"Miranda!" "Miranda, steh auf!" ich schreckte auf, meine Mutter stand verschlafen vor mir. Ich sah auf die Digitaluhr, sie zeigte 07.30. "Du willst doch nicht an deinem ersten Tag an der neuen Schule zu spät kommen oder?" sagte sie liebevoll, "Nein" ich stand auf und ging ins Bad. Ich schaute in den Spiegel unter meinen großen eisblauen Augen lagen dunkle Augenringe und mein Haar war verstruppelt aber das war mir egal. Nachdem ich die Zähne geputzt hatte, trug ich ein wenig Puder und Wimperntusche auf, ich war nicht der typ Mädchen, dass sich mit Schminke vollklatschte. Ich bürstete mein Haar und zog ein graues T-Shirt, eine schwarze skynnie Jeans und schwarze niedrige Chucks an. Ich ging runter, Mum wartete schon auf mich "Na? Schon aufgeregt?" fragte sie, "Naja, ein bisschen." Wir waren umgezogen. Neue Schule. Neuer Anfang. Neues Glück. Immer wieder das gleiche. Wir sind schon oft umgezogen, aus welchem Grund auch immer. Mein Vater ist spurlos verschwunden. Ich erinnere mich kaum noch an ihn, ich war damals noch sehr jung. Es war 07.45, "Wir müssen los." meinte meine Mutter. Ich nahm meine lederne Umhängetasche, zog meine Jeansjacke an und stieg ins Auto ein. Mum kam dazu und setze sich ans Lenkrad. Sie hatte glattes fast schwarzes Haar, grüne Augen und ein markantes Gesicht. Noch dazu war sie sehr mager, aber trotzdem war sie wunderschön. Ich hatte eigentlich keinerlei Ähnlichkeit mit ihr. Ich hatte rotbraunes langes Haar und eisblaue Augen. Mussten wohl alles Gene von meinem Vater sein. Wir fuhren los. Als wir an der Schule ankammen, stieg ich aus "Danke Mum." sagte ich, sie plapperte noch irgendwas von wegen du schaffst das schon aber da war die Autotür auch schon zugeknallt. Ich musste es schaffen. Ich kannte eh nichts anderes. Ich hasste es an eine neue Schule zu kommen. Vorallem mitten im Schuljahr. Als ich die Treppenstufen zur Schule hochging kam ein Mädchen auf mich zu gelaufen. Ich erkannte sie sofort. Es war Tiana. Ich hatte sie vor ein paar Tagen kennengelernt. Sie war nett und wohnte nur ein paar Häuser neben mir. "Heii Mira, wie gehts dir so?" meinte sie und umarmte mich. Mira war nur eine Abkürzung von Miranda, was mir persönlich auch viel lieber war. "Ganz gut schätze ich, dir?" "Mir gehts super" antwortete sie mit einem breiten lächeln. Tiana war sehr hübsch, sie hatte einen dunklen taint, braun grüne Augen und große braune Locken. "Komm ich zeig dir alles" sagte sie und zog mich durch das Schulhaus. Sie zeigte mir alle wichtigen Räume und den Stundenplan. Ich hatte als erstes Bio. Davor zeigte mir Tiana noch meinen Spint. Ich legte alle Bücher rein außer das Biobuch. Ich klappte ihn zu und wir gingen zum Biosaal. Ich setzte mich neben Tiana. Dann kam Mr. Tanner herein. Er stellte mich kurz vor und dann fing er auch gleich mit dem Unterricht an. Gentechnik war das Thema dass wir bearbeiteten. Ich kannte es zum Glück schon. Während einer Stillarbeit kam Mr. Tanner zu mir. Mit einem riesigen Stapel Blätter und legte sie mir auf den Tisch. "Das ist der ganze Stoff der in der nächsten Klassenarbeit dran kommt.Ich möchte dass du dir alles davon ansiehst ansonsten wirst du eine 6 einkassieren. Super. Der Lehrer ist strenger als ich dachte. Und die 11 Klasse würde auch nicht leicht zu meistern sein. Mr. Tanner lies mich und Tiana früher raus, da ich noch mit der Direktorin sprechen musste. Der stapel Blätter war so schwer dass ich ihn kaum halten konnte. Wir liefen den gang entlang in Richtung der Spinte als plötzlich eine Tür eines Klassenzimmers aufging. Die Stunde ging eigentlich noch etwa 10 Minuten aber ein Junge, etwa in meinem alter, (16) kam in meine Richtung gerannt. Er musste es wohl sehr eilig haben. Er blieb an mir hängen und wir beide fielen zu Boden. Der ganze Stapel Blätter auch. Na toll. "Kannst du nicht aufpassen?! Verdammt was soll dass denn?!" sagte ich wütend und fing an die Blätter aufzusammeln. Der Junge und Tiana auch. "Tut mir leid" sagte er und sah auf. Direkt in meine Augen. Ich war wie versteinert. Alle wut auf ihn schien weg zu sein. Ich starrte ihn an. Starrte in seine wunderschönen Augen. In seine wunderschönen dunkelgrünen Augen.