Weihnachtsspecial

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Frohe Weihnachten!

,, Komm endlich, Maria'', hetzte Jane mich,,, Morgen ist Weihnachten und ich habe immer noch nicht ein Geschenk für Alec und für dich.''
,, Ich komme ja schon'', rief ich ihr zu, schnappte mir meine Anziehsachen und rannte ins Bad.
Ich war gerade erst von der Jagd mit Demetri wieder gekommen und hatte meine Kleidung etwas mit Tierblut eingeschmiert. Eine blaue Jeans und ein dunkelgrünes Oberteil hatte ich mir heraus gelegt.
,, Kommst du jetzt endlich?'', schrie Jane durch die Tür.
,, Jaha'', sagte ich genervt.
Zwar liebte ich es, Weihnachtseinkäufe zu machen, aber Jane konnte einen in den Wahnsinn treiben. Gestern hatte ich ein schönes Kleid gesehen, was ich mir nun unbedingt kaufen wollte. Es war ein schwarzes Kleid, dass ähnlich wie ein Dirndl war. Die rote Schürze des Kleides war mit Rosenstickereien verziert. Dazu schwarze Ballerinas. Es erinnerte mich einfach an Zuhause.

Das erste Weihnachten mit der Familie. Ich freute mich schon richtig. Kaum war ich draußen, zog Jane mich die Treppe herunter und prompt stieß ich mit Demetri zusammen, der gerade hoch wollte. Ich fiel auf ihn rauf und wir landeten beide auf dem Boden. Ich sprang gleich wieder auf. Verlegen schob ich mir eine verirrte Haarsträhne hinter ein Ohr.
Jane zog mich weiter und ich konnte ihn nur entschuldigend anlächeln. Alec, der wahrscheinlich durch den Rums von meinem Zusammenprall mit Demetri angelockt worden war, sagte mit Demetri gleichzeitig:,, Frauen.''
Beide mussten lachen. Ich liebte es immer, zu sehen, wie gut Demetri und Alec sich verstanden. Vor allem da mein Verhältnis zu Alec ja eher kühl war.

Shoppen mit Jane war ziemlich schön. Das Kleid hatte ich gekauft und ich fragte mich, wie Demetri es finden würde. Ich liebte es auf jeden Fall. Es war mir wichtig, dass er es auch machte. Dirndl gehörten einfach zu meiner Tradition. Natürlich trug man sie normalerweise nicht an Weihnachten, sondern eben zum Oktoberfest. So etwas gab es aber in Kanada nun einmal nicht. Ich musste unbedingt mal mit Demetri auf eines gehen. Es gefiel ihm bestimmt, auch wenn wir nichts essen oder trinken könnten. Aber bei dem Fest ging es ja sowieso viel mehr um die Stimmung.

Am Heiligabend war ich aufgeregt, zwar war ich geistig und körperlich schon achtzehn, aber ich freute mich immer wieder wie ein kleines Kind. Zwar hatte ich an Weihnachten meistens nicht so viele Geschenke bekommen wie andere, seit meine Geschwister nicht mehr da waren, aber schön war es trotzdem. Mein Vater hatte immer gut gekocht. Wir haben Musik gehört und geredet, typische Fernsehfilme geguckt. Es hat alles viel Spaß gemacht. Daran zu denken, lässt mich fast ein wenig wehmütig werden.

