Der Tot nimmt den Schmerz

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Pov. Taddl

Bin ich dir nicht gut genug ? Was habe ich getan das du mich so abweist ? Ich habe dir nichts böses getan und doch spielt du mit meinen Gefühlen als wäre es das normalste auf der Welt. Als wäre ich nicht mehr wert als ein Baum im Wald, ein Sandkorn am Strand oder ein Tropfen Wasser im Meer. Du sagtest das du mich liebst und für immer an meiner Seite bleibst doch nun stehe ich hier auf der Brücke. Alleine. Ohne dich, ohne meinen besten Freund, meinen Brudi, meine große Liebe, denn Sinn in meinem Leben. Ich habe mein altes Leben aufgegeben um bei dir zu sein und was ist der dank dafür ? Angst dich zu verlieren, wieder alleine zu sein und später die Erkenntnis das genau das passiert ist.
Ich habe dich mit ihr gesehen. Du sagtest immer das sie nur eine gute Freundin ist und ich habe dir geglaubt auch wenn ich wüsste das sie nicht die selben Absichten hatte wie du. Sie wollte von Anfang an mehr als nur Freundschaft und das hat sie mich auch deutlich spüren lassen, indem sie sich immer an dich gekuschelt und dich länger auf die Wangen geküsst hat, du hast nie etwas gesagt oder getan. Ich habe immer nur zu gesehen weil wir beide noch nicht bereit waren unseren Freunden von unserer Beziehung zu erzählen. Aber als ich dann vor ca. einer Stunde vor deiner Zimmertür stand hörte ich nur wie sie dir ihre Liebe gestanden hat und als ich die Tür ein stück öffnete musste ich mit ansehen wie sie dich geküsst hat und du hast sie nicht davon abgehalten. In diesem Moment ist mir mein Herz in tausend Teile gesprungen. Als du mich dann bemerktest hast du versucht dich raus zu reden, doch ich habe dir nicht zu gehört und bin aus der Wohnung direkt zu einer Brücke in der Nähe gerannt.
Nun stehe ich hier, sehe auf das Wasser welches im Mondlicht glitzert und denke an alle schönen Momente die wir zusammen verbracht haben. Natürlich hatten wir auch manchmal Streit, besonders seitdem sie sich mit die angefreundet hat und trotzdem hast du immer versucht das ich meine Zweifel vergesse. Doch vor nicht mal einer Stunde hat sich das schlagartig geändert. Wegen dir stehe ich hier, spiele mit dem Gedanken das Geländer los zu lassen und mich fallen zu lassen und hoffe das mir der Tot die Schmerzen nimmt die du mit zugefügt hast.
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon stehe, vielleicht sind es nur Minuten doch es fühlt sich an wie Stunden. Nach langem überlegen steht mein Entschluss fest. Ich nehme all meinen Mut zusammen, lasse meine Hände vom Geländer los und will mich fallen lassen doch etwas hält mich auf. Über meine Schulter hinweg schaue ich was der Grund ist weshalb ich mein Leben nicht beenden kann und sehe dich. Deine Wangen von einem Bach aus Tränen umhüllt und deine, durch die Kälte, leicht blau gewordenen bebenen Lippen. Du schaust mich mit deinen wunderschönen, grün - braunen Augen direkt in meine. Das Leuchten und das Glück sind aus ihnen gewichen und nun sehe ich nur noch Trauer, Angst und Liebe. Diese Liebe die ich so lange vermisst und schon fast aufgegeben hätte. Doch nun ist sie wieder da genau wie du. Ich merke wie immer mehr Tränen sich den Weg über meine Wangen bahnen und ich schließen kurz meine Augen um nicht noch mehr zu verlieren.
Du flehst mich an wieder über das Gelände zu kommen und meinst immer wieder das du mich liebst und mich nicht betrügen wolltest. Ich sage dir das ich nicht springen werde und dir verzeihe auch wenn ich weiß das es gelogen ist, aber du glaubst mir und lässt mich los. Du lächelst weil du denkst das ich über das Geländer klettern will doch stattdessen gebe ich dir einen Kuss auf deine Lippen und sage dir das ich dich liebe und für immer lieben werde, drehe mich um und springe. Das letzte was ich höre ist deine Stimme die verzweifelt meinen Namen ruft und es kommt der Aufprall doch ich weiß der Tot nimmt den Schmerz. Dann wird alles Schwarz.

Das ist das Ende. Ich hoffe der Oneshot hat euch gefallen und ich würde mich sehr über Kommentare freuen
- Forrest

Der Tot nimmt den Schmerz // Tardy OsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt