No remedy for memory

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 Bryan Fuller: "What's fascinating for me about having those actors in a scene is that they each have an icy control to them, but they're both very sexy. You have these two cool, sexy people in an environment where they are talking about intimacy and deepest thoughts, so there's this sexual tension that vibrates under their scenes, in a really nice way."



And if I never hear your voice, My turtledove, my dear, I still have reason to rejoice:The way ahead is clear..

"And in that darkness when I'm blindWith what I can't forget?""It's always morning in my mind, My little lamb, my pet."



Es war nicht einfach gewesen Jack Crawford umzubringen. Vor allem war es eine Herausforderung, die Spuren so zu verwischen, dass alles auf einen Selbstmord deutete. In den letzten Wochen erging es dem Abteilungsleiter für Verhaltensforschung immer schlechter. Kaum noch redete er mit Hannibal über die Ermittlungen zum Chesapeake Ripper und Will Grahams Gemütszustand.
Jack Crawford ging kaputt daran, dass seine Frau dem Krebs ausgeliefert war, sich nicht von ihm helfen ließ und eine Chemotherapie konsequent ablehnte. So blieb ihm nichts anderes übrig als ihr beim Sterben zuzusehen.
Er schien bei seiner Arbeit nicht mehr konzentriert, immer mehr Fehler unterliefen ihm, an nichts konnte er noch festhalten. Crawford äußerte seinen engsten Mitarbeitern gegenüber sogar, dass er mit dem Gedanken spiele, zu kündigen, um die letzte Zeit, die seiner Frau noch blieb, ganz an ihrer Seite zu verbringen. Und doch war Crawford vor achtundvierzig Stunden zu Hannibals Therapeutin gefahren und hatte sie über sein Verhältnis zu Will Graham ausgefragt und somit sein Todesurteil unterschrieben.

Hannibal ahnte seit Jahren, dass Bedelia von seinem zweiten Gesicht wusste. Eigentlich hatte er ein feines Gespür dafür, wenn Menschen ihm gegenüber skeptisch wurden und ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten begannen. Doch zu Dr. Du Maurier verband ihn seit Jahren ein besonderes Verhältnis. In ihm sickerte der Gedanken durch, dass er einfach nie wahrhaben wollte, dass Bedelia von seiner Mordlust wusste. Er genoss ihre gemeinsamen Therapiesitzungen. Hannibal schätzte es einen Gesprächspartner zu haben, der mit ihm auf gleicher Augenhöhe war und ihm immerzu mit Geduld und Ruhe begegnete.


Es war schon sehr spät als Hannibal vor der Haustür seiner Therapeutin stand. Für gewöhnlich hielt er es für sehr unhöflich um diese Zeit noch jemandem einen Besuch abzustatten und für einen kurzen Moment hatte es ihm Sorgen bereitet, dass Bedelia bereits tief im Schlaf lag. Doch er war nicht sehr überrascht, dass er in dem Haus seiner Therapeutin noch großräumig Licht brennen sah. Schon immer hatte er sich gut vorstellen können, wie sie zu der Sorte Menschen zählte, die gerade nachts ihren höchsten Punkt an Produktivität erreichten. Hannibal hob seinen Arm und klopfte in einem gleichmäßigen Rhythmus dreimal an die klobige Tür aus Mahagoniholz. Die Klingel zu betätigen schien ihm noch ein klein wenig unangebrachter.


Er wusste um Bedelias gutes Gehör und vernahm schon bald Fußschritte. Obwohl Crawfords Tod ihn nicht weiter aus der Fassung brachte, spürte er Nervosität aufsteigen, als er daran dachte, jeden Augenblick seiner Therapeutin gegenüber zu stehen. Er atmete langsam tief ein und aus, darum bemüht seine Maske aus verschlossenen Emotionen aufrecht zu erhalten, was gerade vor Bedelia nie ganz einfach war und ihn immer wieder herausforderte.

Die Tür öffnete sich schwungvoll und Hannibal kam nicht um einen überraschten Gesichtsausdruck herum, als ihm seine Therapeutin in nichts weiter als einem schlichten Negligee aus schimmernder Seide gegenübertrat. Für einen kurzen Moment blickte Hannibal peinlich berührt nach unten. Es war nicht so, dass ihm dieser Anblick missfiel. Er hatte Angst, sie würde sehen können, was ihr Erscheinungsbild in ihm auslöste. Würde bemerken, wie sich sein Puls beschleunigte, sein Atem für eine Sekunde aussetzt. Oft kam es ihm in seinen Sitzungen so vor, als würde er einen Spiegel vor sich halten, wenn er in Bedelias Gesicht sah und ihre Miene nicht im Ansatz verriet, ob sie entzückt von seinen Ausführungen, geängstigt, ergriffen, bestürzt oder einfach gelangweilt war.

"Hannibal", sagte sie in einem gewohnt kühlen Ton und er blickte wieder nach oben, in ihre stechend grünen Augen, die klar Interesse signalisierten. "Es tut mir leid, Sie zu dieser späten Stunde noch zu belästigen", sagte er und öffnete in einer fließenden Bewegung den Glasdeckel des Speisewärmers an. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 02, 2016 ⏰

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