9. 'Ich möchte um die Welt reisen!'

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Mit meinen Sachen im Rucksack und meinem Handy in der Hosentasche mache ich mich auf den Weg zu Alex. Sobald ich geklingelt habe steht Alex mit einem breiten Grinsen vor mir. "Na?" "Na", äffe ich ihm lachend nach. "Geh schonmal hoch ich hol noch was",meint er während er sich auf den Weg in die Küche macht.

Nach ca. 5 min kommt Alex dann auch in sein Zimmer,vollbeladen mit Cola, Bier und Chips. "Komm wir bringen alles hoch!" Sobald er das gesagt hat öffne ich sein Fenster, steige auf die Fensterbank und taste mit meinem Fuß im Dunkeln nach der Treppe die hoch zur Dachgaube führt. Als ich sie ertastet habe , kletter ich raus und nehme die Decken und Kissen in Empfang die er mir aus dem Fenster rüber reicht. Kaum bin ich die Treppe hoch gegangen und hab die Sachen auf die schon bereit gestellte Matratze gelegt sehe ich aus meinen Augenwinkeln wie Alex hochkommt.

Wahrscheinlich denkt ihr jetzt sind die lebensmüde oder so? Aber ich kann euch versichern,dass sind wir nicht lebens müde sind. Wir haben uns vor einpaar Jahren mal hier oben versteckt, weil wir ausersehen den Geräte Schuppen angezündet haben. Zu unserer Verteidigung : Damals wussten wir oder bessergesagt ich wusste noch nicht wie man mit einem Gasbrenner einen Grill anzündet. Aufjedenfall ist das seitdem 'unser' Platz und wir feiern hier jedes Jahr in unsere Geburtstage rein.

Mittlerweile sitzen wir in Decken eingewickelt und mit jeweils einem Bier in der Hand auf der Matratze und schauen einige Minuten schweigend in den Himmel. Während ich in den Himmel schaue denke ich etwas über früher nach. Über die letzten Jahre. Über das,was damals passiert ist.

"Worüber denkst du nach?", reißt mich Alex stimme aus meinen Gedanken. "Garnichts!", antworte ich sofort,allerdings etwas zu schnell. "Ich sehe doch wenn dich etwas bedrückt! Also was ist los?" Da ich schweige fängt er wieder an zu reden. "Wenn ich raten müsste würde ich sagen es ist wegen Ihm!" Boom ins Schwarze getroffen. Als er die Trauer in meinem Blick sieht,umarmt er mich sofort. "Jenny denk nicht drüber nach! Ich hab dir damals schon gesagt das es nicht deine Schuld ist!" "Ja hast du! Trotzdem bin ich mit dran schuld! Alex es macht mich fertig! Immer muss ich daran denken. Ich kann diesen Gedanken einfach nicht aus meinem Kopf verbannen!" "Jenny hör mir zu DU bist NICHT schuld an dem was passiert ist! Und jetzt lass uns nicht darüber nachdenken! Nicht heute!" Nach dieser Aussage nimmt er mich in den Arm und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. Freundschaftlich versteht sich.

"Okey , wie viel Uhr haben wir? Hab das Zeitgefühl verloren,dass einzige was ich noch weiß ist, dass ich um 22 Uhr zu dir gekommen bin." "Wir haben 23:15 Uhr",verkündet er mit einem Blick aufs Handy. "Okey beinahe Geburtstagskind. Da wir ja bald unseren Abschluss in der Tasche haben und du mit mir noch nie, darüber geredet hast frage ich mich was du nach deinem Abschluss machen wirst?" Nach einigen Sekunden des schweigens in denen ich mir schon denken kann das er nichts darauf antworten wird, kommt überaschenderweise doch noch eine Antwort. "Ich möchte um die Welt reisen. Ich weiß, dass sagen die meisten Menschen in Büchern oder Filmen, aber ich wollte schon immer mal die Welt sehen." "Und wie lange?",frage ich leise. "Ein zwei Jahre. Keine Ahnung." "Oh",sage ich mit einer kleinen Spur von Trauer und Niedergeschlagenheit. "Denkst du gerade wirklich ich würde das ohne dich machen? Du kommst natürlich mit!" "Was?",frage ich überascht. "Vorausgesetzt du willst mitkommen." "Natürlich! Oder denkst du wirklich ich halte ein ganzes Jahr ohne meinen Besten Freund aus?" "Sicher nicht! Wie kann man den auch ein Jahr auf mich verzichten?", fragt er ein wenig eingebildet.

"Wie viel Uhr haben wir jetzt?" "Du wirst immer so ungeduldig bleiben, stimmts?",fragt er lachend und wirft Währenddessen einen Blick auf die Uhr, " wir haben 23:50 Uhr."

9 min später , mittlerweile saß ich an seine Schulter gelehnt, stand ich auf und kramte nach seinem Geschenk. "Wie lange noch?", fragte ich während ich mich wieder hinsetzte. "20 Sekunden noch." "Ok,aufgeregt?" "Jenny es ist nur ein Geburtstag !" "Äh nein? Es ist dein 18!" "Jaja, 10 Sekunden." "9...8...7...6...5...4...3",zählen wir gemeinsam runter. "...2...1 HAPPY BIRTHDAY ALEX!",rief ich,während ich ihm sein Geschenk überreiche.

Hoffentlich ist es nicht zu kitschig , hoffentlich ist es nicht zu kitschig.
Er sagt nichts. Natürlich ist es zu kitschig.

"Shit ich wusste ich sollte was anderes besorgen." "Ähm , ich kann das jetzt gerade nicht beurteilen,da das Geschenk noch verpackt ist,also würde ich an deiner Stelle vielleicht abwarten." "Oh. Aber sag mir wenn es dir nicht gefällt." "Jenny hat mir jemals ein Geschenk von dir nicht gefallen?" "Äh, keine Ahnung?" Während sich das Geschenk langsam zu erkennen gibt. "Jenny das ist das schönste Geschenk das ich je bekommen habe!",meint er währen er die Seiten durchblättert. "Wann fängt es an?" "Das erste Foto ist von dem Tag als wir uns zum ersten mal getroffen haben. Das letzte ist von deinem Geburtstag letztes Jahr. Aber du kannst jederzeit neue Fotos hinzufügen!", erkläre ich während er durch die Seiten des Album blettert. "Danke Jenny das bedeutet mir wirklich viel!"

Nach ca. 1 Stunde entschließen wir uns zu schlafen, also poltztern wir die Wand Seite mit Kissen und legen uns unter den freien Himmel auf die Matratze. Aber bevor ich einschlafe flüstert ich noch ein 'Gute Nacht' und schon werde ich vom schlaf überrollt.

Irgendetwas hartes und vorallem unbequwemes (?) weckt mich am nächsten morgen auf, so dass ich mich auf die andere Seite drehe um zu sehen was oder wer es ist. Leider ist das keine so gute Idee , da mir dieses etwas direkt gegen meine Nase stößt. "Aua!", Murmel ich noch im Halbschlaf während ich versuche meine Augen zu öffnen, was sich als Fehler erweist, denn sofort strahlt mir die Sonne in die Augen, welche ich sofort zu kneife. Nachdem es wieder einigermaßen geht , versuche ich wieder, aber diesmal vorsichtig, die Augen zu öffnen.

Mein Blick wandert von einem Ellenbogen, einen Oberarm entlang bis er an einem Gesicht hengen bleibt. Da mich dieser Schwachmat so liebevoll, wenn auch unbeabsichtigt geweckt hat, muss ich ihn natürlich auch angemessen wecken und was gibt es schöneres als durch jemanden geweckt zu werden der sich auf einen draufschmeißt?

Also setzte ich mich auf und schmeiße mich mit aller Kraft auf Alex. Der natürlich sofort ohne umschweife hellwach ist. "Geh runter ! Lass mich schlafen!", mault er mich an. "Ähm nö, du hast mich geweckt und ich dich jetzt sind wir quitt !" "Jenny geh sofort runter oder es passiert was!",droht er mir. "Was denn?", frage ich. "Das..." Noch bevor ich etwas erwiedern kann schubst er mich von der Matratze , allerdings nicht darauf bedacht das wir uns auf dem Dach befinden. "Du Idiot wir sind auf dem Dach du Spast!",schreie ich während ich mich immer weiter der Kante nähere. "Wenn ich das Überlebe bist du...!",weiter komm ich mit meiner Aussage nicht , da sich der Spast doch dazu entschlossen hat mir zu helfen. "Sorry, dachte wir wären in meinem Zimmer!" "Klar an deinem Geburtstag. Ist ja nicht so das wir hier seit Jahren immer an diesem Tag hier schlafen!" "Sorry ich habs wirklich verpeilt!" "Jaja, ist ja jetzt auch egal. Lass Essen gehen."

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So Leute,
hatte heute mal wieder Zeit zu Updaten :D
Wie findet ihr das Kapitel?
Lg Michi ;)

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