Menschen überall. Der eine, der versucht ein Handy, eine Aktentasche, ein Kaffeebecher und ein etwas zu groß geratenes Plakat auf seinen zwei Händen zu balancieren was ihn aber kläglich misslingt und auch noch über den grauen Asphalt stolpert. Die andere, die sich mit ihrer ich zitiere „BFF" blendend unterhält und sich vor Lachen fast an ihrer eigenen Spucke verschluckt. Und dann gab es noch welche wie mich, die mit ihrem fast schon übertrieben schwergeladenem Rucksack – nein heute sagt man nicht mehr Schulranzen...das ist uncool – und einem herumschwingenden Turnbeutel in der Hand über die Tramgleise tapsen und versuchen wie gefühlte 1'000 andere Schüler die nächste Straßenbahn zu bekommen. Diese kommt allerdings aber alle 2 Minuten. Darum machte es kein Sinn wieso das Gedrängel da war. Wenn ich ehrlich bin verstehe ich meine Mitmenschen. Immerhin versuchen alle – so wie ich – möglichst schnell nach Hause zu gelangen und sich mit einem tiefen Seufzer auf die Couch zu schmeißen da der Tag ja sooo anstrengend war. Zugegeben war mein Tag heute aber wirklich ein Desaster!
Gerne erzähle ich euch meinen heutigen Weltuntergang. Ich wurde buchstäblich von meinem heißgeliebten Englischlehrer gemobbt, was aber nichts Neues ist. Mein Schnürsenkel ist gerissen. Ein Hosenscheißer aus der 6. Klasse fand es wohl lustig einen Hubba Bubba Kaugummi in meine Haare zu spucken. Und achja...ich fand nach stundenlanger Suche mein Mäppchen im Papierkorb. Zusammengefasst war der Tag einfach mal ein perfekter Reinfall.
Da aber zum Glück Freitag ist und endlich das langersehnte Wochenende kommt, gebe ich mich mit einem kleinen Lächeln zufrieden in die überfüllte Straßenbahn. Nach etwa einer viertel Stunde steige ich an meiner Haltestelle aus und trotte die letzten Meter bis zur Haustür. Ich streife die verschwitzen Füße aus meinen Boots und schmeiße den Mantel in die Garderobe. Ich kann es ja noch später aufräumen. Denn gerade bin ich psychisch nicht in der Lage eine doofe Jacke aufzuhängen. Und endlich. Mit einem Seufzer schmeiße ich mich auf die Couch und kuschle meinen pochenden Kopf in die weichen Kissen.

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Goldherz
Roman pour AdolescentsAlles was sie mir sagten war, dass mein Herz nicht gesund ist. Verwirrt und zugleich neugierig lebte ich dieses Leben. Im Ungewissen, was mit mir geschehen wird. Na gut! Kein Mensch wird genau wissen wann er stirbt. Sei es ein Autounfall, eine Krank...