Elemente

83 2 0
                                    

Wasser, Luft, Feuer, Erde/Samen

Thales postulierte vor 2500 Jahren, dass das Leben aus dem Wasser entstanden und eng mit der Frage nach dem Arché (ἀρχή, „Urgrund") allen Seins und allen Geschehens verknüpft sei. Das Wasser als wandlungsfähiger und weit verbreiteter Stoff erfülle den Anspruch, allem zugrunde zu liegen und jegliche Gestalt annehmen zu können.

Anaximander (um 610-547 v. Chr.) suchte den Ursprung des Lebendigen im Wasser, als eine spontane Entstehung aus dem feuchten Milieu. Die ersten Lebewesen seien im Feuchten entstanden.

Anaximenes (um 585-528/524 v. Chr.) sah die Luft (aer) als Arché und Apeiron (ἄπειρον ‚Unbeschränktes') an. Auch das Göttliche komme entweder aus der Luft oder sei die Luft. Das belebende Prinzip liege im Stoff selbst.

Für Anaxagoras (499-428 v. Chr.) war der Samen (σπέρματα spermata) als unendlich kleiner Bestandteil aller Dinge (z. B. Fleisch, Blumen) von Anfang an vorhanden.

Heraklit (um 520-460 v. Chr.) sah im Urfeuer den Beginn auch des Lebens: „Diese Weltordnung, dieselbige für alle Wesen, hat kein Gott und kein Mensch geschaffen, sondern sie war immer da und ist und wird sein ewig lebendiges Feuer, nach Maßen erglimmend und nach Maßen erlöschend." Aus allem Feuer soll alles hervorgegangen sein.

Empedokles (um 495-435 v. Chr.) vertrat eine biologische Theorie von der Entstehung des Lebens und der Evolution der Lebewesen. Er führte die Lehre von den vier Urstoffen (Vier-Elemente-Lehre) ein.

Aristoteles erklärte in De anima das Belebte als das Beseelte. Er unterscheidet grob drei verschiedene Stufen von Leben, die er nach ihren Seelenvermögen hierarchisch anordnet: Auf der untersten Stufe stehe das allein durch Ernährung und Fortpflanzung bestimmte Leben der Pflanzen, darauf folge das zusätzlich durch Sinneswahrnehmung und Fortbewegung bestimmte Leben der Tiere, auf der obersten Stufe das darüber hinaus durch Denken bestimmte Leben der Menschen.

Eine weitere historische Vorstellung besagte, dass Leben sich aus Unbelebtem immer wieder neu bilde, diese Theorie wurde als Spontanzeugung bezeichnet. Louis Pasteur und andere Naturwissenschaftler konnten dies experimentell widerlegen.

Die griechische Philosophie (siehe z. B. Platon und Aristoteles) unterscheidet begrifflich zwei Aspekte von Leben, die in der mittelalterlichen Philosophie beide unter den Begriff "vita" gefasst werden: zoë und bios. Zoë meint Beseeltheit, die Tieren und Menschen als psycho-physische Natur gemeinsam ist, bios hingegen die Lebensweise des durch eine Vernunftseele ausgezeichneten Menschen.

Meine BücherideenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt