Nach ein paar Stunden Schlaf hatte ich mich von meinem Schreck erholt. Es war nur ein Traum. Es war nur ein Traum. Es war nur ein Traum. Die ganze Zeit über redete ich mir diesen Satz ein, dabei wusste ich, dass es nicht stimme. Jedenfalls nicht ganz. Es hatte sich zu echt angefühlt. Den Stein unter meinem Kissen hatte ich schon vergessen. In meinem Kopf spuckte nur noch dieser 'Traum'. Wieso und wie? Was war der Grund? Ich wälzte mich in meinem Bett herum und starrte die Wand an. Was ist es nur? Ich setzte mich auf. Es war noch immer dunkel, aber schon Morgen. ,,Ich hasse dich, Winter", grummelte ich und warf die Decke auf den Boden. Leise trippelte ich zu meinem Adventskalender und kratzte das zweite Türchen auf. Es versteckte sich im Gesicht des roten Ninja. Wieder war es ein Stein. Allerdings war er anders. Nicht im Aussehen, eher... im Inneren. Ich spürte einfach, dass er anders war. Er war schwerer und das Weiß sah aus, wie das einer Eierschale. Ich hob eine Augenbraue und legte den Stein auf die Fensterbank. Bitte, lass es heute Nacht erklären, was es mit meinem Traum auf sich hatte. Ich tapste etwas unbeholfen ins Wohnzimmer, wo mein Vater bereits saß und sich die Nachrichten ansah. Er bemerkte mich schnell. ,,Guten Morgen", sagte er und sah mich an. Müde erwiderte ich seinen Blick. ,,Morgen", nuschelte ich. ,,Hast du gut geschlafen?", erkundigte er sich. Ich gähnte und setzte mich neben ihn. ,,Könnte besser sein", murmelte ich und rieb mir meine Augen. Vater nahm mich in den Arm. ,,Wenn du nicht schlafen konntest, ist es vollkommen normal. Heute kommt das nicht vor", versicherte er mir. ,,Glaubst du?", fragte ich ihn und blickte zu ihm hoch. ,,Ich weiß es", meinte er. Ich lehnte mich an ihn und genoss seine Wärme. Ach, könnte nur jeder Tag so sein...
Flott war der Tag rum und ich musste mich fürs Bett vorbereiten. Ich konnte mich langsam nicht beherrschen. Ich wollte unbedingt wissen, was es heute für ein Traum war und ob ich etwas über meinen vergangenen herausfinden konnte. Morgen musste ich schon wieder zur Schule und das hieß, dass ich früh aufstehen musste. Wenn ich mit etwas Glück schnell einschlief und der Traum nicht allzu lang war, könnte ich nicht zu spät aufwachen. Ich schnappte mir den heutigen Stein und tauschte die Plätze von ihm und den des ersten Dezembers. Ich hatte mir vorgenommen, die Steine in Reih und Glied aufzustellen, damit ich genau wusste, welchen ich bereits hatte und welchen nicht. Ich lag bereits im Bett, als meine Eltern noch in mein Zimmer kamen. ,,Schlaf gut, mein Sohn", flüsterte Mama und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Hast du das nächste Türchen aufgemacht?", fragte Vater, worauf ich bloß nickte. ,,Gute Nacht", murmelte ich, bevor meine Eltern das Licht ausschalteten und wieder raus gingen. Ich kuschelte mich in meinen Kissen und schloss die Augen. Doch ich konnte einfach nicht einschlafen. Ich wälzte mich in alle möglichen Stellungen, doch all das brachte nichts. Denke ich zuviel daran?, dachte ich. Vielleicht sollte ich an etwas Anderes denken. Und schon war ich weg.
Ehe ich wieder neben Zane saß, der letzte Nacht mitten im Satz abgebrochen worden war, blendete mich das weiße Licht. Ich riss die Augen auf und starrte den Roboter an. ,,-ass du Am-", sprach er den damaligen Satz weiter, aber ich unterbrach ihn schon. ,,Was? Wieso ist die Zeit hier nicht weiter gelaufen?!", rief ich panisch und sprang auf. Allerdings hatte ich mich irgendwo verheddert und ich flog sofort auf den Boden. Mein Kopf schmerzte und ich rieb mir die Schläfen. ,,Au", machte ich. ,,Was ist los?", erkundigte er sich, stand ebenfalls auf und kniete sich neben mich. ,,Wie..? Was..? Warum?!", brüllte ich wieder und setzte mich auf. Der Roboter sah mich nur schräg an. ,,Ich... da war ein weißes Licht... dann war ich wieder in meinem Zimmer und... wieso ist die Zeit hier nicht weiter gelaufen? Da hat sie nicht angehalten!", stammelte ich und fuchtelte mit meinen Händen herum. ,,Beruhige dich wieder!", rief Zane und packte meine Arme. Ich sah ihn überrascht an. Wie konnte er nur so ruhig sein?! ,,Darf ich mal aussprechen?", erkundigte er sich sanft. Langsam nickte ich. Es verschlug mir immer noch die Sprache, dass hier die Zeit nicht weiter gelaufen war. Wie war das möglich? ,,Also, es könnte sein, dass du Amnesie hast", sagte der Roboter endlich und ließ mich los. Ich schaute ihn nur bedeppert an. ,,Amnewas?", murmelte ich. ,,Amnesie. Du hast für einige Zeit dein Gedächtnis verloren." Mir klappte das Unterkiefer runter. ,,Aber... das geht doch nicht!", rief ich. ,,Ich... HÄ?!" Ich verstand nur noch Bahnhof. Was zur Hölle passierte hier? In einem Moment lebte ich bei meinen Eltern und war noch acht Jahre jung. In dem anderem bin ich viel älter und scheine mit den Ninja-Helden zu leben. Mein Kopf brummte. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich konnte nicht richtig kontrollieren, was ich tat. Langsam wurde mir schwarz vor Augen und ich fiel zu Boden. Es war zu viel. Ich musste mich erst mal sammeln, um das alles zu verstehen. Ich musste meine Eltern fragen, meinetwegen noch die Ninja, wenn die mit kamen, was es mit meinem Adventskalender, den Steinen darin und meinen sogenannten Träumen auf sich hatte. Das musste aufhören! Wenn ich in zwei Welten war, konnte ich nicht mit einem Fuß in der einen und mit dem anderem in der anderem Welt leben. Das ging einfach nicht! Doch wenn wir nichts raus bekommen... Das konnte alles doch nicht wahr sein! Ich bin geliefert.
DU LIEST GERADE
Ninjago - Adventskalender
FanfictionLloyd ist acht Jahre alt und freut sich bereits auf Weihnachten. Seine Eltern haben für ihn einen besonderen Adventskalender besorgt. Allerdings wirft dieser viele Fragen in dem kleinem Jungen auf. Welche Geheimnisse wird er entdecken? Viel Spaß und...