Kapitel 1

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Ein Waisenmädchen, seit zwei Wochen.
Allein.
Ich sitze am Küchentisch in unserer Wohnung, der Wohnung meiner Mutter und mir. Na ja, ich sollte eigentlich schon gehen, zur Testamentverlesung meiner Mutter. Vor 16 Jahren mein Vater, ich habe keinerlei Erinnerungen an ihn. Vor den besagten zwei Wochen starb meine Mutter und meine grosse Schwester. Meine Schwester hatte uns besucht, in einem halben Monat hätte sie ihr Kind erwartet, ich wäre Tante geworden. Ich war in der Schule. Konnte beiden, nein allen drei nicht Lebewohl sagen. Meine Mutter brachte meine Schwester Maria zum Bahnhof, da sie schon sehr erschöpft von der Schwangerschaft war, wollte sie mit dem Zug zu ihrem Verlobten zurückfahren. Laut den Polizeibeamten, standen sie auf dem Gleis, Gleis 26, unterirdisch in einem Tunnel. Es kam eine Frau, es war anscheinend der Todestag ihres Sohnes, welcher genau auf diesem Gleis von einem Zug mitgeschliffen wurde und deshalb starb. Sie kam mit einer Pistole die Rolltreppe heruntergestürmt. Meine Mutter sollte ausgewichen sein und auf das Gleis gefallen sein, meine Schwester wollte ihr helfen, stieg zu ihr runter. Es kam ein Zug, die S 33.
Ob ich diese Geschichte glauben will weiss ich nicht, sie hört sich irreal an.

Schicksals TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt