Kapitel 1

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„Es ist eine Schande, dass du die gleiche Luft atmest wie ich!" Meine Lippe zitterte vor Wut, doch ich kriegte mich schnell wieder ein und meine Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln hoch. „Ich hoffe du erstickst an Erde in deiner Lunge!" Ich warf mein langes, blondes Haar vor dem Mädchen zurück und wandte mich an Hanna, Aria und Spencer, welche nur verlegen da standen. „Was ist los Mädels? Los, gehen wir endlich!" Ein kichern entwich mir und ich trat voran, meine Marionetten trotteten hinterher. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass Spencer tatsächlich gewagt hatte mich zu fragen, ob ich nicht etwas zu schroff mit dem Mädchen umgegangen wäre, welches ich in einer peinlichen Lage zurück gelassen hatte, was mir aber scheiss egal gewesen war. Wieder lächelte ich und drehte mich zu Spencer um. Ich sah wie sie kleiner wurde und ihr Blick mir auswich. Braves Mädchen. Ich verdrehte nur die Augen als Hanna sich bereits ihren 5ten Keks aus der Packung holte und ihn sich genüsslich in den Mund steckte. „Han, meinst du nicht du hattest schon genug davon?" „Ööhmm...", nuschelte sie unter dem zerkauten Keks und schaute auf ihre Packung. Kurz darauf ließ sie die halb volle Packung in den Mülleimer gleiten. „Glaub mir, es wird nicht besser wenn du mehr davon isst! Ich bin deine Freundin, Han", sagte ich in einem bemitleidenden Ton und richtete meinen Blick wieder nach vorn. Wenigstens hatten Aria und Hanna nicht die Klappe aufgerissen, wie Spencer es neuerdings letzte Zeit so oft getan hatte. Es nervte mich. „Ich hab jetzt Englisch." Ein letztes Mal drehte ich mich zu Ihnen um und lächelte Aria verschmitzt an. „Wie findest du Fitz eigentlich, Aria, unseren neuen Englischlehrer? Verlegen schwieg sie vor sich hin und lächelte dann. „E..Er ist ganz nett, denke ich." Ich hatte eigentlich keine Lust, doch ich ging dicht an Aria und presste meine Lippen an ihr Ohr. „Das wilde rummachen nennst du nett? Oh Aria...Du bist doch in Wirklichkeit gar nicht so schüchtern wie alle sagen!", ich kicherte und erhaschte noch einen Blick auf ihr errötetes, ertapptes Gesicht. Dann drehte ich mich weg und winkte meine Mädels ab. „Bis später!" Tja, ich hatte die letzte Stunde geschwänzt, eigentlich hätte ich die Mädels da auch nicht mit reinziehen sollen. Aber warum zum Teufel hatte Loser Fields geschwätzt? Ich hatte das Gefühl sie hätte uns nachspioniert. Das Klacken, des Absatzes meiner Schuhe schallte durch den leergefegten Flur der Rosewood High. Alle anderen Schüler hatten gerade Unterricht. Wie ich diese Schule hasste. Ich wäre ja schwach gewesen, wenn ich mich einfach krank melden würde. Nein, wenn ich schwänzte dann fiel es wenigstens meiner Mutter nicht auf. Ich hatte ja ohnehin genug Stress mit ihr. Ich seufzte und staunte dann über mich selbst. Ich hatte wenigstens beinahe die perfekte Gruppe erschaffen, die mir den Tag etwas versüßte, auch wenn mir noch etwas in der Gruppe fehlte, ich kam nur nicht drauf was es war. Irgendetwas entscheidendes fehlte. In dem Moment kam Loser Mona hektisch um die Ecke gestürmt und blieb bei meinem Anblick wie angewurzelt stehen. „Ä...ähm.." „Stotter nicht so viel!", fuhr ich sie an, " Was ist los? Hast du deine Puppen verloren?" Sie merkte wie ich sie provozierte und ich liebte es Leute wie Mona fertig zu machen. „Husch!" Zischte ich mit einer Handbewegung und Mona stampfte schnell an mir vorbei. Ihre hässlichen Treter machten dabei einen unglaublichen Lärm und ich stieß nur genervt ein Geräusch aus und schüttelte den Kopf. Wie zum Teufel konnte man nur so tief sinken? „Alison!" Erschrocken drehte ich mich um und blickte direkt in Fields ernstes Gesicht. Verdutzt schaute ich sie nur schweigend an. „Ich bin verliebt in dich!", sagte sie aufgebracht und schaute mir dabei direkt in die Augen. Dann schaute sie sich erschrocken um und schaute mit diesen zuckenden Augenlidern zu Boden. Ich spürte wie in mir etwas aufrieg und ich öffnete den Mund. Dann kramte ich mein Handy raus und begann laut zu lachen. „Oh mein Gott, Fields, du bist so erbärmlich!! Dass du dich traust sowas zu mir zu sagen!" Ich amüsierte mich prächtig und wischte mir meine feuchten Augenlider ab, immernoch lachend. Ich richtete dabei die Kamera meines Handys auf sie und knipste ein paar Fotos wie ihr die Tränen die Wangen runter liefen. „Das kommt auf Instagram!!", feierte ich und lachte mich krumm. „Erbärmlich dein Geheule! Warum haust du nicht endlich ab???" Ihre Lippe begann zu zittern und sie presste die Augen zusammen, woraufhin eine Träne nach der anderen auf den Boden tropfte. „Oje, du meinst das echt ernst, Süße? Pah!" Ich steckte mein Handy wieder ein und ging einen Schritt auf sie zu. Dann begann ich leise und warnend zu ihr zu sprechen. „Hör zu, kleines stalker-Girl! Schmink es dir ab! Du kriegst niemals jemanden ab!" Dann wandte ich mich ab und ließ sie einfach da stehen. Nach ein paar Schritten blieb ich plötzlich stehen und schaute wieder zu ihr. In meinem Kopf machte es Klick und ich ging wieder auf sie zu. „Hey, Fields! Du wärst genau richtig für meine Sammlung! Komm nach Englisch an unseren Tisch in der Cafeteria! Da du mich anscheinend genau beobachtet hast müsstest du ja bereits wissen welcher Tisch das ist!" Ich wusste nicht einmal ihren Vornamen. „Bis dann, Fields!" Heftig, mir nach dem Anschiss heute so eine Ansage zu machen. Das Mädchen hatte Mumm, das gefiel mir!

You don't know how much i regret hurting you (Emison)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt