Kapitel 1 - The awakening

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Dienstag, 6 Uhr 25. Ohne meine Augen zu öffnen versuche ich, mein schreiendes Handy zwischen meinen zwanzig Kopfkissen zu finden. Okay, zwanzig ist etwas übertrieben. Aber ich habe mindestens 8. Oder doch neun? Meine Gedanken schweifen in eine Welt ab, in der ich sie nicht mehr kontrollieren kann, bis ich zwanzig Minuten später aus dem Bett springe, mir meinen schwarzen Pullover über den Kopf ziehe und ins Bad hetze um mir die Zähne zu putzen.

„Eloindirenia!!",ruft meine Mutter von unten, „Komm sofort runter oder du verpasst den Bus!". Ich zwänge mich in meine Hose und drehe meine Haare zu einem Dutt zusammen. Zerzaust und verschlafen aussehend renne ich zu meinem Bus, der als ich ankomme gerade wegfahren wollte, ich ihn aber noch aufhalten kann. Mein Dutt hat sich mittlerweile auch wieder aufgelöst, und ich erkenne getrocknete Zahnpaste von vorhin an meiner Pullover. Kein guter Look für den ersten Tag an einer neuen Schule.

Nachdem mein Vater vor einem Monat starb mussten wir umziehen, da meine Mutter sich einen neuen Job in LA suchen musste.

Ich bin kein Mensch der für das heiße Wetter hier geboren ist. Meine Mutter liebt es hier, doch ich verbinde mit der schwülen Hitze nur schlaflose Nächte und mein ohnehin schon dauernd versagenden Kreislauf.

Wenn man aneine neue Schule kommt erwartet man, dass alle die Neue anstarren,gerade wenn sie an einem Dienstag mitten im Schuljahr dazukommt. Sowie in den Filmen. Doch so ist es nicht. Jedenfalls nicht bei mir.Als ich durch die vollen Flure der Schule gehe geht das Leben um mich herum routinemäßig weiter, niemand würdigt mich auch nur eines Blickes. Warum sollten sie auch. Ich bin nicht die Art Mädchen, dem die Jungs hinterherlaufen, die sofort Freunde findet. Ich bin blass, blond und habe graublaue Augen. Nichts der rede wert. Ich würde mich nicht als hässlich bezeichnen, ich habe lange Wimpern und volle Lippen, doch jemanden Aufgefallen sind die noch niemanden. Jedenfalls hat noch nie jemand etwas davon erwähnt. Das einzige was den Leuten auffällt sind seine Schwächen. Meine nicht immer klare Haut, meine ausdruckslosen Augen, meine zotteligen Haare.

In meine Gedanken versunken bahne ich mir einen Weg durch die Menschenmassen. Keiner macht sich die Mühe auch nur einen Schritt zur Seite zu gehen. Alle sind sie zu versunken in ihre eigenen Leben.Ein kleiner Junge läuft an mir vorbei und rempelt mich an. „Pass doch auf...", fange ich an, aber er ist schon weg.






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