Mein Bruder machte nun einen Spaziergang mit Jane. Demetri und ich waren allein und schmückten den riesigen Tannenbaum mit roten und goldenen Kugeln. Alec und Jane hatten ihn ausgesucht, als sie am Tag zuvor einkaufen waren. Ich vermisste es, nicht mit jemandem kochen zu können. Es fühlte sich einfach komisch an, keinen leckeren Essensgeruch in der Luft zu riechen oder den Braten auf dem Tisch stehen zu sehen.
Dafür hatte ich wenigstens Weihnachtsmusik aufgelegt. Leider waren Demetri und ich zu schnell mit dem Baumschmücken fertig. Dafür sah er letztlich perfekt aus. Demetri legte nochmal Holz in den Ofen und wir kuschelten uns auf der Couch eng aneinander.
Ich hatte das Kleid beinahe vergessen, aber nun fiel es mir wieder ein. Ich stand auf und entschuldigte mich kurz.
,, Ich bin gleich wieder da. Warte hier auf mich, mio principe."
Er biss sich lächelnd auf die Lippen und nickte.
,, Bleib nicht zu lange weg, mia principessa."
Ich lief in unser Schlafzimmer und holte das Kleid aus seiner Tülle. Es sah so perfekt aus.
Zuerst zog ich die schwarze langärmlige Bluse an. Dann das Kleid und die Schürze drüber. Wie oft hatte ich davon geträumt, die Schleife der Schürze auf der Seite zu machen, um zu zeigen, dass ich verheiratet war. Ich machte mir die Haare zu einem lockeren Dutt und ließ ein paar Strähnen herausfallen.
So ging ich wieder herunter.
Demetri sah mich grinsend an. Ich stellte mich direkt vor ihn hin.
Mit einer schnellen Bewegung packte er mich an der Taille und zog mich auf seinen Schoß, sodass ich breitbeinig auf ihm saß.
Ich keuchte überrascht aus, dann lachte ich.
,, Demetri, ich bitte dich, Alec und Jane kommen gleich", giggelte ich.
,, Sollen sie doch kommen", knurrte er und drückte seinen Mund an mein freies Dekoltee.
,, Das sollte verboten sein, dass du so herumläufst", nuschelte er,,, Ich will gar nicht wissen, wie viele Männer dich in den letzten Jahren so gesehen haben. Sie müssen doch alle verrückt nach dir gewesen sein."
,, Du übertreibst. Du vergisst, dass ich da noch ein Mensch war."
,, Und du unterschätzt dich, mein Engel."

Als Alec und Jane wiederkamen, gingen wir auseinander. Auf meinen Wunsch hin. Demetri hätte es nicht gestört.

Wir fingen mit der Bescherung an. Jane schenkte Alec einen pinken Pullover, über den er sich sehr freute (nicht).
Jane lachte und zog einen Werkzeugkasten hervor, über den sich Alec wirklich freute. Immerhin wollte er unbedingt ein Dachfenster in seinem Schlafzimmer einbauen. Demetri schenkte mir eine feingliedrige silberne Kette mit einen roten Herz. Sie sah ziemlich wertvoll aus.
,, Das ist ein Rubin'', sagte er lächelnd,,, Für mia principessa nur das Beste. Er passt perfekt zu dem Kleid, obwohl ich ja nicht davon wusste."
Ich bedankte mich und küsste ihn.
,, Dein Dirndl gefällt mir übrigens sehr, falls es vorhin nicht ausdrücklich genug war. Es steht dir unglaublich gut'', sagte er immer noch lächelnd und strich über den Stoff an meinem Bauch.
,, Danke'', erwiderte ich und grinste glücklich,,, Ich habe auch was für dich.''
Aus meiner Tasche zog ich ein mit blauem Geschenkpapier eingepacktes Geschenk.
Er packte es aus und strahlte. Jeder Mann liebt Handys, und das wusste ich. In der Hand hielt er ein sehr neues Modell, dass es nur zwölf Mal auf der Welt gab. Er hatte sich seit Tagen darüber beschwert, dass er unbedingt ein neues Handy brauchte. Alec schenkte Jane einen Urlaub nach Argentinien. Sie mochte auch das warme Klima dort. Sie würden natürlich auf das Wetter aufpassen müssen.
Dann packten wir das Geschenk aus, das Alice uns geschickt hatte. Einen offenbar selbstgestrickten Schal für jeden von uns mit einer beigelegten Nummer. Die Lottonummer für den nächsten Millionengewinn.
Für Alice war das natürlich kein Thema. Sie konnte so sehr schnell Geld vermehren. Für uns war es ein gutes Startkapital, auch wenn ich mich immer ein wenig so fühlte, als würde ich auf ihre Kosten leben.
Das war ein tolles Weihnachtsfest.
Aber wir haben viel gespielt und gelacht. Es war fast wie früher, nur mit Demetri.

Bis(s) ich wieder bei dir bin ( Volturi Ff)( Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt