Chapter 1.
Tijanas Pov
Ich konnte enge, stickige Räume noch nie leiden. Aery, meine verrückte beste Freundin musste mich auch unbedingt mit zu dieser Party nehmen. Ich bin eher der Typ der alleine zu Hause sitzt und liest oder zeichnet, alles was nicht mit zu vielen Menschen und zu lauten Geräuschen und Alkohol zu tun hat. Nur könnte ich Aerys blauen, strahlenden Augen nicht widerstehen wenn sie bettelt. Und jetzt stehe ich hier an einer Wand, außerhalb des Getümmels mit meinem Glas Wasser und warte darauf, dass diese absurde Art von Party ihr Ende findet. Ich suche bereits nach den strahlend blauweißen Haaren von Aery, die ich ab und zu in der Menge aufblitzen sehe. Oft wurde auch ich an diesem Abend von alkoholisierten Jungen angemacht, aber jedes Mal wies ich mit Würde ab. Ich habe das Gefühl, ich wäre die einzige noch nüchterne Person in diesem Haus. Ich schreibe mir in mein Notizheft, dass ich nie wieder mit Aery auf eine Party gehen werde, egal wie lange sie bettelt. Hier sind alle so anstandslos, da könnte ich mich auch unter eine Horde tollwütiger Hunde gesellen, selbst dort hätte ich mehr Anstand finden können als hier. Meiner Zählungen nach, habe ich bereits 13 Mädchen ohne Oberteil und 9 Jungs nur in Unterhose rumrennen sehen. Wenn ich mich mit den Leuten in diesem Raum vergleichen müsste, würde ich sagen, dass keiner außer mir noch natürlich ist. Ich meine meine hüftlangen dunkelbraunen Haare neben den ganzen Wasserstoff Peroxid Blondinen sehen nicht aus, wie die einer frischgefärbte Barbiepuppe. Geschweige denn Make-Up, welches ich nicht trage, weil ich es echt unnötig finde. Ich war noch nie ein Freund davon auffallen zu müssen, das übernimmt meine beste Freundin ja für mich. Ich bin eher zurückhaltend und Aery ist einfach das komplette Gegenteil, aber ich denke darum ergänzen wir uns beide auch so gut. Nur bei ihr kann ich auch aufgeschlossen sein, sonst bin ich eher das kleine ruhige Mädchen, was in der Schule ruhig auf ihrem Platz sitzt und sich nicht wie andere die Fingernägel feilt. Ich sitze auch lieber zu Hause und wälze alter Bücher, statt bei einem Spiel unserer Schulfußballmanschaft zu zuschauen. Diese Party besuchen genau diese Leute die genau das tun, ich fühle mich hier echt fehl am Platz. Bei der nächsten Gelegenheit konnte ich Aerys Arm greifen und sie rausziehen. Ich roch förmlich die Alkoholleiche die morgen bei mir auf der Couch liegen wird und sich wegen Kopfschmerzen beschwert. ''oaaaach Ad ess issst dooooch soooooo lustig. Lacheeee mal.'' lallt sie mich an und zieht meine Mundwinkel zu einem Lächeln. Ad kommt übrigens von meinem Zweitnamen Adea. ''Fanta ich bin echt nicht in Stimmung heute und außerdem war mein Balletttraining heute so anstrengend, dass ich einfach nur noch schlafen möchte. Können wir bitte nach Hause? '' bettle ich. ''Aber Adilein können wir nicht noch ein paar Minuten. Bloßß ein paaarrr.'' ''Wenn du jetzt mitkommst, mache ich dir morgen früh dein Langschläferfrühstück so wie du es gerne hast.'', sie liebt es nach Partys bei mir zu frühstücken, dass zieht fast immer. ''Naaa gut Mama, aber nur weil du soooo gut kochen kannst."*hicks*'' , ich hoffe sie bricht mir jetzt nicht meine Ledersitze voll. Gott sei Dank habe ich sicherheitshalber einen kleinen Eimer eingepackt. 10 Minuten später hat Aery sich dann doch so gut es möglich war von allen verabschiedet und konnte nur mit meiner Hilfe noch gerade zu meinem Auto laufen. Ich wollte schon meinen Autoschlüssel aus meiner Tasche nehmen, als ich bemerkte, dass der dort gar nicht mehr drin lag. Aery stand schon an meinem Auto und wedelte mit meinem Schlüssel herum. ''Aery Leonora Berneau, gib mir sofort die Schlüssel oder du bekommst morgen keine Asperin!'' schimpfe ich gespielt. ''Die brauch isch doch gar nisch. So viel hab isch nischt getrunken.'' , antwortet sie. ''Bestimmt Prinzessin und wieso stehst du dann da, als würde eine Welle dich hin und her schunkeln?'' frage ich lächelnd. ''Is ja gut. Hier.'' sagt sie beleidigt und schmeißt mir, zu meinem Erstaunen , die Schlüssel grade zu. Schon als ich meinen heiligen Land Rover in Bewegung setzte, wurde Aery grün im Gesicht. Ich lächelte, holte den Eimer von der Rückbank und gab ihn ihr. Sie schaute mich an und stammelt: '' Den Brauch ich ni...'' weiter kam sie nicht und übergab sich in den Eimer. Und sie hatte mich vorhin ausgelacht als ich ihn eingepackt habe. Ich strich ihr mit meiner freien Hand über den Rücken und hielt ihre Haare zurück. Das wird eine schöne Fahrt. Nur noch zwei Stunden bis nach Hause, das wird ja spaßig. Nach fünf Minuten hat sie sich wieder beruhigt, war aber trz noch nicht müde, wie sonst. Normalerweise schläft sie danach immer gleich ein und ich darf sie in meine Wohnung tragen. ''Können wir Musik hören? Biiiitte '' bettelt sie wie ein kleines Kind. ''Fanta mein Radio ist doch kaputt, das weißt du doch.'' ''stimmt ja. Dann singe ich halt.'' das kann ja was werden..... '' Dear future husband...'' fängt sie an bricht aber ab und übergibt sich ein weiteres mal. ''Ad kannst du singen. Ich glaaaauuube ich schaff das heute nicht so Aguilera like.'' meint sie mit Kopf im Eimer. '' No, I can't take one more step towards you 'Cause all that's waiting is regret. And don't you know I'm not your ghost anymore-You lost the love I loved the most. I learned to live, half alive. And now you want me one more time. And who do you think you are? Runnin' round leaving scars. Collecting your jar of hearts. And tearing love apart. You're gonna catch a cold . From the ice inside your soul. so don't come back for me. Who do you think you are?'' sang ich leise. ''Danke das beruhigt mich. Du bist echt die beste Freundin die es gibt, warum hab ich dich bloß verdient. Du sitz hier mit einer Besoffenen in einem Auto, fährst sie nach Hause, kümmerst dich um sie und singst ihr auch noch was vor. Es gibt keinen Menschen auf der Welt der so liebenswürdig ist wie du. Was würde ich nur ohne dich machen? Alle besten Freundinnen sollten ihre Seelenverwandten danken, dass sie immer für sie da ist und das bist du. Nichts kann uns trennen. Niemals. '' sagte sie ohne zu lallen und mit einer klaren ernsten Stimme. Mir kamen schon immer leicht die Tränen. Langsam rollten sie mir die Wange runter, dennoch konzentrierte ich mich weiter auf die Straße. ''Kein Mensch könnte dich ersetzten.'' fügte sie nach einer Weile noch hinzu''Ich wüsste nicht wie ich ohne dich zurecht kommen würde. Wir sind seit 14 Jahren befreundet. Du warst damals drei, als ich mit meiner Kindergruppengang zu dir in den Sandkasten gekommen bin und die anderen dir mit ihrem Fuß Sand ins Gesicht getreten haben. Ich war damals so wütend geworden, als ich dein trauriges Gesicht gesehen habe, dass ich die Kinder angeschrien habe und die angefangen haben zu weinen. Wir haben dich zusammen sauber gemacht und dann alleine weitergespielt. Seitdem sind wir unzertrennlich. Erinnerst du dich als so ein komischer Typ in der Stadt