Kapitel 13

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Es war schon später Nachmittag als Ayumi aus den Hof ihres Anwesens fuhr. Sie ging mit Mister Usagi im Arm ins Haus und legte ihn auf eine Couch im Salon. Dann ging sie gedankenverloren auf ihr Zimmer und setzte sich auf ihr großes Bett. Auf dem Weg dahin sah sie überall umgefallene Möbel und zerbrochene Gläser und herunter gefallene Bilder.
Ein Hauch von Trauer überkam sie. Was sollte sie jetzt tun? Welches Ziel hatte sie noch im Leben? Ihr wurde alles genommen was ihr wichtig war. Selbst Misaki. Die Kluft zwischen ihr und den Menschen war zu einem unüberwindbaren, dunklen Abgrund geworden. Je mehr sie nachdachte desto mehr bekam sie ein unwohles Gefühl. Hass? Oder doch Trauer? Vielleicht sogar Selbstmitleid? Die Leute vom CCG hatten ihre Eltern getötet. Ihr Onkel hatte ihr all die Jahre nichts von allem erzählt. Alles was sie werden wollte und was sie sich in ihrem Leben aufgebaut hatte war innerhalb weniger Momente zerbrochen. Sie hatte alles mit Kleber wieder halbwegs zusammengefügt doch es war nur eine Maske. Ihr Halbbruder hatte diese Maske entgültig zerbrochen. Sie wäre so oder so zerbrochen jedoch erst später. Ayumi wünsche es wäre viel später gewesen. Sie erinnerte sich an die Zeit mit Misaki in der Schule und die Stunden ihres Lebens in denen sie gelacht hatte. Diese Stunden waren nun vorbei. Sie hatte nichts mehr worum es sich zu lachen lohnte. Als sie aufsah viel schon fahles Licht durch die Fenster. Die Staubflocken die in der Luft schwebten schimmerten gold und der Himmel verfärbte sich langsam in ein rot lila. Sie beobachte das Spiel von Licht und Schatten noch eine Weile bis sie einfach Aufstand. Sie wollte gerade gehen als sie sturmgraue Augen ansahen. Es waren ihre. Sie sah in den Spiegel an ihrem Schrank und erblickte wieder die vertraute Fremde die sie nun geworden war. Ihre Kleidung war halb zerfetzt und sie war überseht von Blutflecken. Ihre Arme und Beine hatten Schrammen. Manche tiefer als andere und sie entdeckte lila und dunkelblaue Flecken an ihren Beinen. Sie zog eine Grimasse als sie sich so sah. *Misaki würde ausraßten wenn die mich so sehen würde ..... Doch sie ist nicht hier. Und ich darf nicht mehr zu ihr. Sonst würde ich sie nur in Gefahr bringen ...*. Sie sah sich wieder im Spiegel an. *Kann es sein? Sind meine Augen kälter geworden? Mir ist alles egal .... Soll ich jetzt zu einem Monster werden? Irgendwie muss ich ja überleben .... Nur wie? Hier kann ich definitiv nicht bleiben. Wo soll ich noch hin? Was ist mein Ziel? Was geschieht als nächstes?*. Ihr inneres fühlte sich hol an. Sie nahm sich eine große Sporttasche und stopfte Kleidung und alles was sie noch für nötig hielt hinein ließ aber noch etwas Platz. Sie zog sich schnell einen Rock und eine Bluse an und ging in das Arbeitszimmer ihres Onkels. Sie wusste genau wo sie hin wollte und steuerte das letzte Regal der rechten Seite an. An der wand hin ein großes Bild das nun schief hing. Sie nahm es ab und darunter war ein eisener Safe. Das war sozusagen der Notfall Vorrat.*Mein Onkel braucht ihn ja jetzt nicht mehr* dachte sie bitter. Sie wusste das irgendwo der Code versteckt war wollte ihre Zeit aber nicht mit suchen verbringen und riß das Schloss mit der Tür mit einem kleinen Kraftaufwand einfach heraus. Sie stopfte das Geld wahllos in ihre Tasche bis diese voll war. Danach verließ sie den Raum und lief in den Hof. Ohne sich einmal umzusehen lief sie los in den dunkeln Nachthimmel mit der Gewissheit einen neuen Abschnitt ihres Lebens anzufangen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 09, 2016 ⏰

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