Der Jam

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,,es geht viel besser wenn du in die Knie gehst" meinte Lindy und zeigte es mir vor.
Ich tat es ihr nach und hob mit der Heuschaufel ein wenig Heu auf um es dann den Pferden vor die Nase zu werfen

,,siehste, geht doch" lächelte sie und ich hätte ihr am liebsten gesagt, sie könne diese Arbeit alleine machen.

Es war schon fast 7 Uhr Abends, es war mein erster Tag hier und ich schuftete wie ne Blöde.

,,Mädels!"
,,Matt hat uns gerufen, komm" meinte sie, lehnte ihre Heuschaufel an die Scheune und zog mich mit sich.

xxx

,,ein Jam? Das gabs bei uns das letzte Mal vor 30 Jahren. Ist hier eigentlich nichts normal?" fragte ich auf meinem Bett hockend während Lindy sich umzog

,,der ist jeden Freitag, der ist echt cool, vertrau mir" sagte sie und knüpfte ihr Hemd zu

Ja, natürlich vertraute ich einem fremden Mädchen, das mich gerade gezwungen hat Bauernarbeit zu machen.

,,da sind immer mega coole Leute, die auch echt Talent haben" fügte sie hinzu und schloss das Dachfenster.

Ihr Zimmer war im Dachboden und so auch meines.
Es war nicht besonders hoch und ich musste mich bücken, um mir nicht den Kopf an dem großen Balken über mir zu stoßen.

Früher oder später würd mir das eh passieren.

,,zieh' das an, passt besser" meinte sie und warf mir ein Kleid vor die Nase

,,da pass ich doch niemals rein" meinte ich als ich es mistrauisch in die Luft hob

,,probier einfach"

Ich zog mich also um und schlüpfte in das türkise Kleid, das nicht mal so hässlich war.
Damit konnte ich leben und ich hätte auch davon ausgehen können, dass ich nicht mit einem Großstadt Outfit aufkreuzen konnte.

Unser Tansportmittel waren tatsächlich Fahrräder, die wohl bald kaputt werden würden.
Aber da hier kein Bus oder Bahn herfuhr, mussten wir damit zu diesem Pub in der Stadt.

Die Stadt war belebt und manche packten gerade ihren Stand weg.

Das hatte noch gefehlt! Ein Markt, jeden Tag.
Und dann war das Bauernleben perfekt.

Ich hoffte nur sehnlichst dass es in diesem Pub nicht nach Kuh stank.

Und meine Hoffnung wurde erhört, der Pub war zwar klein, aber dennoch moderner als andere Bauten hier.

Er hatte eine kleine Bühne, wo gerade ein Junge mit seiner Gitarre auf einem Hocker saß und sang.

Wir gingen weiter in den Pub rein und ich sah wieder zu dem Jungen hoch, der übrigends sehr gut sang.

Wenn hier jetzt auch noch jeder ein Talent hatte außer ich, geh ich mich erhängen, genug Seile wären hier ja.

,,das sind Lenda und Mik" stellte mir Lindy ihre Freunde vor, die mich freundlich anlächelten

Sie saßen an einem runden Tisch in der Nähe der Bühne und wir beschlossen uns zu ihnen zu setzen.

Ich blickte ständig zu dem dunkelhaarigen Jungen hoch, dessen Stimme echt der Wahnsinn war.
Sie war nicht besonders tief, aber sie hatte einen krassen Wiedererkennungswert.
Mir kam so vor, als hätte ich ihn irgendwo schon mal gesehen.

Den Song hatte ich jedoch noch nie gehört, weder im Radio noch sonst wo.

,,hat er den selbst geschrieben?" Fragte ich Lindy flüsternd

,,er schreibt die immer selbst, er ist echt krass."

Ich nickte zustimmend

Der Song war ruhig, doch seine Stimme laut und kraftvoll.

~come out tonight, come out tonight. There's no one standing in your way~

Der Text war schön, motivierend für Leute die wenig Selbstbewusstsein hatten.
War er einer davon?

(Der Song heißt Life of the party, schaltet ihn ein, passt gut zum lesen:D)

~come out tonight, come out tonight. We don't care what them people say~

Die Menschen, die an den Tischen saßen starrten zu ihm hoch.

Alle waren still um ihm zu lauschen.

Er sah so aus, als würde er öfters auf Bühnen stehen.
Öfters vor Leuten singen, ohne Scham.

~we don't have to be ordinary, make your best mistakes. We don't have the time to be sorry. So baby, be the life of the party~ fing er wieder an und schloss die Augen

,,er ist echt gut" lächelte ich Matt zu, der nur gelangweilt in sein Handy starrte.

Wie konnte man ihn nicht gut finden?

~I'm telling you to take your shot, it might be scary. Hearts are gonna break~

~you can't give up~

Ich musste prompt lächelnd.

,,danke, ich wünsch euch noch nen schönen Abend." Meinte er grinsend und stieg von der Bühne.

Ich sah ihm nach, er stellte seine Gitarre neben der Bühne ab.
Für einen kurzen Moment dachte ich ihn auf seinen Song ansprechen zu müssen, doch ich ließ es sein.

Ich traute mich nicht,einfach so einen Fremden anzulabern.

The red scarf • Shawn Mendes FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt