Cheyenne; Montag
Anscheinend hatte unser Rektor meine Mutter erreicht. Denn am späten Abend kam sie in mein Zimmer gestürmt. "Wie kannst du es dir erlauben so eine Schande über die Familie zu bringen? Was wohl die Leute denken müssen! So wird es nicht weiter gehen, dass wird Folgen haben. Ihr werdet auf ein Internat gehen! Das ist es, vielleicht lernt ihr es dann euch mal zu benehmen. Wir sind keine untergeordnete Familie. Jeder kennt uns in Amerika. Das wird durch die Presse gehen. Wir werden deinen Bruder aus der Klinik holen und zusammen mit Levente werdet ihr nach England auf ein Internat gehen und das schon nächste Woche!" mit diesen Worten stampfte sie aus dem Zimmer. Ich war entäuscht von ihr, ich wusste, dass ich mich besser benehmen hätte sollen aber gleich das? Meine Mutter war mal eine berühmtes Model, heute entwarf sie selber Mode und hatte ihr eigenes Label. Unser Vater hatte eine ziemlich bekannte Firma für Computerprogramme und war auch so auf der ganzen Welt bekannt. Wir stellten die perfekte Familie und ich wusste wir mussten dieses Bild auch wahren. Aber ich hasste Internate. Man war eingesperrt in ein Gebäude und musste sich mit fremden Leuten Zimmer teilen. Ich sollte erstmal Levente über die Pläne meiner Mutter erzählen. Ein Vorteil hatte es ja, Alec würde endlich wieder zu mir kommen.
Ich rannte aus meinem Zimmer, um in den Fitnessraum zu laufen, wo sich mein Bruder meist aufhielt. "Lev, Lev, ich habe scheiße gebaut, Mum will uns auf ein Internat abschieben."
"Ich weiß sie kam kurz darauf zu mir. Wir müssen schon am Samstag los, dafür werden wir übermorgen Alec abholen. Ok? Sei nicht traurig, es wird alles gut. Wir schaffen das."
Mit diesen Worten nahm er mich in den Arm. Ich hatte tränen in den Augen, denn ich wollte eigentlich nicht von hier weg. Ich wollte nur noch zu Alec, meinen Zwillingsbruder, den ich über alles vermisste. Levente schaute mir in die Augen und flüsterte
"Ich weiß, dass du Alec vermisst. Ich geh schnell duschen, weil ich voll geschwitzt hab und dann komm ich zu dir und schlaf bei dir ok?"
Ich nickte und verließ den Raum. Ich machte mich fertig fürs Bett und legte mich schon mal hin. Kurz bevor ich einschlief, merkte ich wie sich mein Bett senkte und sich zwei Arme um mich schlangen. Mit diesem Gefühl konnte ich gut einschlafen.
Mittwoch
Heute war es endlich so weit. Wir würden Alec aus der Klinik abholen. Wir waren die ganze Woche aus der Schule befreit und Samstag früh würde unser Flug nach London gehen. Dort fing die Schule erst mitte September an, dass hieß nächste Woche. Levente fuhr uns in seinem Ferrari. Ich fand es voll übertrieben, dass wir immer so teure Autos fuhren, nur um Aufsehen zu erregen. Die Klinik war nur eine halbe Stunde entfernt, aber wir durften Alec nie besuchen, dies war nicht erlaubt. Als wir endlich auf dem Parkplatz standen, war ich ziemlich aufgeregt ich hatte meinen Bruder seit fast einem halben Jahr nicht mehr gesehen und wusste nicht ob wir uns noch genau so nahe standen wie früher. Levente merkte das anscheinend und drückte mir leicht die Hand. Uns wurde gesagt, dass Alec auf uns im Empfangsbereich warten wurde.
Wir gingen langsam auf den Eingang zu und die automatischen Türen öffneten sich. Ich sah Alec weiter hinten auf einem Sessel sitzen. Er hatte uns noch nicht gesehen. Er hatte sich nicht viel verändert. Seine Haare waren etwas länger geworden. Er hatte nicht mehr den immer stets richtig sitzenden undercut sonder so leichte strubbelige Haare. Als wir näher kamen drehte er den Kopf um und sah uns. Er fing an zu strahlen, stand auf und ich rannte auf ihn zu. Ich hatte so eine Wucht, dass wir im nächsten Moment auf dem Boden lagen. Aber das war mir egal ich hatte endlich meinen Zwillingsbruder zurück.
Alec
Sie rannte auf mich zu und wir fielen zusammen auf den Boden. Wie ich sie vermisst hatte. Sie ist mein ein und alles. Ich stand auf und zog sie mit mir auf die Beine. Ich sah das sie weinte und strich ihr die Tränen weg. "Nicht weinen. Jetzt wird alles wieder gut." Sie nickte. Ich wusste, dass wir alle bald auf ein Internat kommen würden, aber das war mir nur recht. Ich wollte nur weg von meinen Eltern. Sie allein hatten mich in diese Lage gebracht. Ich löste mich von ihr und viel noch meinem älteren Bruder in die Arme. Ich wusste, dass er es auch sehr schwer hatte. "Komm lass uns heim gehen, ich will nur weg von hier." Wir schnappten uns meine Koffer und ich nahm Cheyenne an meine Hand. Ich wusste, dass sie das liebte weil sie so halt zu jemandem hatte. Ich schaute sie an. Ich hatte einfach die schönste Schwester der Welt. Sie war klein und schmal, aber nicht abgemagert sondern eine sportliche Figur. Sie tanzte und das jeden Tag. Sie war einer der besten und brachte immer viele Preise nach Hause. Sie hatte unergründliche Augen, die in Silbergrau schimmerten. In meinen Augen war sie perfekt, egal ob sie jetzt verweinte Augen hatte oder nicht. Ich werde auf sie aufpassen, egal was passieren sollte.
Inzwischen saßen wir im Auto auf dem Heimweg. Cheyenne saß neben mir und hatte sich an mir angelehnt. Ich wusste, dass noch etwas zwischen uns allen stand. Ich hatte mich damals dafür entschieden mein Leben zu beenden und sie alleine zu lassen. Obwohl ich es nicht geschafft hatte wusste ich doch, dass ich sie damit enttäuscht hatte. "Es tut mir leid, ich hätte damals nicht versuchen sollen mich umzubringen. Ich hätte mit euch sprechen sollen, aber ich wollte euch nicht mit meinen Problemen belasten. Chey du hast immer wahnsinnig Leistungs Druck und du
Lev hattest auch etwas besseres zu tun, als deinem kleinen Bruder bei irgendwelchen zu helfen. Ich wollte einfach nur weg, aber ich hab gelernt, dass das nicht der richtige Weg ist. Könnt ihr das Entschuldigen?"
Lev schaut durch den Rückspiel nach hinten. "Alex wir haben dein Handeln verstanden. Wir sind dir beide nicht böse, aber rede mit uns, dass kannst du immer."
"Ich weiß, danke."
Chey umarmt mich von der Seite und murmelt
"Es ist einfach schön das du wieder da bist."
"Finde ich auch." murmel ich und drücke sie an mich.
DU LIEST GERADE
Mein perfekt, unperfektes Leben
Novela JuvenilCheyenne Wayne. Ein Mädchen, welches von allen für perfekt gehalten wird. Die Eltern reich, wohnt in einer Villa, Leistungssportlerin, sehr musikalisch, sehr gut in der Schule und von allen als bildhübsch gesehen. Doch was verbirgt sich hinter der F...