Kapitel 3

23 3 0
                                    

Nachdem ich erst einige Minuten ach lag, schlief ich schnell ein. Als ich aufwachte war ich erstmal verwirrt, wo bin ich?, bis es mir wieder einfiel, ich war im Rose Asylum. Seufzend stand ich auf und erschrak, in meinem Zimmer stand jemand. „Ähm.. Mike??" Fragte ich zaghaft und der Mann drehte sich zu mir um, „Oh, entschuldige Kylie, ich wollte dich nicht wecken." „Hast du nicht. Ich war schon wach", log ich. „Na dann los, zieh dich um, wasch dich und dann müssen wir auch schon los", sagte er im diktatorton. Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen? Ich seufzte, ignorierte die Tatsache, dass er mir zusah und zog mir eine bequeme schwarze Jogginghose, ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck „heller wird's heute nicht mehr" und dunkle Flauschsocken an und ging ins Bad. Mike lief mir währenddessen immer hinterher als wäre ich die Entenmutter und er das Küken, dass der Mutter überall hin folgte. Ich wusch mich, doch als ich auf die Toilette wollte war es mir mehr als unangenehm, dass Mike da war, „Ähm... Mike? Könntest du bitte rausgehen während ich auf der Toilette bin?" Er nickte stumm und verschwand aus dem Bad, na endlich -.- . Nachdem ich alles erledigt hatte ging ich aus dem Bad und – lief genau in Mike rein. Doch statt, wie erwartet, eine Tirade zu hören, nahm er mich bloß beschützerisch in den Arm und hielt mich fest. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss den Moment der Geborgenheit. Es fühlte sich an als würde mein Herz gleich aus meiner Brust springen, so glücklich war ich. Lass mich nie wieder los, dachte ich doch in dem Moment entließ er mich aus der Umarmung, machte einen Schritt nach hinten und murmelte ein leises „Entschuldigung." Ich lächelte zaghaft und sah ihn an, „Was steht auf meinem Plan?" „Ach ja", sagte er lachend und holte den Terminkalender raus, „In 10 Minuten hast du eine Einzeltherapie, anschließend gibt es dann Frühstück. Alles weitere erfährst du dann." Ich sah ihn lächelnd an und nickte, „Und... Bist du bei meinen Sitzungen dabei?" „Nein, zum einen aus rechtlichen Gründen, zum andern brauch ich meine Freizeit." Gut, aber trotzdem darf ich den Ärzten nichts von meinen Gefühlen zu Mike erzählen, sie würden mir sofort einen anderen Betreuer zuteilen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekam wie er schon los lief. Ich rannte ihm hinterher und holte ihn schwer atmend ein. „Bist du grade einen Marathon gelaufen oder warum schnaufst du so?" Lachte er. Ich boxte ihm spielerisch in den Arm, „Das ist nicht witzig! Du bist einfach so losgelaufen!" Beschwerte ich mich aufgebracht. Mike kicherte grinsend, „Ich hab dir gesagt, dass wir losgehen sollten damit du nicht zu spät kommst." Ich verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, setzte mein bestes Trotz-Gesicht auf und sagte einfach nur „Meh." Mike grinste mich an, kam auf mich zu und hob mich hoch. „Hey! Lass mich runter", lachte ich, doch er dachte gar nicht dran das zu tun, sondern er trug mich den ganzen Weg bis zum Therapieraum. Vor dem Raum stand bereits Frau Smith. „Hallo Kylie, ich hoffe du hast dich gut eingelebt und verstehst dich gut mit Mike", sie lächelte mich an. Und ob ich mich gut mit Mike verstehe *grins* sehr sogar. „Ja, auch wenn ich erst einen Tag hier bin gefällt es mir hier sehr gut", ich lächelte ebenso wie sie zurück. „Na dann lass uns anfangen." Sie winkte mich in den Raum und ich lächelte Mike zum Abschied an. Frau Smith setzte sich in einen der Sessel und ich tat es ihr gleich. „Also Kylie, wie geht es dir heute?" „Mir geht es ganz gut heute", lächelte ich. „Das ist schön. Und gefällt dir dein Zimmer hier?" „Ja, es ist sehr gemütlich." „Und mit Mike verstehst du dich also auch ganz gut?" „Ja, sie haben es erfasst", witzelte ich. Sie lächelte und fing an sich Notizen auf ihrem Block zu machen. „Also Kylie, hast du eine Idee warum du hier sein könntest?" „Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich kann mich an garnichts erinnern was vor meinem erwachen hier war." Sie nickte und notierte sich wieder was, während sie schrieb fragte sie mich weiter, „Erinnerst du dich vielleicht an deine Eltern?" Ich seufzte, „Ich habe ihnen doch gesagt, dass ich mich an nichts erinnere." „Ja, aber manchmal helfen gezielte Fragen sich an etwas zu erinnern." „Tja, bei mir ist das wohl nicht so", gab ich genervt von mir. „Kylie, bitte, block hier nicht so ab. Ich möchte dir doch nur helfen." Ich verdrehte die Augen – gab aber schlussendlich doch nach, „Nagut." Sie lächelte mich an, „Schön, dass du doch kooperierst. Aber du weißt trotzdem nichts?" Ich schüttelte den Kopf. „Nagut, dann denk jetzt mal scharf nach, was ist deine Lieblingsfarbe?" Ich lächelte, „Ich habe 3 Lieblingsfarben: Blau, Rot und Schwarz." „Schwarz ist doch keine Farbe." „Ja.. aber.. Meh. Mir egal", sagte ich lachend. „Das lass ich dann mal durchgehen", sagte sie ebenfalls lachend. „Und was ist ihre Lieblingsfarbe Frau Smith?" Fragte ich sie aus Höflichkeit. „Ich mag Gelb, Grün und Violett." Ich nickte lächelnd. „Und weißt du auch wann du Geburtstag hast?" „Ja, Ich habe meinen Personalausweis von Mike bekommen. Dort stand, dass ich am 17 Juli 1998 geboren bin." „Oh, das ist ja schon nächsten Monat", sie grinste, „Wir feiern hier immer jeden Geburtstag." „Das ist echt toll", freute ich mich. „Hast du denn hier schon Leute kennengelernt?" „Nein, ich habe es aber vor. Ist ja sonst langweilig hier." Sie sah mich an, „Na dann geh mal. Unsere Sitzung ist nämlich beendet. Du bist bestimmt hungrig." Ich nickte eifrig, stand auf und verabschiedete mich von ihr. „Hey Kleine, bereit fürs Frühstück?" Begrüßte mich Mike lässig und ließ durch die wenigen Worte mein Herz schneller schlagen. Er hat schon einen Spitznamen für mich *0* „JA, bin schon total hungrig. Ist das eigentlich ein Gemeinschaftsessenssaal oder wie ist das?" Ich sah fragend zu ihm hoch. Warum muss ich nur so klein sein? >.< „Ja, wir Betreuer sitzen am Rand und haben da unsere Tische und eure sind dann im Raum verteilt." Ich nickte verständlich. „Wir sind da. Es wäre gut wenn du dich so hinsetzt, dass ich dich gut sehe okay?" „Okay" Und so traten Mike und ich in den riesigen Essenssaal.






Remember WhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt