Und nochmal eine Geschichte für den Deutschunterricht :D
Die Aufgabe lautete einen Krimi zu schrieben, jedoch noch keinen kompletten sondern wie unere Lehrerin so schön sagte einen "Appetizer", also eine art Anfang von der Geschichte. WIeder viel Spaß beim lesen...und wenn sie euch gefällt könnte ich auch überlegen sie mal irgendwann zu beenden...:D
Es waren zwei Sekunden zu viel, zwei Sekunden die alles verändern.
Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien auf mich und ließ meine braune Haut kribbeln. Ich liebte solche ruhigen Tage zu dieser Jahreszeit. Plötzlich schreckte ich auf, mein Handy klingelte. Als ich auf dem Display die Nummer sah wusste ich, dass es nun mit meiner Ruhe vorbei war.
„Dr. Gibson“, meldetet ich mich mit meiner gewohnt rauen Stimme.
„Schön, dass ich sie erreiche Herr Gibson“, hörte ich die bekannte Frauenstimme der Kriminalpolizei auf der anderen Seite der Leitung.
„Wie kann ich ihnen behilflich sein?“, ich versuchte so gut wie Möglich meinen Missmut über die voraussichtlich kommenden, stressigen Tage zu unterdrücken.
„Wie sie wahrscheinlich schon vermuten geht es um einen neuen Fall, Dr. Gibson, und wir möchten sie als forensischen Spezialisten in unserem Team haben. Was halten sie davon?“
„Um was für einen Fall geht es den Frau Biller?“
„In den Cheviot Hills wurde eine stark verweste Leiche gefunden. Bis jetzt ist das Geschlecht unklar. Nun bitten wie sie uns in diesem Fall weiterzuhelfen und die Leiche zu identifizieren.“
Zwei Stunden später stand ich mit meinem Jeep auf dem Parkplatz der Ferienanlage in den Cheviot Hills.
„Guten Tag Dr. Gibson“, wurde ich von einem uniformierten Polizisten begrüßt. Es schien so als sei bereits bekannt, dass ich an diesem Fall mitarbeite.
„Folgen sie einfach dem Weg. In etwa zweihundert Metern kommen sie an dem Ort des Geschehens an.“, gab der junge Kollege mir erneut Auskunft.
„Vielen Dank für die Info und noch einen schönen Tag“, verabschiedete ich mich und ging gewohnt locker in die eben beschriebene Richtung.
„Guten Tag Herr Gibson“, wurde ich erneut von einem Polizisten etwa 10 Minuten später begrüßt. Dieser schien jedoch einige Streifen mehr auf seiner Uniform zu haben.
„Guten Tag Herr...ähhhh“
„Kommissar Cliford“, half der Mann mir, den ich auf etwa 40 schätzte und locker einen Kopf von der Größe überragte.
„Ok Herr Cliford“, fuhr ich mit meinem Satz fort, „wie komme ich denn zum Fundort?“
„Ich werde sie hinbringen, aber vorher müssen sie sich noch wie gewohnt Schutzkleidung anziehen“, gab mir der Kommissar nun etwas gereizt wieder. Er schien nicht sehr erfreut darüber zu sein nun nicht mehr die wichtigste Person hier darzustellen.
Ich schlüpfte in den Plastik-Overall der mir wie gewohnt locker 10 cm zu klein war. Sofort nachdem ich das Kopfende über meine braun gelockten Haare zog fing ich an zu schwitzen. Anschließend stülpte ich mir noch Schuhschutz und Handschuhe über.
π„Nun dann können wir uns ja nun endlich auf den Weg machen“, brach der Kommissar wieder die Stille und hielt mir eine Dose Panthol hin: „Möchten sie auch etwas? Es stinkt bestialisch da!“
Mit einem Kopfschütteln lehnte ich ab: „Nein danke, ich bin den Geruch bereits gewöhnt.“ Dies war die Wahrheit, denn ich war bereits bei einigen Identifizierungsaktionen beteiligt gewesen. Nicht umsonst war ich der gefragteste und zugleich jüngste forensische Antrophologe Englands.
Umso weiter wir gingen um so mehr fiel mir der Verwesungsgeruch auf. Als ich direkt vor der Leiche im Sandkasten stand war ich schockiert. Ich hatte zwar schon echt viele Leichen in vielen unterschiedlichen Verwesungsstadien gesehen, aber diese Leiche schockierte mich. Bis jetzt war etwa zwei Drittel der Leiche unter dem Sand hervorgeholt worden. Man konnte sogar von hier oben deutlich sehen, dass der Verwesungsprozess schon stark fortgeschritten war. Von dem Gesicht war nicht mehr viel zu erkennen, denn die Haut hatte bereits begonnen sich von dem restlichen Skelett abzulösen. Und auch das festere Gewebe war bereits von allerlei Tieren zerfressen. Aus allen offensichtlichen Öffnungen kamen schwarze Käfer.
Als ich mich über die Leiche beugte und nach einem Hinweis suchte wurde mir schnell der Grund des Todes klar und mir wurde bewusst, dass es sich nicht um einen Selbstmord handeln konnte.
Ich richtete mich auf und blickte in Richtung des Kommissars.
„Veranlassen sie bitte Eisenproben vom Boden und schicken sie mir eine Liste an Vermissten. Außerdem bitte ich sie und ihre Kollegen nach einem kleinen Stück Haut Ausschau zu halten, welches etwa wie Laub aussehen sollte. Mit Hilfe dessen könnte man einen Fingerabdruck des Opfers inzinieren und somit die Identität bestimmen.“
„Wird erledigt. Haben sie denn schon eine Vermutung wie es zu diesem Opfer kam und um wen es sich handeln könnte?“, antwortete der Kommissar.
„Ich kann leider bis jetzt nur spekulieren. Auf Grund des schon sehr fortgeschrittenen Verwesungsprozesses lässt sich alles schwerer Identifizieren. Da das Zungenbein angebrochen ist vermute ich dass die Leiche erwürgt wurde. Für eine Erhängung ist dieses jedoch noch zu komplett. Einen Selbstmord schließe ich außerdem aus, weil man hier Beispielsweise nirgendwo ein Seil befestigen könnte und die Lage der Leiche dies ebenfalls ausschließt. Mit den angeforderten Bodenwerten könnte man bestimmen ob die Schnitte auf der Haut ihr hier zugefügt wurden oder die Leiche erst nach ihrem Tod hier her geschafft wurde. Ich vermute, dass es sich um eine Frau handelt, denn der Körperbau ist eher feiner und kleiner. Des weiteren sieht man eine starke Ausprägung der Hüftknochen. Die Knochen haben bereits eine endgültige Größe erreicht, die Knochen jedoch noch nicht stark abgeschleift. Weshalb ich von einer eher jüngeren, dünneren Frau, vielleicht so um die Mitte 20, ausgehe.“
„Und was vermuten sie, wie lange die Leiche schon tot ist beziehungsweise hier liegt?“, fragte der Kommissar als er merkte, dass ich meinen Redefluss beendet hatte.
„Das lässt sich schwer sagen, denn wie man noch an zum Beispiel den Knöpfen der Hose erkennen kann hatte die Leiche noch Kleidung an, was eine Sexualtat eher ausschließt. Dies hat den Verwesungsprozess erheblich verlangsamt. Außerdem war die Leiche ja, wie ich bereits am Telefon erfuhr, eingegraben, was ebenfalls den Prozess verlangsamt hat.“ Ich bückte mich um etwas aufzuheben. „Wie sie sehen können ist die eine leere Hülle eine Schmeißfliege und die Maden die zum Beispiel aus den Augenhöhlen kommen sind bereits schwarz, was darauf schließen lässt, dass die Leiche schon mindestens 7 Tage hier liegt. Die Temperatur und Wetter Vorraussetzungen sind eher schlecht für solche Tiere. Da es außerdem wahrscheinlich mindestens einen Tag gedauert hat bis der Geruch der Verwesung durch den Sand deutlich genug war würde ich auf eine Lage der Leiche von etwa 10 bis 15 Tagen deuten. Dies ist jedoch nur eine sehr wage Angabe und ich kann erst nach genauerem untersuchen den vermutlichen Zeitpunkt festlegen.“
„Vielen Dank schon mal, dann lasse ich sie jetzt erst mal alleine weiter suchen ich gehe mit meinem Team im Umkreis auf die Suche nach Spuren. Schönen Tag noch.“, aus Clifords Stimme konnte ich eindeutig heraushören, dass die Wünsche nicht wirklich ehrlich gemeint waren.

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Geschichten
Lãng mạnHabe mir gedacht mal so meine kürzeren Geschichten, Gedichte etc. die ich in der Schule oder aus Langeweile geschrieben habe hier zu veröffentlichen. Wenn ihr selber auch eine Geschichte habt und euch vielleicht nicht traut sie zu veröffentlichen sc...