Über mich & das erste Aufeinandertreffen

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Es war eine schreckliche Zeit nach der Trennung. Ich zog mich zurück, aß nichts, trank nichts und redete mit keinem. Meine Mutter machte sich tierische Sorgen um mich, und mein Vater? Der lebt am anderen Ende der Welt und macht sich keine Sorgen und Gedanken. Ja es tut weh zu wissen das am anderen Ende der Erde jemand lebt der dich gezeugt hat, sich aber nicht für dich interessiert.Ihr fragt euch jetzt sicher wo das andere Ende der Welt liegt, nicht wahr? Es liegt in Australien. Genauer gesagt in Sydney. Sydney die Stadt Australiens. Millionen von Menschen.. und mitten drinnen mein Vater.

Ich lebte lieber etwas altmodische, abseits und in ruhigen Gegenden. Ich glaube das habe ich von meinem Opa. Er liebt die Natur und das altmodische. Aber so altmodisch sind wir nun auch wieder nicht. Wie besitzen immerhin ein Auto, einen Fernseher, Handys, Radios und eine andere Menge modernes Zeugs.

Unser Haus steht in Kalifornien nahe am Meer. Unser Garten wuchert nur so vor Blumen und Sträuchern.

Mein Zimmer befindet sich im zweiten Stock. Es ist nicht das größte aber es reicht vollkommen für mich. Die Fensterbank hab ich am Liebsten. Es war früher schon der Lieblings platz meiner Mutter, und jetzt ist es meiner.

Natürlich wohne ich hier nicht alleine. Meine Oma, mein Opa, meine Mutter, deren Freund Jack, mein größerer Bruder und Ich.

"Lil!" riss es mich aus meinen Gedanken. Der Schulbus ist da! Ich hatte gar keine Lust auf Schule, wer hat die schon.. und schon gar nicht wollte ich Marvin begegnen. Ja, Marvin ist mein Exfreund. Die Zeit mit ihm war wunderschön, doch dann hat dieser Blödmann einfach Schluss gemacht. Einfach so! Mit der Ausrede "Ich wäre nicht gut genug für ihn".. Wo? Im Bett? Nein Spaß. Ich hätte niemals mit ihm geschlafen, denke ich zumindest. Er war bei uns zu hause immer Willkommen. Immerhin waren wir zwei ganze Jahre ohne eine Pause ein glückliches Paar. Wen er vor der Tür stehen würde, wäre er sicher bei allen wieder Willkommen, abgesehen von mir.

"Geht das nicht schneller?!", fauchte Frau Hamsen die Busfahrerin. "Jaja", murrten alle zurück. Doch als Frau Hamsen mich sah breite sich über ihrem Gesicht ein großes Lächeln. Warum? Sie ist Marvins Oma.. Sie ist eine liebevolle Person die mit beiden Füßen fest im Leben steht. "Hallöchen mein Kindchen. Wie geht es dir?" Ich lächelte freundlich zurück und suchte mir einen Platz. Der Bus war ziemlich voll gestopft. Ich fand dann tatsächlich noch einen Platz neben einem Jungen. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen, er musste neu sein. Er schien schüchtern zu sein, denn er wechselte kein einziges Wort während der ganzen Fahrt über mit mir. Warum ich ihn nicht angesprochen hatte? Blöde Frage nicht? Ich bin selbst ein schüchternes Mädchen.. Er saß die ganze Fahrt über gleich da und rührte sich keines Wegs. Er starrte ins nichts und schien in seine Gedanken vertieft zu sein.

Den ganzen Tag über musste ich immer wieder an ihn denken. Er sah so verloren aus. Ich beschloss ihn anzusprechen. Ich konnte nur hoffen das er beim nach Hause fahren wieder genau mit dem selben Bus fahren würde wie ich.

Ich hatte Glück. Er saß genau am selben Platz wie vorhin. Ich setzte mich neben ihn und starrte ihn an. Jetzt oder Nie, schoss es durch meinen Kopf. Ich hielt es nicht mehr aus und fragte ihn ob alles OK sei. Er drehte sich in meine Richtung und schaute mir direkt in die Augen. Seine waren so wunderschön. Sie leuchteten. Er hatte brünettes Haar, das er ein bisschen mit Gel hochgestellt trug. "Naja..", gab er mir als Antwort, und sein Blick wurde intensiver. Naja? Was hieß das? Er streckte mir seine Hand entgegen. "Luce, bin neu hier" .. "Lil", gab ich als Antwort und schenkte ihm ein freundliches Lächeln.

Wir verstanden uns Prima. Ich hatte alles um mich herum vergessen.

Our Little Love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt