„Hast du schon einmal daran gedacht?", fragte er sie leise, sodass nur sie es hören konnte. Sie nickte kaum merklich, doch er nahm es noch war. Stille kehrte ein. Gegenseitig schauten sie sich in die Augen und verloren sich. Das geschah häufiger in letzter Zeit. Vielleicht lag es daran, dass sie sich mochten, vielleicht auch daran, dass sie sich so ähnlich waren.
„Wann war das letzte Mal?", horchte er sie aus. „Vor einer Woche.", hauchte sie leise. Woraufhin er wegschaute. „Und bei dir?"
„Heute.", sprach er kaum hörbar. Sie antwortete nicht darauf und baumelte weiter mit ihren Beinen über die Mauer. „Ich glaube wir müssen bald wieder zurück, sonst merken sie noch was.", stellte sie kühl fest, um vom Thema abzulenken. Ebenso kühl antwortete er: "Ja, du hast wohl recht." Und so gingen sie den selben Weg zurück, den sie auch gekommen waren. Die Treppe hinab, durch den Flur der Demenzkranken und den Fahrstuhl in den zweiten Stock. Nie bermekte einer, dass sie sich nicht dort aufhalten durften oder gar das sie verschwanden.
Es war den Menschen egal. Sie hatten besseres zutun, als sich um zwei Irre zu sorgen. Da waren Menschen, Patienten, die sich wirklich umbrachten oder die das alles hier umbrachte."Sehen wir uns später beim Essen?", fragte sie ihn liebevoll, als wäre nie etwas gewesen. Er nickte nur freundlich. Was hatte er für eine Wahl? Hatte er je eine Wahl?
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Hast du schon einmal daran gedacht?
Novela Juvenil"Hast du schon einmal daran gedacht?", fragte er sie leise. Sie nickte und drehte sich weg. "Fast immer." "Hast du es je versucht?", horchte sie ihn aus. "Ja." Stille kehrte ein. Eine Geschichte über Selbstzweifel und Hinternisse auf dem Weg zu dir...