Bye bye!

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,,ohgott, hat dich Jemand erkannt?"
,,1. nur Drake. 2. war das deine Idee mich da rein zu stecken"

,,Gott, das wär so peinlich gewesen, wenn die dich erkannt hätten. Ich hätte nie mehr Frieden in der Schulzeit" meinte meine Schwester und atmete erleichtert aus.

Ich putzte mir genervt die Indianerstriche, die mittlerweile nur noch Flecken waren von meinen Wangen.

Ich bekam genug Geld, sodass es zusammen mit meinem gekillten Sparschwein genug Geld für einen Flug nach Kanada reichte.

Ja, Kanada, das Heimatland meiner Großmutter, die mittlerweile leider schon verstorben war.

Sie hatte dort noch einen Sohn, den wir jedoch nicht kannten, da ich mit meinen Eltern hierher gezogen war.

Unglaublich, wie chaotisch diese Familie war. Ich kannte nichtmal meinen eigenen Onkel.

Aber nun würde er und seine Familie für einige Wochen oder Monate meine Gastfamilie sein.

Ehrlich gesagt floh ich ein wenig aus dem Alltag hier.

Es war ätzend!
Täglich das gleiche und ich konnte eine Auszeit gut gebrauchen.

Überhaupt jetzt, wenn ich mich mit meiner besten Freundin sowieso zerstritten hatte.

Doch diese Geschichte ist irrelevant.
Tat nichts zur Sache und ich wollte am besten NIE wieder darüber reden.
Mit keinem!

,,was glaubst du? Dass es dir da drüben besser geht?" Spottete Elena, meine kleine, arrogante Schwester.

,,hauptsache weg von hier" sagte ich und sah sie angewidert an

,,meinst du ich bekomm dein Zimmer?"

Ich schmiss ihr ein Kissen auf den Kopf, sodass sie fast mit einem 'hey!' vom Stuhl fiel.
Leider nur fast.

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,,bist du dir sicher dass du gehen willst?"
,,Mum, wie oft willst du das noch fragen?" Ich seufzte genervt und hievte meinen Koffer ins Auto.

Ich hasste es wenn sie einen auf arme Mutter tat.
Das war sie nicht, wahrscheinlich würden sie und Elena ne Hausfete schmeißen, die 'bye,bye,bye,bye Aurelia, unsere Liebe des Lebens'

Sicher.

,,kommst du, Spatz?" Fragte mein Vater und meine Mum gab mir einen feuchten Schmatzer auf die Wange,den ich im Auto dann gleich mit dem Ärmel wegwischte.

,,mach's gut, Aurelia! Wir telefonieren!"

Ja, Aurelia, griechisch für Luft.
Meine Eltern standen auf Wortspiele.
Elena hieß auf griechisch zum Beispiel sowas wie 'Sonnenstrahlen'

Ja, alle sagten sie würde wie die Sonne strahlen. Weiß jedoch nicht ob das einfach nur von ihren blonden Haaren kam.

Dafür kann ich behaupten, dass mich alle zum Atmen brauchten. Hach, ich glaube ich liebe auch solche Wortspielchen.

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,,pass auf dich auf, lass dich nicht schwängern und trink' nicht zu viel"

Hab ich schon erwähnt, dass mein Vater sehr direkt sein kann?

,,werd ich nicht, Dad"
,,gut" flüsterte er und küsste mich aufs Haar

Der Flug startete in 10 Minuten und ich wartete bis ich endlich einsteigen konnte.

Ich hasste es zu warten. Ich hatte so gar keine Geduld.

,,der Flug nach Kanada startet in Kürze" hörte man durch den Lautsprecher eine junge Frau sprechen.

,,bye Dad, ich ruf dich heut Abend an" lächelte ich und er drückte mich nochmal fest an sich.

Mein Dad war der Einzige meiner Familie von dem ich wusste dass er mich wirklich liebte.
Und zwar zeigte er mir dass nicht durch Geld sondern durch Zuneigung.

Ich winkte ihm noch zu, als mich eine Stewardess weiterschob.

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Ich sah aus dem Fenster. Wir waren schon über den Wolken und ich hatte die Ohrenschmerzen beim Start überstanden.

Ich liebte es zu fliegen, ich fühlte mich frei.

Klar, würde ich auch gerne richtig fliegen können. Bungee-springen, Fallschirm oder Paragleiten.
Alles ausprobieren was im entferntesten Sinne etwas mit Fliegen zu tun hatte.

Ich setzte mir eine Headphones auf, band mir meinen Schal um die Augen und schloss sie entspannt.
Bye öde, alte Heimat.


The red scarf • Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt