Network Friendship: Dark(s) Secret

1.

"Endlich!",rief Darks' Vater von der Eingangstür. Heute war der W-Lan Router angekommen, welcher eigentlich schon vor 2 Wochen da sein sollte. Das bedeutete, bald konnte Dark ihren Freundinnen schreiben! "Schönen Tag noch",sagte der Postbote, zog an seiner gelben Mütze und stieg in das ebenfalls gelbe DHL-Auto. Mit brummendem Motor fuhr er davon. Wenigstens ein Lichtblick heute!

~ Später ~

Dark stand vor ihrer Staffelei, an welcher sie gerade ein Papier aufspannte. Schnell legte sie sich ihr Bleistift-Set heraus und begann zu zeichnen. Erst eine Figur aus Ovalen, danach die ersten Konturen und schließlich entstand eine Fußball spielende June, welche mit voller Wucht den Ball mit dem Torwart ins Netz beförderte. Dark lächelte. June, die Trösterin, die Fussballerin und die ich-werde-meine-Klappe-garantiert-nicht-wegen-dir-halten! Maulaufreisserin. Mit einem Blick aus dem Fenster sah sie, dass es kurz vor Sonnenuntergang war. Sie lies ihren Bleistift fallen und rannte zu Fiasko. Ihr Friese stand auf der Weide, zusammen mit den Pferden des Nachbargestüts. Herr und Frau Slovakov, die Besitzer des Nachbargestüts, hatten es Dark erlaubt, Fiasko auf die Weide zu stellen. Sie selbst hatten eine kleine Tochter, Svenja. Dark schob das klapprige Fahrrad aus der Garage, welches sich ihr eigenes nannte und radelte los. Auch wenn die Familie Slovakov ihre Nachbarn waren, musste man 10 Minuten mit dem Rad fahren. Dark trat kräftig in die Pedale und schoss den steinigen Feldweg entlang. Das Gestüt lag fast am Meer und Dark konnte bereits die salzige Meeresluft riechen, und sie schmeckte Salz auf ihren Lippen. Auch wenn es hier nich so schön war, sie wollte lieber wieder nach Frankfurt zurück. Mit quietschenden Reifen bremste Dark ab. Vor ihr lag das Gestüt der Slovakovs. Dark öffnete das Tor und entdeckte Svenja, die auf der Bank vor dem Haus saß. Sie brabbelte fröhlich vor sich hin, und als sie Dark sah, quietschte sie laut auf. "Dlak!",lachte sie. "Hey, Svenji!",lahte Dark und hielt Svenja die Hand hin. Diese griff mit ihren kleinen Fingerchen nach Darks Zeigefinger. "Wahlwablwalblalwab",brabbelte sie glücklich, als sie Darks' Finger ergriff. "Ja Svenja, ich komme gleich wieder, ich reite nir noch kurz mit Fiasko aus",antwortete Dark. Svenja ließ Darks' Finger los und Dark stellte ihr Fahrrad neben das große Tor. "Guten Abend, Dark!",begrüßte Frau Slovakov Dark. Die schon etwas ältere Dame setzte sich neben Svenja auf die Bank."Guten Abend",grüßte Dark zurück, "Ich hole gerade Fiasko von der Weide, er kommt dann heute Abend in seine eigene Box" Frau Slovakov nickte zustimmend. "Gut, und richte deinen Eltern schöne Grüße von mir aus! Ich muss jetzt Essen für Mike und Svenja machen... Und Dark, nenn mich doch bitte Ruby",sagte Ruby noch, winkte Dark zum Abschied, nahm Svenja auf den Arm und stieg die Steinstufen zum Wohnhaus hoch. "Mach ich, Ruby!",rief Dark noch, bevor Ruby mit Svenja im Haus verschwand. Dark rannte über das Kopfsteinpflaster, welches an einigen Stellen fehlte. Das Wohnhaus sah ähnlich wie das von Darks Familie aus, es war ein Backsteingebäude mit hohen Fenstern und einer Bank neben der Eingangstür. Im nu war Dark am Weidezaun und sah sich um. Dark sah Fiasko mit anderen Pferden herumtollen, sie galoppierten umher, machten Bocksprünge und wieherten. Er galoppierte gerade mit mehreren anderen Pferden über die riesige Weide. Als er Dark bemerkte wieherte er kurz, schüttelte seinen Kopf und trabte zu Dark hinüber. "Hey, Fiasko",flüsterte Dark. Er schnaubte leise und Dark öffnete das Gatter. Sie ging langsam auf den Friesenhengst zu, als dieser sie ansah. Für diesen Moment lang, sah es aus, als würde die Zeit stehen bleiben. Dark schwang sich auf Fiaskos Rücken und hielt sich am Halsring fest. "Lust auf einen kleinen Ausflug?",fragte Dark, strich durch Fiaskos weiches Fell und verschloss das Gatter mit dem Fuß. Fiasko wieherte und trabte an. "Super!",rief plötzlich Jemand. Dark riss ihren Kopf herum, aus welcher Richtung der Ruf kam. Ihre roten Haare flogen hinterher. Ein etwa 16 jähriger Junge stand am Zaun. "Was willst du?",fragte Dark genervt. Jungs konnten ihr mal so irgendwo vorbei gehen. "Vielleicht...Mitkommen? Ich bin auch ein super Reiter!",
antwortete der Junge jetzt. Man war der eingebildet! "Wenn du mit meinem Tempo mitkommst!",rief Dark. "Klar!",kam die Antwort. Der Junge sprang auf den Rücken eines Schimmels. "Bereit, Fillipa?",fragte er und griff in die Mähne des Pferdes. Es wieherte. "Na dann, los!",rief Dark und Fiasko stürmte über die Koppel. "Hey!" Der Junge schüttelte seine Faust. "Wo bleibst du denn?",lachte Dark. Doch dieser Junge war schneller als Gedacht. "Hier!",rief er, als er Fiasko fast eingeholt hatte. "Wald",murmelte Dark. Fiasko wurde schneller und schoss über ein Feld. War zwar verboten aber egal. Der Wald kam in Sicht und Dark schoss auf  Fiasko hinein. Ein Baumstamm! Fiasko stieß sich vom lehmigen Waldboden ab. Dark schloss die Augen und...
Jetzt zählte nur eines,

Vertrauen.

Glauben.

Fiasko kam sanft auf dem Boden auf. Dark öffnete ihre Augen. Sie war sicher auf Fiasko sitzen geblieben. "Ich dachte du würdest stürzen! Aber... Wow" Mehr konnte der Junge nicht sagen. "Wie heißt du eigentlich?",fragte er nach ein paar Minuten wortlosen Anstarrens. "Äh...",Dark schüttelte ihren Kopf und wendete den Blick ab, "Ich heiße ...Dark, und du?" "Luk, ich wohne auf dem Gestüt meiner Tante und meines Onkels, da, wo dein Pferd auf der Weide steht",antwortete er. "Oh." Dark begann wieder, Luk anzustarren. "Ähem... Wollen wir nicht langsam zurück?",fragte er. "Nee...",Dark schüttelte den Kopf. Sie fand es schön im Wald. Da sah sie etwas rotes auf dem Boden liegen. "Was ist das?!" Luk hob das rote Etwas auf. "Ne Feder... Knallrot?! In Deutschland?!" "Vielleicht ein entkommener Papagei...", Luk überlegte. "Auch egal. Ich muss jetzt nach Hause, Essen. Darf ich die Feder mitnehmen?" Dark hatte schon einen Plan... "Klar, Hier" Luk gab Dark die Feder und stieg auf sein Pferd. Er trabte davon und rief Dark noch zu:"Wir sehen uns morgen, in der Schule!" Dark nickte nur. Er war nett. Sehr nett.