Der Abschied

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Das war eine Geschichte die ich so vor 1/2 Jahren im Deutschunterricht zu einem Bild geschrieben habe. Auf dem Bild hat man einen Heißluftballon gesehen in dem ein Mann stand und gewunken hat. 

Es war Sommer, ein warmer Freitag, die Sonne schien auf die Erde und der Boden war warm, das perfekte Wetter um zu picknicken, doch Maximilian konnte nicht picknicken, er musste seine Sachen in dem kleinen dunklen Schlafzimmer packen, Sachen packen um auf eine Reise zu gehen, auf eine Reise, bei der er nicht wusste ob er je wieder kommen würde.

Seine Frau Maria kam immer wieder rein, und fragte ob er nicht endlich zu Mittag essen wolle, aber Maximilian wollte nicht, er konnte nicht, er konnte seiner Frau nicht mehr gegenüber sitzen ohne sich schuldig vorzukommen. Denn seine Frau wusste zwar, dass er auf Reise geht und das die Reise länger dauernd wird, doch das die Reise ins ungewisse auch tödlich enden konnte wusste sie nicht.

Er fühlte sich schrecklich, seine Frau war schwangen, in einem Jahr würde er Vater sein, aber konnte nicht versprechen dass er dann da sein wird, dass er überhaupt noch einmal wieder kommt.

Mittlerweile wollte er gar nicht mehr weg fliegen, lieber zu Hause bleiben, aber hatte keine Wahl mehr, morgen früh würden sie mit einem Heißluftballon aufbrechen. Uns selbst wenn es noch nicht zu spät wäre müsste er fliegen, sonst könnte er seine Familie nicht mehr weiter ernähren und wenn er sterben würde würde seine Firma ihn ausbezahlen. Und seine Familie wäre versorgt.

So musste er immer wieder ihre Anfrage zu essen ablehnen. Er hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen, doch auch sein Hungergefühl blieb aus. Außerdem musste er weiter packen, Lebensmittel hatte er noch gar keine eingepackt und sie würden vorerst drei Tage in der Luft sein und erst dann in London eine Rast machen und alles auffüllen. Also musste er vorbereitet sein.

Und wenn er endlich fertig war musste er schlafen, viel schlafen, denn morgen wird es früh los gehen. Er wird bereits um 5.00 Uhr aufstehen müssen um mit der Sonne los fliegen zu können.

Nun war er endlich fertig, alles war eingepackt, das hoffte er zum mindesten! Er legte sich ins Bett und schlief sofort ein, seine Träume waren grauenhaft und er wachte mehrmals in der Nacht schweißgebadet auf. Als es endlich 5.00 Uhr war hatte er fast gar nicht geschlafen, aber jetzt gab es kein zurück mehr.

Er nahm seine Sachen und packte sie ins Auto. Mittlerweile war auch seine Frau wach, eigentlich wollte er nicht, dass sie mitkommt, er wollte nicht vor seinen Kollegen weinen, aber sie bestand darauf.

Sie kamen an der großen Wiese an, der Himmel war noch dunkel, hier und da sah man mal einen Stern. Und wenn man Glück hatte, sah man durch die vielen Wolken auch mal den Mond, es war Vollmond wodurch die Nacht sehr hell war. Er schaute sich um, noch keiner seiner Kollegen war da, nur die Arbeiter die alles auf die Reise in das unbekannte vorbereiteten.

Der Heißluftballon war schon soweit hingelegt, er musste nur noch mit heißer Luft gefüllt werden.

Da kam endlich sein Kollege, auch mit seiner Frau und seinem zwei-jährigen Sohn. Er sah angespannt aus und auch Maximilian war angespannt.

Langsam wurde es heller und nun tauchte auch der letzte Kollege auf, er schien lockerer zu sein als sie beide, kein Wunder, er hatte auch keine Familie.

Sie wurden gerufen, er ging hin und gab seine Sachen ab die im Korb des Ballons verstaut wurden. Man gab ihm noch zwei Minuten um sich von seiner Familie zu verabschieden. Viel zu kurz wie er fand. Also ging er zu seiner Frau und verabschiedete sich, und obwohl er nicht weinen wollte kullerte ihm, eine einzelne Träne seine Wange runter. Und auch seine Frau schien mittlerweile verstanden zu haben, dass sie ihn vielleicht nie wieder sehn würde. So küsste sie ihn noch ein letztes mal und er ging zum Ballon, stieg ein und er und seine Kollegen schalteten das Gebläse ein, langsam hob siech der Ballon, bis er leicht schwebte. Nun trennten nur noch die vier Seile die den Ballon fest hielten ihn vom Himmel, seiner Endlosigkeit und dem Abenteuer.

Ratsch, die Seile wurde durch geschnitten, der Ballon glitt Richtung Himmel, immer weiter weg von der Erde, von seinem Zuhause, seiner Familie und seiner Zukunft hin ins ungewisse.

Er sah über den Rand des Korbes und sah seine Frau, wie sie da unten so alleine stand, schwanger und doch mit so einer Zuversicht. Noch eine Träne rollte seine Wangen runter und plötzlich hatte er das Gefühl richtig stolz zu sein, stolz auf seine Frau die obwohl sie wusste das er vielleicht nie wieder kommen würde so eine Kraft hatte, er war stolz dieses Abenteuer gewagt zu haben, er war im Moment auf alles stolz!

Nun mit einem Lächeln im Gesicht beugte er sich über den Rand und winkte mit seinem weißen Taschentuch zu seiner Frau, er war glücklich obwohl es dazu keinen Grund gab, er fühlte sich frei!

Als er wieder aufblickte bemerkte er dass sich die Sonne bereits hinter den Wolken hervor geschoben hatte und nun alles heller und freundlicher wirken ließ, es war wärmer geworden.

Er sah neben sich und sah die rote Wolldecke die ihn heute Nacht noch gewärmt hatte, seine Frau musste sie in den Korb geschmuggelt haben ohne das er es gemerkt hatte und sein Lächeln wurde erneut größer.

Als er das nächste mal Richtung Erde schaute sah er nichts mehr, nur noch die Wolken unter ihm und er wusste das das Abenteuer jetzt angefangen hatte.

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