cinq

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Julian

Ich sitze im Zug. Ich spähe durch die Sitzreihen und entdecke dich. Der Schaffner überprüft deine Fahrkarte, daraufhin steckst du sie zurück in dein Portemonnaie. Du holst die Kopfhörer aus deinen Ohren und schläfst ein. Dein Kopf sinkt langsam auf deine Brust und Augen schließen sich. Mein Herz schlägt schneller, jede Sekunde in der ich dich beobachte. Du bist perfekt. Nach einer Weile wachst du wieder auf. In etwa 10 min muss ich aussteigen. Du merkst dass ich dich beobachte und schaust mir direkt in die Augen. Nach einer Weile wird mir der Blickkontakt unangenehm und ich senke meinen Blick. Noch 5 Minuten, dann steige ich aus. Soll ich dich ansprechen? Soll ich aufstehen und mich zu dir setzen?

In dem Moment wird mir klar, dass wenn ich jetzt nichts mache, dann werde ich dich nie wieder sehen. Ich packe meine Tasche und stehe auf. Ich laufe den Gang entlang auf dich zu. Doch bevor ich es verhindern kann, gehe ich an dir vorbei und stelle mich an die Tür. Es ist als ob mein Körper nicht mir gehört.
Der Zug hält an und ich steige aus. Du bleibst sitzen. Die Türen schließen sich und der Zug fährt weiter.
Ich vermisse dich jetzt schon.

MitternachtsgedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt