Auf dem Nachhauseweg fühlte ich mich furchtbar unwohl. Ich wusste nicht weshalb. Na gut, vielleicht wußte ich es doch, aber ich wollte nicht zugeben dass ich mich wegen ihm schlecht fühlte. Es tat mir weh einen so guten Freund verloren zu haben. Aber ich wollte mich mit dieser Sache nicht weiter aufhalten. Tyler War ein ganz normaler beschissener BadBoy mit dem ich nie was zu tun hatte und mit dem ich nie etwas zu tun haben werde...
Ich konnte es nicht fassen als ich um die Ecke trat und wen entdeckte ich? Tyler, natürlich.
"Was machst du hier? Woher weißt du wo ich wohne?"
"Was? Du wohnst hier? Das wusste ich garnicht"
War ja klar... "Was willst du?"
"Dich?"
"Mich?"
"Dich"
"Mich", ich starrte ihn skeptisch an. Was spielte er für ein Spiel mit mir?
"Hör zu ich will nichts mit dir zu tun haben. Ich habe genug eigene Probleme. Ich weiß nicht was du willst oder was du suchst aber du wirst es hier nicht finden.", ich seufzte und trat an ihm vorbei in den Hausflur.
Ich wartete kurz hinter der Tür um zu sehen ob er wegging.
Ich schaute durch das Schlüsselloch doch ich konnte nichts erkennen.
"Bist du dir sicher?", sagte eine Stimme ganz nah bei mir.
Da bemerkte ich erst, dass ich durch das Schlüsselloch direkt in Tylers dunkle Ugen starrte. Erschrocken wich ich zurück. Ich hörte wie er lachte und sich seine Schritte langsam entfernten.
Ich ging hoch. Mom war zuhause.
"Bist du auch diesem unheimlichen Jungen auf der Straße begegnet? Er schlendert schon den ganzen Tag durch die Straße und guckt sich alle Namensschilder der Klingeln an. Unheimlich nicht?"
Den ganzen Tag? Was hatte er vor?
Ich ging in mein Zimmer. Vom Fenster aus War niemand mehr zu sehen. Er musste gegangen sein.
Ich setzte meine Kopfhörer auf und machte lautstark Musik an.
Mein Bruder klopfte an meine Tür.
"Mel?"
"Was ist?", konnte man nicht mal eine halbe Stunde seine Ruhe haben?
"Sag mal das mit heute morgen, hast du es Mom gesagt oder Ted? Hör zu..."
"Ach das... Wieso Jay? Wieso tust du uns so etwas an? Wieso tust du dir so etwas an?" Wieso hast du dich so verändert?! Dieser Satz ließ in mir ein Gefühl der Wut aufsteigen wie ich sie noch nie gespürt hatte. Ich wusste, dass in meinem Inneren ich diesen Satz an ihn gerichtet hatte... Man! Immer wieder dachte ich an ihn! Tyler! Du verdammter Mistkerl! Du verdammtes Arschloch!
"Mel?"
Oh man, Jay war ja auch noch da.
"Lass dich nie wieder erwischen! Sonst muss ich Mom und Ted enttäuschen"
Er schaute mir direkt on die Augen: "Mel? Geht es dir gut?"
"Mom ruft. Es gibt Essen."
Ich lief in die Küche. Jay folgte mir.
Es saßen alle am Tisch. Es war ruhig. Zu ruhig. Mom legte das Besteck auf den Tisch. Ich schaute zu Ted rüber, er nahm ihre Hand. Mom schaute erst Jay und dann mich an.
"Kinder", sie stockte.
"Ich wurde versetzt", Ted redete weiter.
Ich schaute Jay entsetzt an. Er erwiderte meinen Blick...
