Mondkinder.

60 2 0
                                    

'Luna! Wach auf!' hörte ich meine Mutter rufen. Wie eigendlich jeden Morgen.
'Noch 5 Minuten!' antwortete ich müde und gleichzeitig auf genervt.
Nicht schon wieder. Schule. Ich will noch ein bisschen schlafen. Die Nacht kam mir so kurz vor. Ich hörte die quitschende Tür meines Zimmers hinter mir zu fallen. Wahrscheinlich hatte meine Mutter mein Zimmer verlassen. Genervt zwingte ich mich aus meinem Bett. Ich schaute auf die Uhr. Wohleher mein Handy wessen Display eingerissen war. Viel Zeit hatte ich nicht mehr, weshalb ich mich beeilen musste. Da ich aber einer der wahrscheinlich faulsten Menschen dieser Erde bin, hatte ich meinen Rucksack noch nicht gepackt. Ich ging also zu meinem Stundenplan und schaute welche Fächer ich hatte.
Mathe, Englisch, Bio und Geschichte. Geil. Naja. Irgendwie ja nicht.
Ich packte also meine Sachen und ging ins Badezimmer. Dort machte ich mich fertig. Zähne putzen, duschen und schminken. Das übliche halt. Heute war Montag. Und was bedeutete das? Genau. Dutt day. Ich verließ das Badezimmer und ging wieder hoch auf mein Zimmer. Ich suchte mir die Klamotten raus, die ich anziehen wollte. Eine helle Jeans, meinen Brudi-Hoodie, den ich über alle liebte, und rote Vans. Ich nahm noch schnell meinen Rucksack und mein Handy. Leider bemerkte ich viel zu spät das mein Handy über Nacht nicht geladen hat. Es bringte eigendlich nichts, es mitzunehmen, aber ich tat es trotzdem. Ich ging runter in die Küche wo sich meine Mutter befand. Da ich keine Zeit mehr hatte zu frühstücken, weil es ja so schön ist in seinem kuscheligem Bett zu liegen, griff ich mir nur schnell einen Apfel, den ich dann unterwegs essen konnte.
'Mom, bin spät dran. Bis gleich!' rief ich meiner Mutter zu bevor ich die Tür hinter mir schloss.
Es war Sommer. Eigendlich sollte es doch warm sein. War es aber nicht. Auf dem Weg zur Bushaltestelle aß ich den Apfel den ich mir noch schnell bevor ich gegangen bin genommen hatte. Jetzt auch noch Doppelstunde Mathe. Och nee.
Den ganzen Weg überlegte ich ob ich denn jetzt die Hausaufgaben in Geschichte gemacht hatte. Keine Ahnung.
An der Bushaltestelle angekommen wartete ich auf meine besten Freunde Taddl und Ardy. Mit Jungs verstand ich mich irgendwie besser als mit Mädchen. Sie verstanden mich besser. Warum auch immer.
Ich konnte Taddl und Ardy vom weiten erkennen. Der Bus hielt vor mir und den ganzen anderen Schülern an. Jedoch waren Taddl und Ardy noch nicht da. Sie fingen an zu laufen. Zum Glück waren sie noch rechtzeitig da. Wir waren die letzten im Bus, weshalb wir stehen mussten.
Der Schultag verlief eigendlich wie jeder andere außer das wir die letzte Stunde frei hatten. Zum Glück. Die Hausaufgaben hatte ich nämlich wirklich vergessen.
Ich fuhr also wieder mit dem Bus nachhause.
Irgendwas war anders. Leider wusste ich nicht was.
Zuhause angekommen fand ich einen Zettel auf der auf dem Küchentisch lag.
'Bin einkaufen :) -Mama.' Stand auf ihm drauf.
Da ich keinen großen Hunger hatte, beschloss ich auf mein Zimmer zugehen.
Ich zog meine Schuhe aus, und warf mich sofort auf mein Bett. Wie ich dieses Gefühl liebte von der Schule zukommen und chillen.
Ich bekam eine Nachricht. Taddl.
'Hast du List rüber zu kommen?' schrieb er mir auf WhatsApp.
'Klar! :)' schrieb ich ihn zurück.
Taddl und Ardy waren cool. Sie waren nett, chillig und anders. Ich weiß nicht was sie so anders machte. Sie waren es einfach.
Hausaufgaben hatte ich für morgen keine auf. Ich zog meine Schuhe an, nahm meine Jacke und machte ich mich auf den Weg zu den Jungs. Sie wohnten nicht weit weg weshalb wir fast alles zusammen machten. Nach weniger als 10 Minuten war ich auch schon bei ihnen.
Man. Wieso war ich heute so unruhig? Ich konnte es mir nicht erklären. Wir verbrachten den ganzen Tag zusammen. Redeten, lachten, dachten nach. Doch irgendwas war anders.. und komisch.
Als ich wieder zuhause ankam war es schon 21:55 Uhr. Ich hatte meinen Schlüssel vergessen. Ich Dummkopf. Kurz nachdem ich geklingelt hatte, öffnete meine Mutter dann auch die Tür.
'Ich war bei Taddl und Ardy.'
Erklärte ich meiner Mutter.
'Ja, ich weiß. Du hast mich ja angerufen.' Antwortete sie mir verwirrt.
'Ach ja. Stimmt.'
Ich ging hoch auf mein Zimmer und wollte schlafen gehen, wass eigentlich ziemlich ungewöhnlich für mich war um diese Uhrzeit. Ich war aber sehr müde. Ich konnte aber nicht einschlafen. Alles war heute komisch. Ich war so unruhig. Den ganzen Tag schon. Ich weiß nicht. Es war einfach komisch.
Als es mir dann nach etwas längerer Zeit doch geling einzuschlafen, wachte ich nach kurzer Zeit wieder auf. Zumindestens kam es mir kurz vor.
Ich stand auf und stellte mich vor mein Fenster.
Ein, heller, weißer, runder Mond leuchtete mir entgegen. Er war wunderschön.
Schon immer faszinierte mich der Mond.
Deshalb nennen mich auch viele Mondmädchen.
An manchen Nächten saßen Taddl, Ardy und ich einfach auf der fensterbank und betrachteten gemeinsam den Mond ohne ein Wort zu sagen.
Solche Nächte waren immer besonders schön.
Ich verschwand in meiner Traumwelt.
Alle meine Gedanken fliegten wie verrückt in meinem Kopf herum.
Mir wurde schwarz vor Augen. Alles wurde verschwommen, bis ich schließlich umkippte.
So lag ich dann auf dem Boden.
Ich hörte Stimmen.
Stimmen die ich kannte und jeden Tag hörte.
Eine war tief und rau.
Die andere kratzig und trotzdem wunderschön.
Es waren die Stimmen meiner zwei besten Freunde.
Taddl und Ardy.
'Ey, Lunes. Steh auf. Du bist zuhause.' Hörte ich Taddl sagen. Jedoch waren meine Augen noch geschlossen und ich sah nichts.
Ich öffnete sie langsam.
Meine linke Hand zitterte.
Ich verstand garnichts mehr.
Taddl und Ardy hatten plötzlich riesige schwarze Flügel.
Als ich sie sah, rutschte ich automatisch geschockt nach hinten.
,'Wooouh, wo sind wir? Und.. hä?! Was geht hier ab?!' Fragte ich meine besten Freunde verwirrt.
Die beden schauten sich fragend an und nickten dann.
Aber warum?
'Luna, du bist hier zuhause. Von hier kommst du.' Versuchte Ardy mir zu erkläre.
Ich runzelte die Stirn.
Warte was? Wie ich komme von hier? Und wo sind wir?!
'Ja, was ist hier? Wo sind wir?' Gab ich ihnen als Antwort.
'Das hier ist der Mond. Wir nennen dich nicht ohne Grund Mondmädchen' sagte Taddl während er mir tief in meine Augen schaute.
Mein Mund öffnete sich und eine Träne kullerte meine Wange runter.
'Über Nacht bist du immer hier. Du merkst es nur nicht.' Lachte Taddl.
'Heißt das ich komme garnicht von der Erde? Und ihr auch nicht?'
'Nop.' Antworteten beide synkron.
Jetzt ergab alles einen Sinn! Ich wusste dass ich nicht auf die Erde gehöre.
Deshalb meinte meine Mutter auch mmer, dass es nicht so einfach wäre, dahin zu gehen von wo ich komme.
'Achso, guck mal auf deine Handfläche.' Sagte Ardy während er auf meine Hand zeigte.
Mitten auf meiner Handfläsche befand sich ein wunderschöner Halbmond.
'Wenn du hier hin willst, dann schließ deine Augen und drücke auf den Mond. Und schwupps! Bist du wieder hier.'
Warum haben sie es mir nicht früher  schon gesagt?
Ich war total verwirrt.
'Ach.. Da gibt es noch so eine Sache die wir dir sagen müssen.' Sagte Taddl und hielt such seine Hände vor den Mund.
Oh nein.
Ich schaute sie fragend an.
'Wir sind Seelenverwandt. Also du bist praktisch unsere Schwester.' Erklärte mir Ardy.
Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen.
Als ob. Das ist nicht wahr.
Ich attackierte Taddl und Ardy und fing an zu weinen.
Sie drückten mich in eine feste Umarmung.
Auch Ardy kullterte eine Träne die Wange herunter.

                                -ENDE-

Mondkinder.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt