Shopping tour

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Am nächsten Morgen stehe ich nach der Schule vor Nathalie, mehr oder weniger bereit, mir neue Klamotten zu holen. Sie mustert mich abweisend. ,,Ach was man nicht alles für seine Freunde tut." seufzt sie nimmt mich an der Schulter und schiebt mich zu ihrem Auto. ,,Wir fahren ins Shoppingcenter." erklärt sie mir, als wir losfahren. ,,Wie viel Geld hast du dabei?" fragt sie. Ich hatte heute morgen noch schnell etwas Geld eingepackt. ,,50€" sage ich verunsichert. ,,Naja, mal schauen was wir damit anstellen können." murmelt sie.
Wir stehen vor den Umkleiden. nathalie hat ein haufen Zeug für mich rausgesucht, das ich so niemals anziehen würde. Ich verstehe immer noch nicht, warum sie sich die Mühe macht. Eine Kabine wird frei und ich will gerade die Tür hinter mir schließen, als sie ihren Fuß in die Tür stellt. ,,Auf keinen Fall, lass ich DICH aussuchen. Du weißt ja anscheinend nicht, was dir passt und was nicht." sie zeigt auf mein weites Oberteil. Wiederwillig lasse ich sie rein. Zögerlich ziehe ich meine Schuhe aus. ,,Hop, ich schau dir schon nichts weg." meint sie generft. Schnell ziehe ich mich aus und schnappe nach dem erst besten Top. ,,Du solltest was essen, Mädchen." höre ich von der Seite, während ich mir mein Shirt überstreife. Ich sehe sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das ist doch jetzt nicht ihr Ernst, oder? ,,Warte ich hole dir das zeug in ein zwei größen kleiner." meint sie und öffnet Schwungvoll die Tür. So schnell wie möglich schließe ich sie wieder. ,,Bin gleich wieder da." ruft sie noch. Kann sich ja nur um Stunden handeln. Ich starre mich im Spiegel an. Ich bin nicht dünn. Ich brauch das Zeug nicht in kleiner. Ich drehe mich zur Seite und betrachte meinen Bauch. Warum kann er nicht kleiner werden? Ich setze mich auf den Hocker und warte bis Nathalie wiederkommt. Was auch irgendwann geschieht. In den meisten Sachen fühle ich mich wie eine Presswurst, oder netter gesagt eine mega Tusse. ,,Ich werd das Zeug bestimmt nicht anziehen." murmle ich und starre in mein Spiegelbild. ,,Doch, das wirst du! Du weißt genau, das ich deinen Ruf zerstören kann." Ich sehe sie genervt an. Widerwillig kaufe ich mir das Zeug schließlich. Ich will mich Richtung Ausgang bewegen, aber Nathalie hält mich an meinem Arm fest. ,,Wo willst du hin? Ich hab noch hunger." schmollt sie. Ich seufze. Worauf habe ich mich hier bloß eingelassen? Also gehen wir noch zum Chinesen. Ich bestelle mir etwas Reis mit einigen Frühlingsrollen. Sie nimmt Nudeln mit Gemüse. ,,Mal ehrlich, wieso machst du das überhaupt? Würdest du jz nicht lieber was mit deinen Freundinnen machen?" frage ich, nach dem wir uns eine Weile angeschwiegen haben. ,,Weil ich mit Luke zum Ball gehen will. Das ist doch sowas von klar." meint sie abgehoben. ,,Aha." gebe ich wieder von mir. Vllt ist es doch besser wenn wir einfach schweigen.
Als ich diesen Abend mit meinen ganzen Taschen in mein Zimmer gestolpert komme, sehe ich Luke in seinem Zimmer sitzen. Er sieht mich fragend an und streckt seinen Daumen in die Luft. Ich zucke nur mit den Schultern und lasse mich in mein Bett fallen. Ich will morgen früh nicht aufwachen. Ich will nicht das hässliche Zeug anziehen.

Danke fürs lesen<3

Das Leben, alle anderen und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt