2. Kapitel:

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,, Hey, ich bin Niall'', begrüßte mich der blonde Junge und grinste breit.

,, Hey, ich bin Anna'', teilte ich ihm mit und lehnte mich an der Haustür, die weit offenstand, an.

,, Sorry für vorhin.
Ich hab dich einfach nur gesehen und konnte dir einfach nicht widerstehen'', erklärte er mir die vorherige Situation und lachelte uber beide Ohren.
Okay, was ist das denn bitte für ein Chaot?

,, Okay, ja passt schon'', entgegnete ich ihm und schaute mich ein wenig in der Gegend um.

,, Naja, falls mal was sein sollte, komm nach nebenan''

,, Was?!'', rief ich, da ich überhaupt nichts mehr verstand und bei mir die Alarmglocken leuchteten.

,, Na, ich bin dein Nachbar''

,, Ahh, cool verstehe!'', riss ich etwas die Augen auf seine Antwort auf und nickte unecht grinsend.

,, Willkommen in der Nachbarschaft ubrigens'', lachte er und war dann auch schon verschwunden.

Ich stand noch eine kurze Zeit total verdattert da, ehe ich die Tür hinter mir schloss und in die Küche tapste.
Ich hatte es verkackt und zwar wortwörtlich.

Ich schnappte mir also ein Glas und füllte es mit Wasser auf, damit ich dann damit in mein Zimmer laufen und mich selbst erschrecken konnte. Wirklich toll!
Denn Niall hatte mich an einem meiner schlechtesten Tagen gesehen und kennengelernt, denn ich sah aus wie ein Penner.
Ich war ungeschminkt, meine Harre waren zu einem Dutt nach oben gebunden, der aussah, wie ein Häufchen Scheiße, und noch dazu trug ich ein T-Shirt auf dem Captain Amerika aufgedruckt war und eine labrige Jogginghose. Geil, wirklich geil!

Kennt ihr das, ihr seht echt gut aus und trifft keine Sau und wenn ihr Scheiße ausschaut, begegnet ihr der halben Welt?
Denn ich kenne das nur und gehe mich jetzt dann mal begraben... Tschuss Welt!

-

,, Schatz, ich bin Zuhause'', rief mir meine Mutter von unten entgegen und kurz darauf stand sie auch schon im meinem Zimmer.

,, Du hast aufgeräumt?''

Ich nickte bloß und setzte mich auf, ehe sie fortfuhr
,, Hast du den Kuchen den Nachbarn rübergebracht?''

Panik stieg in mir auf und ich versuchte eine gute Ausrede zu finden, doch ich scheiterte daran klaglich, denn meine Mutter unterbrach mein verzweifeltes Denken und sagte:
,, Hast du ihn selbst gegessen?
Anna Grace Waters, du bist 16 und keine 6 mehr''

,, Mum, der sah einfach zu verlockend aus, um nicht auf diesen Gedanken zu kommem und die Hälfte ist ja noch da'', versuchte ich die Situation irgendwie auszubügeln und lachelte schüchtern.

,, Ach Schatz'', seufzte diese und lächelte breit.
,, Hast du dir sonst noch was zu essen gemacht?''

,, Ne, ich war zu faul und außerdem hab ich mich mit dem Kucken vollgefressen'', gestand ich ihr und zuckte belanglos mit den Schultern. 


,, Du bist so faul, dass ist echt nicht zu fassen'', lachte sie und verließ mein Zimmer.

Damit lag sie nun mal im Recht, aber mal ganz ehrlich, kochen ist reinste Zeitverschwendung. Wenn man beispielsweise Nudeln essen will, muss man erst warten bis das Wasser warm wird, ehe man die Nudeln reinschmeißen und sie kochen lassen kann.
Dann muss man weitere zehn Minuten warten, bis sie fertig gekocht sind und wenn man dann dazu noch etwas drauf haben will, muss man noch etwas warm machen, und diese Zeit meines Lebens stecke ich lieber woanders hinein.

,, Anna, kommst du mal bitte runter'', brüllte meine Mutter laut und ich stand gelangweilt auf und verdrehte die Augen.

,, Was ist denn?'', schrie ich ihr entgegen, als ich die Treppen mit hängenden Schulter nach unten ging.
Anstatt mir aber zu antworten, reichte sie mir bloß eine weiße Tüte und lächelte.

,, Ich war in der Stadt und hab ein bisschen eingekauft!
Wenn du magst können wir mal zusammen shoppen gehen''

,, Danke Mum, mal schauen'', erwiderte ich, gab ihr einen Kuss auf die Wange und tigerte in mein Zimmer zurück.
Da mir ziemlich warm war, öffnete ich noch mein Fenster und holte das Geschenk dann von meiner Mutter heraus.
Ich kreischte einmal ganz laut auf und hopste durch mein Zimmer herum, wie so eine Irre, die gerade im Lotto gewonnen hat, denn in der Tüte befanden sich neue Nike Schuhe in pink, die ich mir seit einer Ewigkeit gewünscht hatte.
Irgendwann blieb ich aber vollkommen außer Puste stehen und erlitt wahrscheinlich einen Herzinfarkt, da ich meinen Nachbarn aus meinem Fenster erblickte, der lachend mir aus seinem Zimmer zu wank und zu zwinkerte.

Meine Fresse, das kann doch jetzt nicht wahr sein!

Niall, der NachbarsjungeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt