3- Bitte nicht!

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Das Geräusch meines Weckers riss mich aus meinem Schlaf. Stöhnend hämmerte ich auf meinen größten Feind ein.

Tja, das passiert wenn man so viel trinkt.

Sei einfach still.

"Steh endlich auf, du kleine Schnapsnase!", rief Dad und riss die Tür auf. Zu meinem Leidwesen machte er auch das Licht an. Ich stöhnte laut auf.

"Mach das Licht aus!" Stöhnend trampelte ich die Decke weg. "Komm mir nicht damit. Ich hatte schon einen viel schlimmeren Kater. Und jetzt steh auf oder ich zerre dich im Pyjama in die Schule.", stellte er klar und verschwand dann grinsend aus dem Zimmer. Mein Kissen traf leider nur die Tür.

Müde schleppte ich mich ins Bad und zog mich aus. Das kalte Wasser prasselte auf meinen Körper und wusch das letzte bisschen Schlaf aus mir raus.

Ich hasste es schon immer warm zu duschen oder zu baden. Ich kann mich dann seltsamerweise einfach nicht entspannen.

Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Mit einem Handtuch bekleidet ging ich zurück in mein Zimmer und zog mich um. Ich holte eine dunkle Netzstrumpfhose, eine Shorts und ein T-Shirt mit der Aufschrift: Just don't care, aus meinem Schrank. Ich zog mir die Sachen an und probierte das Pochen in meinem Kopf zu ignorieren.

Notiz an mich selbst: Nie mehr so viel trinken.

Als ich in die Küche kam, stand schon ein Glas Wasser und zwei Aspirin daneben auf der Theke. Ich warf sie ein und trank das Glas in einem Zug aus.

"Du warst gestern ziemlich betrunken, als du nach Hause kamst.", erklärte Dad während er mir einen Kaffee einschenkte. "Hab ich etwas peinliches gemacht?", fragte ich zögerlich. Er lachte nur. "Du hast Collin ausversehen geschlagen als er dich in dein Zimmer tragen wollte. Und danach hast du dich die ganze Zeit entschuldigt, selbst als du eingeschlafen bist hast du die ganze Zeit gemurmelt: Es tut mir leid, es tut mir leid. Das war ziemlich witzig.", sagte er und musste sich ein Lachen verkneifen.

Es hupte von draußen und ich stöhnte wieder. "Wir sehen uns später, mein Schatz", sagte er und küsste mich auf die Stirn. Ich grummelte und lief aus der Haustür zu Collins Wagen.

Ohne ihn anzusehen stieg ich ein und starrte aus dem Fenster. Er wollte gerade etwas sagen doch ich unterbrach ihn: "Sag einfach nichts. Ich bin mies gelaunt und wenn du nicht nochmal einen Schlag von mir kassieren willst, dann sei einfach still."

Schweigend fuhren wir zur Schule. Es war nicht dieses unangehneme Schweigen, bei dem niemand wusste, was man sagen sollte. Sondern das angenehme Schweigen, bei dem man nichts sagen muss und jeder seinen Gedanken nach ging.

"Was genau ist gestern alles passiert?", fragte ich und hielt mir den Kopf. "Woran erinnerst du dich?"

"Wir waren im Club. Ich hab mir ein paar Cocktails geholt und bin tanzen gegangen. Dann hat mich ein Typ angemacht und ich bin...Fuck! Ich hab doch nicht... sag mir bitte das ich nicht mit einem Typ geschlafen habe, dessen Namen ich nicht mal kenne.", sagte ich verzweifelt.

"Nein, hattest du nicht-" Ich atmete erleichtert aus. "Er wollte ein Taxi holen doch wir konnten ihn dazu überreden, dich gehen zu lassen. Der hat erst nachgegeben, als wir gesagt haben, dass du minderjährig bist. Der Typ war 30! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?!" Seine plötzliche Wut erschreckte mich und ich zuckte unwillkürlich zusammen. "Ich war betrunken okay! Ich wusste nicht dass er 10 Jahre älter war. Tu' nicht so, als hättest du nie einen Fehler gemacht!", jetzt wurde ich auch wütend. Jeder machte Fehler. Da braucht er nicht gleich so auszurasten.

Der Wagen stoppte auf dem Parkplatz und ich sprang so schnell wie möglich raus. Ich knallte die Tür etwas zu laut zu, so das mein Kopf wieder zu pochen anfing und einpaar der Schüler mich verstört ansahen.

Ich verdrehte genervt die Augen. Haben die kein eigenes Leben?

Ich lief geradewegs auf den Eingang des Mädchentrakts zu. Hier an der Schule gab es einmal den Mädchentrakt in dem die Umkleiden und die Unterrichtsräume sind. Und natürlich den Jungentrakt in dem der Tanzunterricht der Jungs statt findet. Der schulische Unterricht findet in einem zweiten Gebäude statt.

"Aww, hat die kleine Prinzessin, sich etwa mit ihren Freunden gestritten?", fragte eine raue Stimme und ich lief seelenruhig weiter und zeigte ihm den Mittelfinger ohne mich umzudrehen.

"Er ist sowas von heiß! ", hörte ich in den Umkleiden jemanden sagen.

"Ich weiß. Aber dieser Ryder ist ja auch ganz schön süß.", schwärmte eine andere.

"Mag zwar sein. Aber Aiden ist hundertmal heißer. Und bei Ryder gibt es ja auch noch-" Ich spürte Blicke in meinem Rücken. "Talia", fügten sie etwas leiser hinzu, aber laut genug, dass ich es verstehen konnte.

Ich drehte mich um und funkelte sie an. "Was gibt euch das Recht sowas zu behaupten, hm?", fragte ich und ging langsam auf die beiden Mädchen zu. Sie waren in meinem Jahrgang, ich kannte sie vom sehen. Sie waren solche Tratschtanten, die Gerüchte verbreiten.

"Ich habt doch gar keine Ahnung. Ryder und ich sind nur Freunde. Also, hört auf so eine Scheiße zu verbreiten, okay? Habt ihr eigentlich kein eigenes Leben, dass ihr euch in das von anderen einmischt?
Schämt euch! Ihr seid einfach nur armselig.", sagte ich und rauschte davon.

"Ich bitte alle Tänzer der Abschlussklasse sofort in den großen Tanzsaal. Danke.", ertönte Miss Mathews Stimme aus dem Lautsprecher . Verwundert tat ich das, was mir gesagt wurde und machte mich auf den Weg zum Saal.

Die meisten waren schon da, und saßen alle auf dem Boden und sahen gespannt zu Miss Mathews die vor ihnen stand.

"Dieses Jahr werdet ihr bei der großen Abschluss-Show tanzen und wir haben uns überlegt nicht eine Hip-Hop/ Breakdance Show und eine Ballett/Modern Dance Show zu machen, sondern eine einzelne mit allen Tanzstilen zusammen. Dazu haben wir Partner gewählt die ungefähr gleich gut tanzen. Damit niemand mit mehr Erfahrung mit jemanden der noch Unsicher zusammen tanzt, da das vielleicht die Note runter ziehen konnte."

Jeder wusste, dass sie meinte das kein Schlechter mit einem Guten tanzen würde.

"Also, wir werden immer einen Hip-Hop Tänzer bzw. Breakdancer mit einer Balletttänzerin bzw. Modern Dancerin zusammen stecken. Also fangen wir mal an. "

Ab da schaltete ich ab. Mir war egal mit wem ich tanzen musste. Tanzen ist eine rein körperliche Sache. Es ist egal mit wem oder wie. Das einzige was zählt ist der Tanz selbst.

"Mara Hannings und Dan Steward." Mein Blick huschte zu ihr. Sie sah enttäuscht aus. Wahrscheinlich hat sie sich gewünscht mit Blake zusammen zu tanzen.

"Brianna Ken und Collin Briar." Brianna war die typische Ballerina. Sie bestand nur noch aus Haut und Knochen, ihre Eltern waren reich und pushten sie bis zum geht nicht mehr. Ich hatte schon gehört das sie auf Collin stand. Weshalb sie strahlte, aber er hatte eine Freundin, was viele hier nicht wissen.

Ich wartete gespannt auf meinen Namen. Ich hatte schon gemerkt das, die meisten in ihrer Klasse tanzten.

Als mein Name ertönte horchte ich auf.

"Talia Mason und Aiden Black."

Oh nein. Bitte nicht!

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Da mir Langweilig war, ist das Kapitel schon fertig.

Bis dann





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