Schule

42 2 2
                                    

Cheyenne; Montag

"Cheyenne, stehen sie bitte auf!" Louanne unsere Haushälterin stand vor meinem Bett und rüttelte an meinen Arm. "Sie haben bald Schule." Ich schlug meine auf und sah die kleine Franzosin vor meinem Bett. "Ich stehe ja schon auf." sagte ich und schlug die Decke zurück. Louanne ging aus meinem Zimmer. Ich ging mich schnell duschen und zog mich an. Ich trug eine enge dunkle Jeans ein hellgraues T-shirt und eine lange Strickjacke. Ich kämmte schnell meine fast Hüftlangen Haare und schminkte schnell meine Wimpern. Ich verließ mein Zimmer und wollte zum Frühstück die Treppen runter laufen. Ich sah gegenüber meiner Tür die Tür meines Zwillings Bruders. Ich vermisste ihn sehr unsere Eltern hatten ihn in eine Klinik gesteckt, als er probiert hatte sich umzubringen. Er war dort nun fast ein halbes Jahr. Ich ging in sein Zimmer rein und mir strahlte gleich ein Bild auf seinem Schreibtisch entgegen. Auf diesem waren wir vor 3 Jahren zu sehen. Beide mit unseren Goldbraunen Haaren und einem Strahlen im Gesicht. Mein Bruder Alec ist der Ältere von uns beiden und wir waren unzertrennlich bis vor einem halben Jahr. Ich konnte ohne ihn schlecht schlafen wir schliefen schon immer in demselben Zimmer obwohl wir jeder ein eigenes hatten. Unserer älterer Bruder Levente ging seit dem Tag an dem Alec in die Klinik gebracht wurde nicht mehr in die Schule. Er mochte unsere Eltern noch nie und jetzt redete er auch nicht mehr mit ihnen, aber er wusste das ich oft Albträume hatte und ließ mich so oft bei ihm schlafen. Zur Zeit war er wie er nannte bei seinen "Geschäften".

"Cheyenne, beeil dich!" schrie es von unten. Ich beeilte mich nach unten und setzte mich an den Tisch. Ich machte mir ein schnelles Müsli. "Wo ist Mama?" fragte ich Louanne. "Sie ist arbeiten. Kommt erst sehr spät heim. Sie hat noch ein Geschäftsessen." Ich war ein bisschen enttäuscht. An sich war es nichts neues das sie nie da war, aber das Schuljahr hatte erst vor einer Woche begonnen und sie hatte mir versprochen, dass sie nun öfters für mich da wäre. Von draußen ertönte ein Hupen, dass war mein Zeichen. Ich stand auf, zog mir noch eine Jacke drüber und schnappte mir meinen Schulranzen. Vor der Tür wartete Marcel in einem matten Porsche vor mir. Meine Eltern hatten mir den Porsche geschenkt, als Alec in die Klinik kam. Sie sagten "Damit du nicht so allein bist", ein Auto konnte niemals meinen Bruder ersetzen, aber ich tat so als würde es mich freuen. Sie stellten Marcel ein, da ich mit meinen 15 Jahren ja noch nicht Auto fahren durfte und unser älterer Bruder dies nicht mehr machte. Er war nicht viel älter wie ich vielleicht 7 Jahre. Ich stieg ein und murmelte ein "Morgen". Er lächelte mich an er wusste, dass ich es teilweise sehr stressig hatte und ich wenigstens morgens meine Ruhe brauche.

Als wir an der Schule waren sagte er noch " Ich hole dich hier nach deiner letzten Stunde ab und bringe dich ins Training." Ich nickte nur knapp und schlug die Tür zu. Auf dem Pausenhof wurde ich immer angestarrt. Manche starrten mich wegen meinen Eltern an und manche weil sie mich einfach nicht leiden konnten. Ich wollte einer einzigen Gruppe nicht begegnen, was ich meist auch ziemlich gut schaffte. Nur heute sollte anscheinend mein Pechtag sein. Sie kamen direkt auf mich zu. Es war die Gruppe mit den Schulschlampen und den sozusagen möchtegern Badboys. "Na wen haben wir den da?" sagte Denis der Anführer dieser Gruppe. "Macht die kleine Parker wieder einen auf schüchtern. Ja jetzt wo dein Bruder nicht mehr da ist beschützt dich niemand mehr hm?" sagte eine der Tussen mit viel zu viel Schminke im Gesicht. "Lässt mich doch einfach in Ruhe!" Ich hatte heute echt kein nerv dazu. "Nanana! Schön hier geblieben!" Sagte die Tusse wieder. Sie zog mich am arm zurück. "Nimm deine hässlichen Finger von mir du Schlampe!" zischte ich. "Was hast du gesagt?" "Du hast schon richtig gehört!" Mit diesen Worten ging sie auf mich los. Sie rannte mich um und kratzte mir mit ihren langen Fingernägel im Gesicht und an meinen Armen. Ich drückte sie nur von mir Weg. Ich wusste wenn ich zurück kratzen würde, würde ich sie damit noch Aggressiver machen. Auf einmal nahm jemand sie von mir runter. Sie zappelte und wollte wieder auf mich los. Ein Junge aus meiner Stufe hielt sie fest. Ein anderer half mir hoch. Ich fasste mir ins Gesicht und merkte das mir teilweise Blut runter lief. Der Junge vor mir fragte "Ist alles ok?" "Geht schon." Eine Lehrerin kam auf uns zu gestürmt.
"Zum Direktor alle beide!" Schrie sie. Jetzt war ich wirklich genervt ich hatte nichts gemacht. Das probierten die Jungs aus meiner Stufe der Lehrerin zu erklären. Sie zeigte aber kein nachgeben.

Wir saßen gerade beim Direktor. Er war eindeutig auf meiner Seite. Ich war ja auch im ganzen Gesicht verkratzt und sie hatte nichts. Aber sie sagte die ganze Zeit ich wäre auf sie los gegangen. "Eure Eltern werden benachrichtigt und du, Brittany wirst eine Woche nachsitzen. Es ist wohl klar, dass du die Verursacherin bist. Und jetzt geht mir aus den Augen." sagte der Direktor zu uns. "Aber wieso werden jetzt meine Eltern benachrichtigt?" fragte ich. Meine Eltern würden ein riesen Terror machen, weil ich ja ihren Ruf zerstören könnte und nach der Sache mit Alec war eh alles komisch. Niemand wusste von dem Selbstmordversuch von Alec, aber es war schon komisch, dass er auf einmal weg war. "Ich werde ihre Eltern benachrichtigen, weil es in letzter Zeit mehr solche Vorfälle gab, Cheyenne." Ich ließ den Kopf hängen. Er hatte Recht, ich war in diesem letztem Jahr schon öfters beim Direktor als je davor.

Ich rief sofort Marcel an, weil ich nicht mehr in die Schule wollte. Als ich in das Auto einstieg schaute er mich mitleidig an. Er wusste, dass ich es nicht leicht hatte, aber wollte nichts dazu sagen. Ich würde ihm eh nicht antworten.

Als ich durch die Tür ging kam mir mein Bruder Levente entgegen. "Du hast dir das nicht wieder von so einer Schlampe gefallen lassen oder?" Ich senkte den Kopf. Er wusste das er recht hatte. "Du musst dich wehren. Komm mit ich desinfiziere das." Er wusste, dass ich mich nie wehren würde.

--------------

Ja das ist jetzt mein erstes Kapitel. Ich bin immer relativ unsicher, deswegen würde ich mich über Rückmeldung freuen. Das ist ein Projekt, welches ich im Sommer vervollständigen werde. Ich werde bis dahin nur ein paar wenige Kapitel posten.

Mein perfekt, unperfektes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt