Clove and Cato- Just Crash

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Just Crash

Ich sehe mich in der Klasse um. Alle sehen mich an. Ich bin eben die Neue... „Leute, das ist eure neue Mitschülerin. Sie heißt Clove und ist erst vor kurzem hergezogen. Seid nett zu ihr!“, sagt die Lehrerin. „Hallo!“, sage ich und lächle schüchtern. Es ist die dritte Klasse. Mein Blick trifft auf einen blonden Jungen mit eisblauen Augen. Ich lächle ihn schief an. „Clove, setzt dich am besten neben Cato!“, sagt sie und deutet auf den einzigen freien Platz in der Klasse. Ich gehe auf diesen zu und setze mich vorsichtig neben den Jungen, den ich gerade eben angelächelt hatte. Er nickt mir zu und lächelt kurz. Ich lächle zurück und lege meine Bücher auf den Tisch...

Es klingelt zur Pause und alle rennen raus. Ich nehme meine Bücher und laufe gemütlich zu meinem Spind. „Das war doch gar nicht so schlimm, Clove...“, sage ich zu mir selbst während ich meine Bücher hinein tue. „Oh, die Neue führt Selbstgespräche, seht nur!!!“, sagt ein blondes Mädchen nicht weniger arrogant als es aussieht. „Ich führe keine Selbstgespräche!“, sage ich leise. Sie grinst mich hochnäsig an und zieht eine Augenbraue hoch. „Clove, ja???“, fragt sie als wäre mein Name Gift. Ich nicke schüchtern und sehe hinter sie. Dort stehen zwei weitere Mädchen, die Arme vor dem Bauch verschränkt, mich verachtend ansehend. „Und wie heißt du?“, frage ich höflich und halte ihr die Hand hin. „Serena! Aber das brauch dich eigentlich nicht zu interessieren, du wirst sowieso nie mit mir ein Wort wechseln können!“, zischt sie und schlägt meine Hand weg. Serena zischt an mir vorbei, gefolgt von ihren kleinen Schoßhündchen. Ich schüttele verwirrt den Kopf und laufe auf den Pausenhof. Ich sehe mich um. Es muss wohl geregnet haben, denn auf dem Pausenhof sind lauter Pfützen. Ich werde von vielen Kindern angesehen. Wahrscheinlich weil sie mich nicht kennen. Plötzlich schlägt mich ein Ruck nach vorne und ich falle...direkt in eine der Regenpfützen. Serena rennt an mir vorbei, als hätte sie nichts gesehen oder gar getan. Ich runzle die Stirn und sehe auf. Alle lachen mich aus. Ich versuche aufzustehen, doch ich rutsche aus und falle erneut. Noch mehr Gelächter. Plötzlich steht ein junge vor mir und hält mir die Hand hin. „Ich helfe dir hoch!“, sagt er und lächelt mich an. Ich nehme seine Hand und er zieht mich hoch. „Danke...“, sage ich und sehe an mir herunter. Mein ganzes Kleid ist nass und schmutzig. Meine offenen dunklen Haare hängen mir in Strähnen, nass und klebrig im Gesicht. Ich nehme sie zur Seite und wringe sie aus. So habe ich mir meinen ersten Schultag an der neuen Schule nun wirklich nicht vorgestellt. „Komm mit, ich zeig dir die Toilette!“, sagt er und nimmt meine Hand. Cato führt mich zurück in die Schule, an weiteren lachenden Kindern vorbei, zu einer Tür mit der Aufschrift „Mädchen“. „Ich warte hier!“, sagt er und lächelt. Ich gehe in die Tür und wasche mir Gesicht und Hände. Meine Haare trockne ich halbwegs mit den Tüchern und mein Kleid tupfe ich ebenfalls trockener. Cato war bis jetzt der einzige hier, der nett zu mir war. Ich war in meiner alten Schule auch nicht gerade beliebt, aber hier?! Hier ist es schrecklich. Ich gehe wieder auf den Flur und erneut klingelt es. „Alles in Ordnung?“, fragt mich Cato und ich nicke vorsichtig. Wir gehen zusammen zurück in Richtung Klassenzimmer. „Ich bin übrigens Cato!“, sagt er und grinst mich an. „Clove!“, antworte ich und muss lachen. „Serena! Ignorier sie einfach, sie ist immer so!“, sagt er. Ich nicke...

Von da an waren Cato und ich die besten Freunde. Wir machten immer alles zusammen... Und dann... in der 10. Klasse, kam er mit Serena zusammen!!!

6 Jahre später...

„Clove!!! Aufstehen!“, ruft meine Mum hoch. Genervt schleife ich mich ins Badezimmer, dusche ausgiebig und ziehe eine schwarze Röhren- Jeans und ein hellgrünes Sweatshirt über.

In der Küche angekommen, gebe ich meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und dann meinem Vater. „Morgen Schatz!“, sagt Dad. „Happy Birthday!“, fügt meine Mum hinzu. Ich grinse und verdrehe die Augen. „Danke Mum!“, sage ich und umarme sie flüchtig. Dann setze ich mich neben Dad an den Frühstückstisch und nehme mir einen Pancake, dann den Nächsten und wieder den Nächsten. „Überfriss dich nicht, Clove! Du hast heute nach der Schule Training!“, spaßt mein Dad. „Ja, ja, schon gut!“, sage ich, schnappe mir meinen Schulrucksack und gehe zur Haustür. Ich öffne sie und finde einen verwirrten Cato vor, der gerade kurz davor gestanden hatte, die Klingel zu betätigen. „Morgen!“, sage ich und grinse meinen besten Freund an. Er schüttelt den Kopf, als wolle er damit erreichen ihn klären zu können und grinst mich ebenfalls an. „Morgen, Clovie!“, sagt er und umarmt mich, dass ich kaum Luft bekomme. „Schon gut, schon gut! Wenn du weiter drückst werde ich nicht mal mehr 15!!!“, beschwere ich mich und lache. Clovie ist sein Spitzname für mich, damals hat es mich noch geärgert, doch inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Ich stoße ihn lachend weg und wir laufen den Weg zur Schule. „Hay, Babe!“, sagt Serena, die aus dem Nichts aufgetaucht zu sein scheint, übertrieben fröhlich. Ich verdrehe die Augen, als sie Cato einen langen und wirklich ausgiebigen Kuss gibt. „Mir kommen gleich die Pancakes wieder hoch!“, sage ich und halte mir den Zeigefinger vor den offenen Mund. „Oh, Clove... Hab dich gar nicht bemerkt!“, sagt sie und sieht an meinem Outfit herunter. „Aber wie sollst du einem schon auffallen...“, sagt sie schließlich und lacht mich niederträchtig an. Ich sehe sie drohend an und sie schaut unbeeindruckt weg. „Serena!“, mahnt sie Cato. „Was? Darf man jetzt nicht mal mehr seine Meinung über andere äußern oder was?!“, beschwert sie sich. Er legt ihr den Arm um die Schultern, was dazu führt, dass sie den Rest des Weges Ruhe gibt und als sie ihre Freundinnen erblickt zu ihnen hinrennt. „Sorry...Du kennst sie ja!“, entschuldigt er sich für sie. „Nein! Ich bin nicht ihr Freund!“, sage ich etwas giftig und sehe ihn böse an. „Was hast du denn schon wieder?!“, fragt er. Es stimmt. Ich reagiere öfter so, wenn es um das Thema Serena geht. Ich verdrehe die Augen und öffne die Tür zur Schule. Ich laufe zum Schwarzen Brett und sehe an den Stundenplan. Na toll, jetzt haben wir auch noch Mathe! Und das bei meiner schlechten Laune. Gelangweilt nehme ich meine Bücher aus dem Spind und laufe Richtung Klassenraum. Serena kommt mir entgegen und stößt(natürlich ganz zufällig), gegen meine Schulter. „Ups! Das tut mir jetzt aber leid, Streber!“, sagt sie und läuft weiter. Ich kann mich nicht mehr länger beherrschen, es reicht. Ich folge ihr mit schnellen Schritten und drehe sie ruckartig um, indem ich sie am Arm herumreiße. „Was ist dein Problem?!“, schreie ich sie an. „Ich hab kein Problem, aber du, Clovie!“, sagt sie höhnisch und lacht. Ich halte ihr Handgelenk so fest ich kann fest und sie hört auf zu lachen. „Hay, lass das!“, sagt sie und reißt sich los. Ich stürme in den Klassenraum, gradewegs auf Cato zu, der gerade mit irgendeinem Jungen redet.

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