Fall for you. ♡

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Ich war grade auf dem Weg zu einem bestimmten, blonden Jungen, als mir auf halbem Wege Kenny um dem Hals fiel. 'Ken?' Keine Antwort. 'Keeen. Wenn du dich schon an mich ranmachst, dann versau es nicht gleich auf Anhieb immer.' Leises Seufzen von der anderen Seite. Es wundert mich, dass er bei meinem Tempo überhaupt Schritt halten konnte.. ich meine, er hat total die kurzen Beinchen. Wie so ein Dackel. Ken mit Dackelbeinchen & Schlappohren. Bei diesem Gedanken musste ich mir echt das Lachen verkneifen, was nicht grade einfach war. Ok. Genug des Guten.
Ich griff nach seinem Arm & riss ihn mir von der Schulter. Am Morgen sollte man mich echt nicht nerven, & Ken kann sowas echt besonders gut. 'Craig?' kam es nun von der anderen Seite. 'Kann ich dich was fragen?' - 'Mhm?' Ich überwand mich & sah direkt zu ihm herunter, da er ein gutes Stück kleiner als ich war. Mittlerweile waren wir auch stehen geblieben, was er wohl als Vorteil nutzen wollte, denn er drehte sich zu mir um, stellte sich vor mir auf Zehenspitzen & schlang kurz darauf schon seine Arme um meinen Hals. Leicht irritiert sah ich zu ihm herab, wehrte mich jedoch kein bisschen. Wieso auch? Zwar war ich mit Tweek seit kurzem sogut wie in einer Beziehung, aber fuer Ken interessierte ich mich schon lange vor unserer Zeit. Irgendwo hab auch ich einige Gefühle für ihn über, auch wenn ich dies wahrscheinlich niemals zugeben würde. Man könnte sagen, dass ich nie abgestoßen von ihm war, auch wenn das für Aussenstehende vielleicht anders wirken musste, so oft ich ihn von mir abwies.
'Also..' sprach er weiter. Muss er denn grade jetzt zwischen seinen Sätzen solch eine lange Pause machen? 'Eigentlich wollt ich dich nur fragen, wo du hin wolltest?' - 'Tweek.' war meine einsilbige Antwort. Einfach & schlicht, jedoch sah ich in seinen Augen ein kurzes, unscheinbares Leuchten. 'Soso.. zu Tweek also. Das hätte ich mir auch vorher denken können. Du hängst echt sehr an ihm, hm? Manchmal frag ich mich echt, wie das mit euch beiden was werden konnte.. ich meine, er ist schüchtern, hat irgendwelche Komplexe & trinkt immerzu Kaffee. Zudem hat er Verfolgungsängste und die sind nicht grade von der leichten Sorte. Hallo? Er denkt er wird von Gartenzwergen oder von Unterhosen gekidnappt! Oder gar getötet! Das ist doch nicht mehr normal. Und du? Du bist das komplette Gegenteil von ihm.' Sein Griff um meinem Hals wurde stärker & ich merkte, wie er mit seinem Gesicht dem meinem immer näher kam, bis nur mehr 2 cm unsere Gesichter voneinander trennten. 'Ken?' flüsterte ich leise gegen seine Lippen, unterbrach zudem den Augenkontakt nicht eine Sekunde. Langsam schlich sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen. 'Ich weiß, dass du nie von mir abgeneigt warst, & doch hast du Tweek gewählt. Das verletzt mit, Craigilein. Ich hab dir doch schon tausend mal gesagt, dass du nur mir gehörst. Weißt du, ich teile nämlich nicht besonders gerne.. und vorallem dich nicht. Und schon garnicht mit Tweek.'
Grade als ich etwas darauf erwiedern wollte, spürte ich noch kurz einen Finger leicht an meinen Lippen langstreichen, ehe ich gegen die Wand hinter mir gepresst wurde & sich zwei weiche Lippen auf meine gelegt hatten. 'Ke-' er unterbrach mich, indem er sich noch mehr an mich presste & den Kuss vertiefte. Ich für meinen Teil beließ es dabei, lehnte mich gegen die Wand & schlang meine Arme um seine Hüfte, um auch nur kurz darauf den Kuss zu erwiedern. Würde Tweek mich so sehen, wäre ich wohl Geschichte für ihn, aber genau das nahm ich jetzt in Kauf. Der Kuss wurde immer inniger, intensiver.. einfach unbeschreiblich. Hatte ich schonmal erwähnt, dass Kenny ein richtig guter Küsser ist? Nein? Dann wisst ihr das ja jetzt.
Eine meiner Hände fuhr an seinem Rücken hinauf, bis sie schließlich in seinem blonden Haar verweilte. 'Craig?' Scheisse. 'Craig!' Schnell löste ich mich von Kenny, welcher sich sofort von mir entfernte. Dort wo Ken bis grade eben noch stand, steht jz Tweek & besah mich mit seinen Kaffeebraunen Irden. 'D-du..' Ich starrte ihn an, zeigte nicht einen Hauch an Emotionen, während er den Tränen schon mehr als nur Nahe war. 'Craig du.. s-sag mir, dass das.. das w-was ich grade g-gesehen habe nicht w-wahr ist. Das kann nicht wahr sein, darf nicht wahr sein!' Immer wieder waren leise Schlurchsgeräusche warzunehmen, welche jedoch jeglich von den Tränen erstickt wurden. 'Tweek.' Langsam ging ich einen Schritt auf ihn zu, er jedoch wich sofort wieder zurück. 'F-fass mich nicht an! Bleib gefälligst-' Ein lauter Schlurchzer ertönte. 'Bleib gefälligst da stehen wo d-du bist!' - 'Tweek, du verstehst das falsch! Ich.. du.. ich liebe dich & niemanden sonst!' Ich griff nach seinem Arm, zog den kleinen zerbrechlichen Körper an mich & schlang meine Arme um ihn. 'CRAIG! Lass mich verdammte S-scheisse nochmals l-los! I-ich hab dir n-nichts mehr zu s-sagen!' Er schlug um sich, strampelte wie wild & schlussendlich ließ ich ihn doch los, da ich ungern eine blutige Nase kassieren wollte, auch wenn ich dies wohl mehr als verdient habe. 'Lass dich j-ja nie wieder bei mir blicken! Es ist.. a-aus!' Mittlerweile konnte man denken, dass er an seinem Tränenfluss erstickt, so sehr weinte & schlurchzte er. 'Tweek, bitte..' 'Nein Craig! Du.. du kannst mich m-mal!' Ein kurzes Zucken ging von ihm aus, und damit drehte er sich auch schon um und ging. Ließ mich allein hier zurück, denn Kenny hatte sich gleich nachdem Tweek aufgekreuzt war aus dem Staub gemacht. Schisser. Erst küsst er mich, bringt mich in solch eine Situation und dann verpisst der sich einfach. Manchmal könnte ich diesen Jungen einfach eigenhändig erwürgen.
Langsam hob ich meinen Kopf an, ließ mich an der Wand herunterrutschen & legte ihn dann wieder in meine Hände. 'Tweek, du bist so ein Idiot.. so ein verdammter Idiot..' meine Stimme versagte zum Ende hin, bis nur noch leises Gewimmer zu vernehmen war. 'Tweek..' Meinen Kopf hob ich leicht an, sah mit verschleierten Blick auf die Straße mir gegenüber, als sich plötzlich kleine, nasse Bahnen ihren Weg auf meinen Wangen entlang bahnten & schlussendlich als Tropfen auf meinen Handflächen versiegten. Ja, richtig gedacht. Ich, Craig Tucker, sitze mitten auf der Straße & heule mir die Augen wortwörtlich nur so aus. Wann bin ich bitte zu solch einer mitfühlenden Person tendiert? Und vorallem, wieso zum Teufel heule ich? Das letzte mal als ich geheult habe, da war ich 5! Und das auch nur, weil mir ein Mädchen, welches ich zugegeben mehr mochte als nur freundschaftlich, im Kindergarten ihre Puppe ins Gesicht geschmissen hat und sie daraufhin nichts besseres zutun hatte, als mir noch einige Bauklötzer entgegenkommen zu lassen. Was ich daraufhin gemacht habe? Nunja.. es gab zuvor Kuchen mit Schlagsahne, also bin ich, so sadistisch wie ich nunmal schon im Kindesalter war, aufgestanden, hab mir die Schüssel mit Schlagsahne genommen & ihr diese ins Gesicht geklatscht. Sie hat daraufhin heftig angefangen zu heulen und musste von ihren Eltern abgeholt werden, da im Kindergarten ja keine Duschen vorhanden waren und sie voller Schlagsahne war. Sie hat es verdient. Ja, ich war echt verletzt zu diesem Zeitpunkt. Sie hat mir mit ihrer Aktion regelrecht gezeigt, dass sie mich nicht sonderlich mag. Wer beschmeisst auch sonst andere Kinder einfach so mit Spielzeug? Abgesehen von mir natürlich. Naja, aber sonst? Sonst ging mir auch weiterhin alles am Arsch vorbei. Gut, gut. Genug Zeit dafür verschwendet, um in der Vergangenheit herumzuwühlen. Jetzt heißt es handeln.
Leicht strich ich mir mit meinem Unteram über die Augen um die salzige Flüssigkeit wenigstens etwas zu beseitigen, rappelte mich auf & zückte mein Handy um auf die Uhr zu schauen. 18.00 Uhr. Kein Wunder das es schon langsam dunkel wurde & man keine Menschenseele mehr auf der Straße sehen konnte. In South Park nichts besonderes. Langsam schritt ich die Straße entlang & hielt nach einem blonden Hasrschopf ausschau. Ich weiß ganz genau, dass er nicht Zuhause war. In solchen Situationen verkroch er sich lieber draußen und dabei war es ihm egal, was für ein Wetter draußen herrscht. Ob es nun mitten in der Nacht oder noch früh am Morgen ist, er ist immer irgendwo zu finden. Genau wie auch jetzt, denn grade als ich den Wald durchschritt, sah ich eine kleine, zusammengekauerte Person mit blondem Haar auf dem Boden. Tweek. Langsam schritt ich auf ihn zu, bewegte mich so vorsichtig wie möglich. 'Tweek?' erhob ich leise meine Stimme. Keine Reaktion. 'He, Tweek..' noch einen Schritt in seine Richtung. Plötzlich schreckte er mit dem Kopf in die Höhe & sah mich mit Tränenüberquollenen Augen an. Sofort stoppte ich, wandte meinen Blick nicht von ihm. 'B-bleib da stehen wo du grade bist..' jauchzte er leise. Vorsichtig trat ich noch einen Schritt auf ihn zu, er jedoch schreckte wie ein ängstliches Reh auf und streckte mir was entgegen. Warte.. wo hat er bitte diese Waffe her? Er will doch nicht.. Sofort verharrte ich an der Stelle wo ich grade stand. 'Tweek, du richtest grade nicht wirklich eine Waffe auf mich, oder?' - 'D-das siehst du d-doch, du i-idiot! Natürlich mache i-ich das!' Ein leichtes Schluchzen seinerseits war zu vernehmen, danach ein Zucken was an seinem ganzen Körper zu vernehmen war. 'Tweek, bitte. Leg diese Waffe weg, du weisst garnicht was du damit alles anrichten kannst.' - 'Ach. Ich w-weiß also nicht, w-was ich damit a-anrichten kann, hm? Weißt du denn-' wieder ein Schluchzen war zu vernehmen. 'Was du vorhin m-mit mir angerichtet h-hast? Nein, dass weißt d-du nämlich nicht, Craig alias F-Fucker! Du küsst K-ken und..'
Ich unterbrach ihn. 'Tweek.. es tut mir leid, okay? Du bist mir unglaublich wichtig & das weißt du auch ganz genau! Ken bedeutet mir nicht mal ansatzweise so viel wie du! Ich baue viel Mist, dass gebe ich sogar selbst zu, aber dich zu verlieren könnte ich nie ertragen. Niemals.' Idiot. Idiot. Idiot!
'Ich verzeihe dir nicht.' Da war er. Dieser Satz, den ich so sehr hasse. Ich verzeihe dir nicht. Ja. Wieso solltest du auch. Du hast das Recht dazu, sowas zu sagen.
Langsam Glitt mein Blick zu den kleinen, metallischen Gegenstand, welchen er noch immer mit seinen kleinen, zitternden Händen auf mich richtet. Viele würden an dieder Stelle wohl weglaufen, ich jedoch ging noch einen Schritt auf ihn zu. Und dann kam es wie es kommen musste. Ein lauter Schuss erhellte den stillen Wald, dicht gefolgt von einem lauten Aufschrei. Tweek sah mich geschockt und zugleich völlig verheult an. Ich für meinen Teil, führte meine rechte Hand zu meiner linken Brust. Zielen musst du wohl noch lernen, Kleiner. Knapp verfehlt. Meine Hand war gleich darauf völlig von roter Flüssigkeit eingehüllt, jedoch war auch meine ganze linker Körperhälfte mittlerweile Blutunterlaufen, und darum sollte ich mir grade wohl am meisten Sorgen machen. Na ganz klasse. 'CRAIG!' Mein Blick huschte von der Wunde zu Tweek, welcher mich noch immer mit aufgerissenen Augen anstarrt, jedoch als mein Blick den seinen trifft, auf mich zugestürmt kommt. 'Craig o-omg.. i-ich- .. ich wollte das d-doch nicht! Du wirst v-verbluten wenn du hier e-einfach so herumsitzt! Bitte! Craaig!' Wörter die immer weniger zu mir durchdrangen, die Stimme, die ich so sehr liebe. Meine Sicht verschwamm & schließlich konnte ich mich auch nicht mehr auf den Beinen halten. Langsam sank ich auf die Knie. Die kleine Wärmequelle, welche bis eben noch neben mir saß, verschwand so plötzlich wie sie gekommen war. Tweek. Komm zurück. Tweek. Bitte. Tweek! Mit letzter Kraft hob ich meinen Kopf ein Stück an & sah zu Tweek auf. Jedenfalls sah ich zu einem Punkt, wo ich ihn vermutete, denn ich konnte rein garnichts mehr erkennen. 'Tweek..' So schwach. 'ich..' einfach zu schwach. 'liebe dich & das darfst du niemals vergessen, ja?' Schwach. Schwach. Schwach.
Ein leichtes Lächeln huschte mir übers Gesicht, wärend meinem Körper nun gänzlich die Kraft fehlte und in sich zusammenbrach. 'Craig, ich..' eine leise, schluchzende Stimme erhellte den Wald. 'Ich liebe dich auch. D-das.. darfst auch du niemals v-vergessen!' - 'Das könnte ich garnicht..' Niemand sagte mehr etwas, eine angenehme Stille trat ein. Er scheint zu überlegen, doch warum? Und was ueberlegt er? Plötzlich ertönte noch ein Schuss, & man konnte hören, wie jemand zu Boden fiel. Nein. 'Tweek du elender Idiot..!' Warum lebst du nicht einfach weiter?!
Ein leises Keuchen entwich mir, wärend der Blutfluss ununterbrochen weiter aus meinem Körper trat. Du Idiot.. 'Mein Idiot.' Wiedermals umspielte ein leichtes Lächeln meine Lippen, womit auch ich langsam ins Land der 'Träume' glitt. Er lag neben mir, er war bei mir. Allein das ließ die Schmerzen, welche sich mittlerweile durch meinen ganzen Körper zogen, ertragen. Nichts und niemand kann uns jetzt mehr trennen. Niemals. Er wird immer nur mein Tweek sein. Mein kleiner Idiot. Das letzte was ich spürte war, wie sich mein Körper gänzlich von mir verabschiedete.

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So. Und damit Herzlichen Glückwunsch. Du hast es durch den Os geschafft! Danke an alle Leser! ;^;

Forever ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt