Kapitel 1

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"Irgendetwas ist anders...", sagte Lanie gegenüber ihrer Freundin Kate. 

"Was meinst du?", fragte Kate verwundert. Die beiden Freundinnen waren zusammen an ihrem freien Tag frühstücken gegangen, um über die bevorstehende Hochzeit zu reden.

"Hast du irgendetwas mit deinen Haaren gemacht? Oder ein anderes Make-Up?", fragte sie und musterte den Detective genau.

"Nein, alles wie immer.", antwortete Kate gelassen, obwohl sie Angst hatte, ihre Freundin könnte Verdacht schöpfen. Denn eigentlich war nichts wie immer..

Vor 2 Tagen hatte sie bei einer Routine Untersuchung bei ihrem Arzt herausgefunden, dass sie in der 8. Woche schwanger war und der Vater war niemand anderes als ihr Verlobter Richard Castle, der gut aussehende Best-Seller Autor. Die beiden waren im 7. Himmel und freuten sich riesig, aber vorerst wollten sie noch niemandem davon erzählen, denn Castle war abergläubisch und er denkt, wenn sie jemandem von der Schwangerschaft erzählen bevor sie im 3. Monat sind, bringt es Unglück. Also warteten sie nun noch 4 Wochen, bevor sie die freudigen Nachrichten mit ihren Freunden teilen. Da auch in 4 Wochen die Hochzeit der beiden war, wollten sie es nach der Zeremonie verkünden.

"Alles wie immer also? Merkwürdig. Irgendwie scheinst du so richtig zu leuchten...", gab die Pathologin zu bedenken während sie mit gerunzelter Stirn ihre Freundin beobachtete.

"Leuchten? Du kannst dich ja direkt zu Castle und seinen verrückten Theorien gesellen.", sagte sie und lächelte glücklich bei dem Gedanken an ihren Verlobten.

"Naja genug davon. Wie laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit?", fragte Lanie und sie gierte nach jedem Wort über die Hochzeitsvorbereitungen. Sie organisierte zwar den Junggesellinnen Abschied für Kate aber trotzdem konnte sie nicht genügend Informationen bekommen.

"Also der Caterer ist organisiert und die Blumen auch. Ohne Martha würde ich das wirklich nicht schaffen. Ich habe echt Glück, dass sie mir hilft. Das Menü ist übrigens ein Traum. Apropos Essen, ich bestell mir noch ein Brötchen, willst du auch eins?", fragte Kate. Die Pathologin schüttelte den Kopf und Kate bestellte sich ein Brötchen mit Schinken, sauren Gurken und Käse. Lanie verzog bei der Kombination das Gesicht, sagte jedoch nur.  

"Wenn du weiterhin so viel isst, passt du nachher nicht mehr in dein Kleid, Kate.", sagte Lanie und lachte.

Kate lachte auch kurz auf, doch genau in diesem Moment wurde ihr klar, was wenn sie wirklich nicht mehr in ihr Kleid passen würde? Ihr Kleid war ein Traum..

Sie schob den Teller mit dem Brötchen vorsichtig von sich weg. 

"Ich wollte dir nicht den Appetit verderben!", sagte Lanie schnell.

"Ach nein, schon in Ordnung. Ich kann das gerade eh nicht essen...", sagte Kate un lehnte sich in ihren Stuhl zurück und atmete einmal tief aus.  Ihr war plötzlich schlecht geworden.

"Alles in Ordnung, Kate?", fragte Lanie besorgt.

"Ja ja. Alles gut.", antwortete sie.

"Ich glaube ich bringe dich besser nach Hause, du bist ziemlich blass.", Lanie winkt einem Kellner zu um die Rechnung zu bezahlen.

Kate versuchte gar nicht erst zu widersprechen, weil sie noch immer gegen den plötzlichen Brechreiz kämpfte.

Die beiden Frauen verließen das Café und nahmen sich ein Taxi. Kate legte erschöpft den Kopf gegen die Kopfstütze. Sie hatte schon ein paar Mal diese Übelkeit verspürt, aber noch nie war es so stark wie jetzt. Sie wusste die Ursache, aber ihre Freundin nicht.

"Hast du vielleicht etwas falsches gegessen? Oder hast du dir einen Virus eingefangen?", überlegte Lanie ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten.

"Keine Ahnung.", brachte Kate nur mit schwacher Stimme hervor. Jetzt wurde ihr auch noch schwindelig, na toll.

Innerhalb von 15 Minuten waren sie an dem Loft, in dem sie mit Rick gemeinsam wohnte, angekommen.

"Danke, Lanie. Ich geh dann mal Hoch, bis morgen.", sagte sie, doch als sie aus dem gelben Taxi aussteigen wollte, wich ihr plötzlich die Kraft aus den Beinen. Sie sackte auf dem Bürgersteig zusammen und zog sich mühevoll am Taxi hoch.

"Ich glaube ich bringe dich besser nach oben.", sagte Lanie und kam schnell auf sie zu.

Im Aufzug sagte Kate kein Wort sondern lehnte sich nur gegen die Aufzugwand. Oben angekommen steckte Kate ihren Schlüssel ins Schloss und bevor sie die Tür überhaupt geöffnet hatte schaute sie in die blauen Augen von Rick.

"Hey, alles in Ordnung?", begrüßte Rick sie besorgt. Kate fiel ihm in die Arme und er fing sie mit seinen starken Armen auf.

"Ihr wurde auf ein Mal total schlecht und sie ist total erschöpft. Eben ist sie unten fast zusammengebrochen.", berichtete Lanie.

"Naja so schlimm-", setzte Kate an, doch da lief sie in Richtung Badezimmer.

"Was-?", fragte Lanie aber Rick achtete gar nicht auf sie und folgte seiner Verlobten ins Badezimmer.

Lanie blieb ratlos in dem Flur des eindrucksvollen Apartment stehen und wartete auf die Rückkehr ihrer Freunde. Nach ungefähr 10 Minuten kehrte Rick zurück.

"Sie hat sich wahrscheinlich einen Virus eingefangen. Danke, dass du sie nach Hause gebracht hast.", sagte Rick mit einem warmen Lächeln.

"Klar, kein Problem. Sag meinem Mädchen Gute Besserung von mir. Ich lass euch dann jetzt alleine.", und mit diesen Worten verließ sie den Loft.

Erleichtert, dass Lanie keinen Verdacht schöpfte, atmete der Schriftsteller aus und ging zu seiner Verlobten, die sich ins Bett gelegt hatte, nachdem sie sich mehrmals übergeben hat. Er kuschelte sich an sie und so schliefen beide nach einer Zeit ein. Einfach nur die Gegenwart des jeweils anderen genießend.




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