mich anmachen wollte und du ihn mit denen wissenschaftlichen Fakten verjagt hast? Oder als deine Mama Muffins gebacken hat und wir sie gegen die Hauswand deiner doofen Nachbarn geworfen haben? Naja ich hab geworfen und du hast mir mit deinen vorwurfsvollen Blicken ein schlechtes Gewissen gemacht. Du warst immer die clevere von uns beiden. Während ich mein Leben so gelebt habe wie man es eigentlich nicht sollte, hast du mich bewahrt keinen zu großen Fehler zu machen. Du hast mich nie im Stich gelassen. Du warst da nachdem ich mit meinem ersten Freund Schluss gemacht habe. Du warst da als ich nach meinem ersten Mal heulend in meinem Bett saß, weil es so weh tat. Immer warst du da. Du warst mir nie böse, was ich nicht verstehe, weil ich auch oft Dinge getan habe die deine Gefühle verletzt haben. Ich bin dir so dankbar für alles, was du für mich getan hast und noch für mich tun wirst. Vergiss niemals wie lieb ich dich habe.'' beendete sie und ich konnte wegen der Tränen kaum noch die Straße vor mir erkennen. ''Achso und ich muss mal pullern.'' meinte sie einfach so. Das ist typisch für sie. Wir beiden mussten laut loslachen. ''Du kannst aber nicht in Büsche gehen, weil du gegen einige Gräser allergisch bist, dass weißt du doch und ich glaube nicht, das hier irgendwo eine Tankstelle ist. Wir sind mitten im Nirgendwo von Mullingar.'' sage ich. ''Ich weiß ich muss aber ganz dringend auf die Toilette. Schau mal dort.'' meint sie und zeigte auf eine Art Villa oder eher eine alte Mansion , die vor uns erschien. Hier sind wir vorhin aber nicht vorbei gekommen. Habe ich mich jetzt verfahren? ''Halt da an ich frage ob ich mal die Toilette aufsuchen dürfte.'' sagt Aery schon leicht hektisch. ''Was wenn die Menschen dort drinnen nicht freundlich sind? Oder schlimmer noch?'' ''Sei nicht immer so ängstlich. Bitte sonst mach ich auf deine wertvollen Sitze.'' ''Bitte nicht ich halte ja an.'' meinte ich aus Angst um meine Sitze. Ich fuhr also auf den Hof des Anwesens. Modern war diese jedoch nicht. Es sah alt aus und nicht so sehr gepflegt von außen. ''Ob dort überhaupt noch wer wohnt?'' murmel ich vor mich hin. ''Komm doch mit wenn du Angst um mich hast.'' sagt Aery nur. Ich habe Angst, aber was ist wenn dort wirklich was ist? Von Angst war bei Aery nichts zu sehen, die stieg schnell aus dem Auto und ging Richtung Tür. Das Haus muss mindestens 600 Jahre alt sein. So ca. in der Zeit des 15. Jahrhunderts. Es sieht aus wie aus der Endphase des Spätmittelalters, aus der Epoche des Humanismus und dem Beginn der Renaissance und der Übergang zur Neuzeit. ''Hör auf über die Architektur zu philosophieren und komm.'' meckert mich Aery vor mir an. Das Haus war jedoch zu beeindruckend, zu ergreifend um weg zusehen. Dennoch riss ich mich los und folgte meiner besten Freundin. Sie klopfte an der Tür welche sofort aufflog als hätte da hinter jemand auf uns gewartet. Jedoch war als die Tür sich öffnete alles dunkel und auch als wir eintraten war nichts von Leben zu sehen. Plötzlich sagte eine tiefe, angsteinflößende Stimme, vor uns auf der Treppe: ''Ich kann deine Angst riechen.'' Was zur Hölle?
http://www.polyvore.com/cgi/set?id=186696486 --> Outfits
DU LIEST GERADE
Horans Mansion
Mystery / ThrillerZwei Mädchen auf dem weg von einer Party nach Hause. Wer kann da schon ahnen, dass schlimmes passieren wird? Tijana und Aery, beste Freunde die unterschiedlicher nicht sein können, aber sich dennoch über alles lieben, werden vom Schicksal auseinande...