Never give up !

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Das Geländer der Brücke fühlt sich kalt unter meinen Fingern an. Ich umfasse es fest, jederzeit bereit rüberzuklettern und zu springen.

Der Wind weht durch meine zerzausten Haare. Mein Blick wandert nach unten. Unter der Brücke befindet sich Wasser. Die Wellen schwappen in regelmäßigen Abständen ans Ufer.

Ich habe es satt. Ich kann das einfach nicht mehr. Jeden Tag beginnt es von vorne. Bereits wenn ich aufstehe ist er da. Der Schmerz. Der Schmerz, der mich innerlich zerstört. Es ist wie eine schwarze Klaue, die jegliches Glücksgefühl in mir zerstört. Ich kann mich nicht errinern, wann ich das letzte mal glücklich war.

Wenn ich in der Schule bin werde ich gemobbt und doch versuche ich fröhlich zu wirken. Es macht mich kaputt. Innerlich.

Ich habe niemanden. Niemanden, der mir hilft, niemanden, der mich liebt wie ich bin. Niemanden, der mich davon abhalten würde zu springen.

Meine grünen Augen starren in die Ferne. Eine einzelne Träne fließt über meine Wange. Darauf folgen immer mehr.

Keiner würde kommen und mir davon abraten es einfach zu tun. Meinem Leben einen Schlussstrich zu setzten.

Man sagt Gott hat dir das Leben geschenkt genieße es, doch wie soll man es tun, wenn es die reinste Qual ist?

Ich bin fest entschlossen es zu tun. Es heute zu tun. Jetzt. Ich werde es tun, meinem Leben ein Ende setzen. Es gibt nichts was mich hält. Der Tod würde mich erlösen. Mit zitternden Beinen schwinge ich erst das eine und dann das andere Bein über das Geländer. Nun stehe ich da. Auf der anderen Seite der Brücke.

Es ist so einfach. Ich müsste nur loslassen und es wäre vorbei. Ich zittere am ganzen Körper. Es weht ein heftiger Wind, der mit jeder Böe meinen schmalen Körper ein Stückchen weiter nach vorne schiebt.

Ich war bei so vielen Therapeuten und keiner konnte mir helfen. Diagnosen um Diagnosen wurden gestellt. Depressionen, Magersucht, Suizidgefährdung und vieles mehr. Letzteres stimmt sogar.

Ich blicke hinunter auf die Wellen. Dabei streift mein Blick meine Arme. Arme, die von den Jahren der Trauer gekennzeichnet wurden. Klingen mit denen ich versuchte den Schmerz zu lindern. Doch meistens hielt das Gefühl der Erleichterung nur einen kurzen Moment an.

Ich kann nicht mehr. Ist dies die richtige Entscheidung ? Oder soll ich kämpfen ? Doch wie, wenn ich keinen Grund habe, welcher mich hier auf diesem scheiß Planeten hält. Es gibt keinen Grund zu kämpfen. Ich habe schon zu lange gekämpft. Gekämpft gegen die Trauer und den Schmerz.

Ich atme ein letztes mal tief durch. Ich spüre, den Sauerstoff in meinen Lungen. Das wird mein letzter Atemzug sein. Mein letzter in diesem Leben.

Ich schließe meine Augen und lasse das Geländer los. Ich brauche mich nicht abstoßen. Der Wind treibt meinen dürren Körper wie von allein nach unten. Ich lasse mich einfach fallen.

Einen Moment lang fühle ich nichts. Ich nehme nichts war. Mein einziger Gedanke ist, das gleich alles vorbei ist. Ich spüre wie ich ins Wasser falle. Das bleiernde Nass umhüllt mich.

Ich schnappe nicht nach Luft, den die Luft benötige ich nicht. Ich will sie nicht. Es fällt mir immer schwerer zu Atmen. Obgleich ich eigentlich nicht atmen will tue ich es. Es ist einfach ein menschlicher Reflex. Ich spüre wie Wasser in meine Lungen dringt. Es tut weh. Aber diesen Schmerz heiße ich wilkommen. Es ist ein angenehmer Schmerz. Er sagt mir, das es bald vorbei ist.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist seit dem Moment, als ich einfach losgelassen habe. Das letzte was ich denke, bevor mich die Schwärze des Todes überkommt ist, das es nun endlich vorbei ist. All die Qual, all der Schmerz, all die Enttäuschungen sind nun endlich vorrüber. Ich werde nie mehr kämpfen müssen. Kämpfen mit dem Leben, kämpfen mit mir selbst. Und mit einem Lächeln im Gesicht, welches bei mir so selten vorkommt, erschlafft mein Körper und mein Organismus hört auf sich gegen den Sauerstoffmangel zu wehren. Es ist vorbei.

*** Die Beerdigung ***

In der Kapelle befanden sich einige Leute.

Ihre Eltern waren da. Beide mit einem Taschentuch in der Hand. Sie konnten beide nicht glauben, das ihre einzige Tochter sich das Leben genommen hat. Sie hatten sie so sehr geliebt und nun war sie einfach tot. Sie hatten für sie getan was sie konnten. Haben sie unterstützt wo es nur ging, doch anscheinend hatte dies alles nicht geholfen. Eine einzelne Träne floss die Wange ihrer Mutter hinunter. Sie hatte ihre Tochter verloren. Ihr kleines Mädchen. Ihr Baby. Dem Vater erging es nicht besser. Er vermisste sie jetzt schon. Sie war sein ganzer Stolz gewesen. Seine kleine.

Viele ihrer Verwandten waren ebenfalls erschienen. Auch sie waren alle zutiefst traurig, von der Nachricht ihres Todes. Sie errinerten sich alle an die Festtage, die sie mit ihr gemeinsam verbracht hatten. Ihre Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins weinten alle um ihren Tod und wünschten sich, das sie noch leben würde.

Viele aus ihrer Klasse waren erschienen. Auch die, die sie gemobbt hatten. Sie bereuten ihre Taten nun. Sie wünschten, sie könnten sich bei ihr entschuldigen, für das was sie taten. Sie hatten schließlich einen Teil zu ihrem Tod beigetragen. Dieses Wissen bereitete ihnen allen furchtbare Schulgefühle. Auch sie weinten um ihren Tod und wünschten sich sie wäre noch da.

Auch er war da. Er, der sie, die sich so ungeliebt fühlte, geliebt hatte. Er hatte sie geliebt. Jedoch hatte er sich nie getraut es ihr zu sagen, aus Angst sie würde seine Gefühle nicht erwiedern. Er konnte gar nicht aufhören zu weinen, so sehr liebte er sie. Er würde alles geben, damit er sie noch einmal sehen konnte und ihr sagen konnte wie er sie liebte. Doch es war zu spät. Sie war tot. Dieser Gedanke brachte ihn fast um. Er jagte ihm einen nicht enden wollenden Stich ins Herz.

Hätte sie gewusst, wieviele Leute sie geliebt hatten und vermissten, hätte sie es nicht getan. Doch nun war es zu spät. Ihr Chance war vorrüber.  Es war zu spät um weiterzukämpfen, denn sie hatte den Kampf aufgegeben.

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Hallo ihr wunderschönen Menschen, die das hier gerade lesen !

Mit diesem Text möchte ich euch zeigen, das ihr eurer Leben leben solltet. Das Leben ist einzigartig und toll ! Jeder und ich meine wirklich ausnahmslos JEDER hat Menschen die einen lieben, einen unterstützen und hinter einem stehen.

An alle die Depressiv sind oder es einmal waren und mit solchen Dingen kämpfen bzw. kämpfen mussten: Eurer Leben ist einzigartig. Genauso wie ihr selbst. Nach jeden tief kommt ein hoch. Kämpft ! Egal wie aussichtslos es scheint, denn jedes Gewitter geht schließlich vorbei. Glaubt an euch!

Jeder von euch ist einzigartig ! <3

Ich hoffe mit diesem ernsteren One Shot konnte ich etwas bei einigen bewirken.

In Liebe eure

Nelia :*





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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 04, 2017 ⏰

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