Weihnachtsmarkt

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Ich bin umgeben von vielen Menschen, und doch fühl ich mich allein.

Es ist Nacht,  aber dunkel ist es nicht. Lichterketten und Kerzen schaffen besinnliches Licht. Mich erreicht die Besinnlichkeit nicht.

Es duftet herrlich nach Gebrannten Mandeln, Waffeln und noch mehr das ich nicht zuordnen kann. Selbst wenn ich es könnte würde ich es nicht essen. Ich dürfte es nicht!

Ein Freund kommt her und spricht mich an. Würde es es verstehen wenn ich es ihm erzähl? Würde er es glauben?

Ich geh einfach an ihm vorbei. Alle tun immer so als würden sie sich was bedeuten, sagen sie seien da wenn du sie brauchst. Sind sie nicht. Ich hab es versucht, wenn du sie wirklich brauchst lassen sie dich hängen. Niemand glaubt mir. Deshalb bin ich auf dem Weg zum Zentrum vom Weihnachtsmarkt. Zur großen Kirche.

All meine Freunde treffen sich da. Ohne mich. Doch wenn sie mich sehen werden sie bereuen was sie getan haben. Was sie mir angetan haben. Sie werden sich die Schuld geben. Sich fragen ob sie es verhindern hätten können. Mich vermissen. Doch ich komm nicht zurück. Der Weg auf den Kirchturm ist mein letzter Weg. Eben habe ich ihn begonnen. So gern würde ich sehen wie sie um mich trauern. Aber das werd ich nicht.

Von oben sieht der Weihnachtsmarkt viel friedlicher aus. Man hört lachen und Weihnachtslieder. Ich entdeckte meine Freunde.

Soll ich warten bis sie mich auch sehen? Vielleicht rennt ja einer zu mir hoch und sagt, das er mich liebt, dass er mich immer geliebt hat ... Denk nicht so, keiner mag dich. Die wollten doch noch nie was mit dir zu tun haben, wieso jetzt?

Und so machte sie den Sprung aus ihrem Leben. Vielleicht in ein neues Leben, das weiß man nicht genau. Aber ihre sogenannten Freunde sehen sie, trauern kurz um das Schüchterne Mädchen aus der letzten Reihe. Aber in ihrem Inneren lässt es sie kalt, ist halt ne Klassenkameradin weniger, damit kommt man klar. Sie kannten sie ja kaum.

Der Junge aber der sie vorhin noch angesprochen hat bricht in Tränen aus. Doch auf ihn hat sie nie geachtet.

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