mir die Tränen ab und sehe, wie Castiel dem Brünetten in die Magengrube schlägt. Armin liegt stöhnend am Boden und versucht irgendwie sich aufzusetzen. Noch mit Tränen in den Augen laufe ich zu ihm und stütze ihn auf, mein Blick wandert zu Castiel und Kentin. „Kannst du aufstehen?" „Ich glaube ja, kannst du mir irgendwie auf den Stuhl helfen?" „Also kannst du es nicht." Entschuldigend schaut er mich an und ich versuche ihn, mit kleiner Beihilfe seinerseits, hochzuziehen, als dies erledigt ist laufe ich zu Kentin. „Sag mal spinnst du eigentlich komplett? Was soll der Scheiß?" „Er will mir mein Mädchen wegnehmen." „Mischa gehört nicht dir, sie gehört sich selbst." Castiel hebt mich fest, damit ich nicht auch noch auf ihn losgehen kann. „Beruhige dich, das bringt doch nichts." „Sagt der Richtige."        „Ich rede mit ihm, geh du mit Armin zu Nate, der hat einen Verbandskasten." „Ok, aber wehe du schlägst ihn, wenn dann bin ich dran." „Schon in Ordnung, geh jetzt." Ich laufe zu Armin und stütze ihn, auf dem Weg ins Schülerzimmer treffen wir Draguna und Sam. Natürlich nimmt dieser mir sofort Armin ab und so laufen wir zu viert zu Nate. „Was ist denn mit dir passiert?" „Das war Kentin, schau nicht so, ich lüge nicht." Draguna nimmt mich beiseite und schaut mich ernst an. „Das artet ja aus wie bei dir, was können wir da machen?" „Mischa sollte sich entscheiden denke ich, Kentin ist ziemlich stark und ich traue ihm nicht mehr." „Du hast Recht, Armin ist zwar etwas größer aber leider nicht der Kämpfertyp. Ich werde sie sofort mal anrufen und ihr alles erzählen." „Warte lieber bis nach dem Unterricht, wir wollen doch nicht das sie schwänzt und Ärger bekommt." „Du würdest es doch auch sofort wissen wollen oder?" „Du hast Recht, Ken sollte sich auf was gefasst machen." Sam und Nate kümmern sich um den lädierten Armin und Draguna ruft Mischa an. „Hey, ich stelle dich gleich mal auf Lautsprecher, reg dich bitte nicht auf." Wir erzählen ihr, was vorgefallen ist und warten vergeblich auf eine Reaktion. „Mischa?" „Ich bin noch dran." „Alles in Ordnung?" Sie legt einfach auf, verwirrt schauen wir uns an. „Ich glaube, dass wird heute ein anstrengender Tag." Wir setzen uns auf die Bank im Schulhof und halten unsere Blicke gebannt auf das Schultor. Nach einer viertel Stunde trifft Mischa ein und rauscht sofort auf uns zu. „Wo sind sie?" „Armin ist im Schulsprecherzimmer und Kentin wohl noch mit Castiel im Chemiesaal." „Ihr müsstet mich hinbringen, leider habe ich keine Ahnung wo beide Räume sind." Wir stehen auf und laufen mit ihr in das Gebäude, der erste Weg führt automatisch zu Armin. Er sieht wirklich schrecklich aus, gequält liegt er auf der Couch und schaut Mischa an. „Es tut mir leid." „Wieso? Du hast doch gar nichts getan." „Naja, ich wusste doch nicht, dass ihr irgendwie zusammen seid." „Das sind wir doch gar nicht, was hat der Kerl bitte erzählt?" „Ganz einfach Mischa, der Kerl liebt dich und wird egal was ist, nicht aufgeben." Wir schauen nun alle sechs zur Tür, dort lehnt Castiel und grinst. „Das ist nicht dein Ernst." „Kentin ist eine kleine Castiel Ausgabe." „He, werdet mal nicht frech, ich prügel doch nicht auf einen ein, wenn er schon am Boden liegt." Da nickt sogar Nathaniel mal und beäugt nun Armin, ich verstehe den Blick und nicke.  „Mischa? Du solltest dich wirklich entscheiden, ich weiß nicht, wie wir uns sonst um Armin kümmern sollten. Ich meine der arme Kerl bräuchte ja einen rund um Schutz." „So schwach bin ich auch wieder nicht." Draguna grinst ihn an und lacht laut los, auch die anderen fangen an zu lachen. „Ok, ich bin halt eher der Zocker als der Sporttyp." Mischa setzt sich zu ihm auf das große Sofa und streicht ihm durch die Haare. „Ich glaube wir haben eine Entscheidung getroffen oder?" Neben Castiel steht jetzt Kentin, seine Augen funkeln sehr wütend. Draguna und ich stellen uns vor das Sofa, doch Kentin kommt nicht einmal bis zu uns vor. Castiel hebt ihn einfach am Kragen fest, schüttelt den Kopf und zieht ihn aus dem Raum. „Manchmal ist der Rotschopf echt praktisch." Nate dreht sich wieder zu Armin und klebt ihm das letzte Pflaster auf die Stirn. Mischa kuschelt sich weiter an Armin und dieser legt mit schmerzverzehrtem Gesicht seinen Arm um sie. „Ich kümmere mich mal um unseren Soldaten." Wütend laufe ich raus, schaue mich um und laufe auf den Hof, Draguna und auch Sam folgen mir. Castiel hat ihn au feine Bank gesetzt und redet mit ihm, ich gehe dazu und höre mir das verwirrende Gespräch an. Nach ein paar Minuten wird es mir zu blöd, da Kentin seinen Fehler einfach nicht einsieht und ich scheuere ihm eine. „Sasa?"  

Wenn die Vergangenheit die Zukunft behindert!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt