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Sofort nahm ich ab.

"Na, meine Schöne. Wie geht es dir?", vernahm ich seine raue Stimme.

"Jetzt besser und dir?"

Ich vernahm ein Husten durch den Hörer. Das klang gar nicht gut.

"Achja, du kennst das doch. Das übliche Hin und Her."

Ich konnte mir nur zu perfekt vorstellen, wie er mit der Hand eine wegwerfende Bewegung machte.

"Gibts irgendwas besonderes?", fragte ich ihn.

"Nein, nein. Ich wollte einfach nur deine Stimme hören. Wann kommst du an?"

Erneut sah ich auf die Uhr.

"In 8 Minuten bin ich am Bahnhof, in 5 weiteren dann bei dir.", sagte ich.

Ich hörte, dass er sich räusperte.

"Das freut mich.", in seiner Stimmer schwang eine Art Unterton mit.
Bedauern?

"Mich auch.", sagte ich und lächelte leicht.

Eine kurze Pause entstand, doch solange er nicht auflegte, würde ich es auch nicht tun.

"Cara?", brach er die Stille.

"Mhm?"

"Du weißt, wie sehr ich dich liebe oder?", setzte er an.

Seine Worte versetzten mir einen Stich. Vielleicht wurde ich Paranoid, aber es klang zu sehr nach Abschied.

"Opa?", fragte ich verzweifelt, "Eine neue OP?"

"Nein, mein Schatz. Alles ist in Ordnung. Wir sehen uns gleich."

Ich wusste er würde gleich Auflegen und mich packte die Panik.

"Opa!?", sagte ich.

Anscheinend war ich etwas zu laut gewesen, denn alle drehten sich nach mir um, was mir herzlich egal war.

"Ich... ich liebe dich auch.", stammelte ich.

Ich wusste, dass er nun lächelte.

"Ich weiß, Kleines. Bis dann.", sagte er ruhig.

Ich atmete einmal tief durch und versuchte runter zu kommen.

"Bis gleich, Opa."

Ich wollte nicht auflegen, also wartete ich, bis er es tat.
Ich hörte ihn irgendetwas murmeln, dann legte er auf.


AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt